Neben den drei Teilprüfungen für den „Richard Talbot Preis“, die Kombinierte Prüfung für Vierspänner beim CHIO Aachen, starten die Gespanne in Aachen in einem Hindernisfahren „Jagd um Punkte“. Ein Franzose war erfolgreichster „Jäger“.
Bei der „Jagd um Punkte“ durchfahren die Vierspänner Hindernisse mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden auf frei gewählten Wegen, für die es zwischen zehn und einhundert Punkte gibt, dazu ist ein mehrteiliges Hindernis aufgebaut, der sogenannte Joker, für den es zweihundert Punkte gibt. In drei Minuten gilt es, so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Auch ein Hindernis, in das das Gespann nach Ertönen der Glocke gerade eingefahren ist, wird noch mitgezählt. Die bei Zieldurchfahrt tatsächlich gemessene Zeit entscheidet neben der Punktzahl über die Platzierung.
Französischer Sieg
Der Sieg in dieser speziellen Prüfung ging heute an Benjamin Aillaut. 1830 Punkte in 207,31 Sekunden sammelte der Franzose mit seinen Arabo-Friesen und führte damit die Ehrenrunde im Hauptstadion an. An zweiter Stelle fuhr Koos de Ronde. Der Niederländer ist bekannt für forsche Runden im Gelände wie im Hindernisfahren. 1730 Punkte zählten die Richter für ihn und seine KWPN Pferde. Auf den dritten Rang fuhr Jerome Voutaz (Schweiz) mit seinen flinken Freibergern. Die sind zwar klein, aber pfeilschnell und ungemein wendig, so konnte der Topfahrer aus dem Wallis, der auch schon mal mit zwanzig (!) Freibergern eine Spazierfahrt durch die Berge macht, 1700 Punkte sammeln und sich vor die deutschen Fahrer Christoph Sandmann (1690 P., Platz 4) und Georg von Stein (1620 P., Platz 5) setzen. Wobei von Stein kurzfristig seinen „Fahrplan“ nach einem Abwurf nicht umsetzen konnte, was er jedoch routiniert meisterte. Als Erklärung für die Gelassenheit, mit der er Plan B durchzog, zitierte er seinen Schwiegervater: „Ist der Plan auch gut gelungen, verträgt er doch Verbesserungen.“ Das hat von Stein heute bewiesen.
Christoph Sandmann war tatsächlich im allerletzten Moment in den Joker eingefahren, die Köpfe seiner Vorderpferde hatten soeben die Einfahrt erreicht, deshalb zählten die 200 Punkte noch zum Ergebnis. Das klappte beim Weltmeister Boyd Exell um Haaresbreite nicht mehr, deshalb fuhr der Australier heute unter ferner liefen.
Auch Vater und Sohn Chardon, sonst immer ganz vorn in den Siegerlisten zu finden, hatten keinen guten Tag und mussten sich auf den hinteren Rängen einordnen. Die Frage ist, ob das Ergebnis des Tages wohl Hoffnungen auf einen erfolgreichen Geländetag für die starken deutschen Fahrer und weniger gute Form der Niederländischen Favoriten Ijsbrand und Bram Chardon zulässt.
Alle Ergebnisse aus Aachen finden Sie hier.
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