CHIO Aachen Voltigieren: Nationenpreis bleibt in Deutschland, Kathrin Meyer Beste im Einzel

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Kathrin Meyer auf San Classico im Einzelwettbewerb der Damen. (© CHIO Aachen/Metzner)

Die Voltigierwettbewerbe in Aachen sind abgeschlossen. Die Deutschen sicherten sich den Nationenpreis, das Pas de Deux und die Einzelwertung der Damen. Und sie sorgten für eine Sensation mit dem Juniorteam Fredenbeck.

Das Team Deutschland II hat sich im Nationenpreis Voltigieren beim CHIO Aachen durchgesetzt. Mit 25,461 Punkten verwiesen sie Deutschland I (Team NORKA des VV Köln-Dünnwald, Thomas Brüsewitz, Annemie Szemes) auf Platz zwei (24,914).
Die Halle bebte, als die U18-Voltigierer aus Fredenbeck für Deutschland II einliefen und ihre vom Videospiel-Serie Assasin’s Creed inspirierte Kür zeigten. An der Longe von Gesa Bühring, die den 15-jährigen Fuchswallach Capitain Claus vorstellte. Sie schlossen den Wettkampf mit einer Kürnote von 8,735 ab. Alice Layher und Alina Roß vervollständigten mit ihren Einzelküren das Team.

Die Fredenbecker Voltigiererinnen und Voltigierer konnten bereits drei Mal mit ihrem Seniorteam die Teamwertung gewinnen und zweimal auch den Nationenpreis für sich entscheiden. In diesem Jahr schrieben sie Geschichte als erstes Juniorteam, das in Aachen den Nationenpreis gewinnt. Seit 2017 ist Deutschland im Nationenpreis des CVIO Aachen ungeschlagen.

Pas de deux an Harwardt und Künne

Im Pas de deux kam niemand an den amtierenden Europameistern und Silbermedaillengewinnern der WM 2022 vorbei: Diana Harwardt und Peter Künne. Ihr Pferd Sir Laulau, „Lausi“, wurde longiert von Andrea Harwardt. Belohnt wurde das Paar mit einer Tageswertung von 8,891.
Gisa Sternberg und Linda Otten, die zum ersten Mal in Aachen am Start waren, sicherten sich in beiden Umläufen Rang zwei mit einer Gesamtnote von 8,112. Die beiden voltigierten auf Espresso an der Longe von Cornelia Ammermann.

Favoritensieg im Gruppenwettbewerb

Im Gruppenwettbewerb, dem Preis der Sparkasse, siegten die Favoriten: das Team Norka des VV Köln-Dünwald. Aber ein Selbstgänger war das nicht. Denn das erfolgsverwöhnte rheinische Team hatte zwar über den Winter fleißig an einer neuen Kür gearbeitet, aber dann fielen zwei zweibeinige und vor allem die vierbeinige Säule des Europameisterteams verletzungsbedingt aus. Bela Lehnen befindet sich nach einem Kreuzbandriss im Aufbautraining. Philip Goroncy hat sich den Fuß gebrochen. Pferd Calidor hatte auch einen gelben Schein eingereicht. Für letzteren sprang Juniorenpferd Ecuador ein, für die beiden bein- bzw. fußverletzten Athleten wurden Thomas Brüsewitz und Justin van Gerven reaktiviert, die die Gruppe eigentlich bereits 2022 verlassen hatten. Schon Freitag in der Pflicht war das Team Norka des VV Köln-Dünwald mit 7,806 Punkten beste Mannschaft gewesen. In der Kür, die mit 60 Prozent zum Gesamtergebnis beiträgt, setzten die Kölner sich mit 8,861 Punkten deutlich von der Konkurrenz ab. Das ergab 8,439 Punkte insgesamt und den nächsten Sieg für die Rheinländer Truppe.
Platz zwei ging mit 7,983 Zählern an das deutsche Debütanten-Team Fredenbeck Junior I mit Capitain Claus an der Longe von Gesa Bührig.

Einzel Damen: Kathrin Meyer kämpft sich durch

Bei den Damen sicherte sich Titelverteidigerin Kathrin Meyer den Sieg, obwohl sie mit einem Infekt zu kämpfen hatte. Ihre Kür thematisiert die Karriere ihres Pferdes, ihrer Mutter und ihr selbst. Dafür gab es 8,603 Punkte.
Newcomerin Alice Layher, im letzten Jahr noch U21-Weltmeisterin und dieses Jahr zum ersten Mal in Aachen am Start, hatte kleine Patzer in ihrer Kür und landete in der Endabrechnung auf dem zweiten Platz (8,483 Punkte) vor Danielle Bürgi aus der Schweiz (8,434).

Einzel Herren nach Frankreich

Bei den Herren gelang es Frankreichs Quentin Jabet ziemlich unangefochten, seinen Titel zu verteidigen. Er hatte bereits Pflicht und Kür für sich entschieden auf dem von Andrea Boe longierten Ronaldo, und heute in der Kür setzten die Richter ihn erneut ganz klar an die Spitze. Am Ende siegte er mit 8,713 Punkten. Sein Fazit? „Intensiv! Die Zeit ist so kurz und die Emotionen kommen so schnell“, sprudelte er hervor, noch völlig außer Atem und voller Begeisterung. Nicht ganz so glücklich war sein stärkster Konkurrent, der vierfache Aachen-Sieger Thomas Brüsewitz, der auf dem von Maik Husmann longierten William II Z am Start war. „Ab der zweiten Hälfte habe ich es mir selber ein bisschen schwer gemacht“, beschrieb er sein Gefühl in der Kür zu Michael Jacksons „Dangerous“. „Da waren ein, zwei Patzer, die nicht hätten sein müssen.“ Rang drei in der Kür reichten dennoch, um seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung mit 8,447 Punkten zu verteidigen.

WM-Nominierungen

Die Wettkämpfe in Aachen waren die letzte Sichtung für die Einzel- und Doppelvoltigierer für die Weltmeisterschaft der Senioren im Juli in Bern (Schweiz). Das Team NORKA des VV Köln-Dünnwald war bereits im Vorhinein gesetzt.
Benannt sind:
Damen
Alice Layher, Kathrin Meyer und Alina Roß

Herren
Thomas Brüsewitz, Jannik Heiland und Julian Wilfling

Pas de deux
Diana Harwardt/Peter Künne und Gisa Sternberg/ Linda Otten

Hier finden Sie alle Ergebnisse aus Aachen.

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Laura BeckerRedakteurin

Nach der Lehre zur Pferdewirtin „Klassische Reitausbildung“ und Coach für Longier- und Reitabzeichen Studium der Germanistik. Anschließend Volontariat beim St.GEORG. Mutter von zwei Söhnen, verantwortet alle Themen rund um die Berufsreiterei. Auch Tipps und Hilfen in punkto Pferde- und Reiterausbildung sowie Recherchen rund ums Pferd gehören zu ihrem Aufgabenbereich.

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