Zusätzliche Springen auf CSI4*-Niveau, mehr als zwei Dutzend Championatsreiter in den CSI5*-Prüfungen, eine neue Ausschreibung für die Dressur – das Deutsche Spring- und Dressur Derby 2024 steht in den Startlöchern. Auch ein besonders erfolgreicher junger Mann, der endlich die Altersgrenze erreicht hat, um gegen seinen Onkel konkurrieren zu können.
Drei Springen auf CSI4*-Niveau mehr, insgesamt 29 Reiterinnen und Reiter, die ihre Nation schon einmal auf einem Championat vertreten haben in den CSI5*-Prüfungen. Derbychef Volker Wulff für den das Deutsche Spring- und Dressur Derby 2024 sein 25. als Organisator ist, und auch sein letztes, ist zufrieden mit den Starterfeldern. Gerade im Jahr der Olympischen Spiele ist der Turnierplan potenzieller Pferde für den Einsatz in Paris genau getaktet und bedarf der Absprache mit den Bundestrainern.
Aus 19 Nationen kommen 59 Reiter für die CSI5*-Prüfungen, deren Highlight der Große Preis am Samstag ab 15 Uhr ist. Der Schweizer Olympiasieger und amtierende Europameister Steve Guerdat, aktuell Dritter der Weltrangliste wird am Start sein. Der Brite Harry Charles (Weltrangliste 13.), die Niederländer Harrie Smolders (14.) und Willem Greve (29.) sowie Philipp Weishaupt (42.) kommen aus der Top 50 nach Klein Flottbek.
„Buschis“ beim Deutschen Spring- und Dressur Derby 2024
Um potenziellen Derbyreiterinnen und -reitern die Chance zu geben, neben ihren Derbykandidaten an den Start bringen zu können, wurde die CSI4*-Classic Tour um drei zusätzliche Prüfungen ergänzt. Zu denen, dies wieder versuchen wollen, zählt auch Sandra Auffarth. Sie ist Publikumsliebling in Klein Flottbek. Die Vielseitigkeits-Weltmeisterin von 2014 wird in den Qualifikationen auf einen jungen Mann treffen, dessen Vater Sandra Auffarth aus gemeinsamen Championatseinsätzen gut kennt: Mathies Rüder, Junioren-Europameister Vielseitigkeit 2022 und Sohn von Kai und Petra Rüder, ersterer Olympionike, letztere deutsche Amateurmeisterin Springen, ist – „endlich“ – 18 und damit alt genug, im Derby zu reiten. Er hat sich gewissenhaft vorbereitet und ist für die Runden im Sattel seines Hengstes For Freedom voller Vertrauen in sein Pferd und Zuversicht. Sein Onkel Hans-Thorben Rüder ist auch mit von der Partie.
Auf andere Art „vielseitig“ – obwohl auch sie über ausreichend Buscherfahrung verfügt – ist Paula de Boer-Schwarz. Sie reitet die Prüfungen zum Dressur-Derby, hat aber auch ein Pferd für die CSI4*-Tour mit, sowie einen Spring-Youngster. „Ich kann mich nicht entscheiden, das macht alle so viel Spaß, das Ausbilden der Pferde – das gibt mir ‘nen Adrenalinkick“, erläutert die junge Mutter ihre Motivation, „auf allen Hochzeiten tanzen“ zu wollen.
Strenge Auswahl der Reiter fürs Deutsche Spring-Derby
Organisator Volker Wulff nutzte die Pressekonferenz vorm Auftakt des Traditionsturniers, um deutlich zu machen, wie sich die Ansprüche immer wieder verändern. „Die Anzahl der Derbyreiter geht zurück. Wir müssen darauf blicken, dass die Prüfung, die lang und schwer ist, nur von Reitern geritten wird, die den Aufgaben gewachsen sind. Wir müssen sicherstellen, dass wir keine schlechten Bilder haben, weil sich die Reiter überschätzen“. Deswegen habe es Gespräche mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und dem Bundestrainer im Vorfeld gegeben. „Bei Startgenehmigungen haben wir intensiver auf die Vorleistungen geschaut“, betont Wulff.
Eine, die nach längerer Abstinenz im „schwersten Springen der Welt“ wieder genannt hat, ist Janne Friederike Meyer-Zimmermann. Sie zählt zu den „51 oder 53“, die Wulff am Start in der ersten Qualifikation zum Deutschen Spring Derby am Mittwoch ab 14.10 Uhr erwartet. Sonntag, so seine Schätzung, würden wohl 30 bis 32 Kombinationen ab 15 Uhr im 93. Deutschen Spring-Derby auf den Platz galoppieren. Das Wetter soll auch mitspielen. Noch wichtiger: „Der Rasen ist perfekt, wir haben eine Durchwurzelung, die wir uns immer gewünscht haben“.
Unter denjenigen, die eine Nennung abgegeben haben, sind neun, die schon mal auf den Plätzen eins bis drei im Deutschen Spring-Derby gelandet sind.
Dressur mit mehr Startern als 2023
Im vergangenen Jahr hatte eine Regeländerung des Weltreiterverbandes (FEI) die Startlisten beim Deutschen Dressur-Derby ausgedünnt. Diesmal hat man einen neuen (alten) Ausschreibungsmodus von der FEI genehmigt bekommen. 14 Paare sollen im Grand Prix starten. Reiter aus sechs Nationen, fünf davon, die von der Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht haben – sie müssen das Finale mit Pferdewechsel nicht reiten, können es aber –, erwartet Wulff.
Andrea Timpe ist mit ihrem Sieger vom Vorjahr, Don Charismo, dabei. Trotz seiner 14 Jahre sei er ein Jungspund, „er war ganz fröhlich in Redefin“, sagt die Derbysiegerin von 2023.
Im U25-Derby wollen sich fast 30 Kombinationen messen. Bei den Ponys sind es 14. Neu ist eine Jungpferde-Tour für Nachwuchs-Dressurpferde (sechs- und siebenjährig), die „mäßig angenommen“ wurde, sagt Volker Wulff.
Tickets: Geld zurück-Garantie am Sonntag
Sollte es am Sonntag zu voll sein, wird es bei den Tickets eine Regelung geben, die schon im2023 zum Einsatz kam. Wenn es bereits sehr voll ist, können Stehplätze gekauft werden. Wem es aber zu voll ist, der kann innerhalb von 30 Minuten den Turnierplatz in Klein Flottbek wieder verlassen. Er erhält sein Geld zurück.
Infos und Resttickets: hamburgderby.de
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