Knapp an zwei Bronzemedaillen sind die deutschen Para-Reiter bei den Paralympics in Tokio vorbeigeschrammt. In den Grades II und V gab es jeweils Platz vier.
Deutschlands Para-Reiter bleiben in der Einzelwertung in bei den Paralympics in Tokio ohne Medaille. Dabei waren zwei Bronzemedaillen in Reichweite. Heidemarie Dresing (Grade II) und ihre Hannoveraner Stute La Boum rangierten bis zum letzten Starter noch an dritter Position. Die 66-jährige Architektin hatte 72,295 Prozent erritten. Doch dann kam mit dem Briten Lee Pearson quasi die Isabell Werth der Para-Dressurreiter. Der 47-jährige, der an einer angeborenen Gelenkversteifung leidet, erzielte mit Breezer 76,265 Prozent und gewann sein zwölftes (!) Gold. Für Dresing blieb Platz vier.
„Ich war wirklich sehr zufrieden mit meinem Pferd“, sagte Heidemarie Dresing nach ihrem Ritt. „La Boum hatte sich nur vorher etwas erschrocken über den Applaus für meine Vorreiterin. Aber es ist nichts passiert und sie hat sich auch ganz schnell wieder beruhigt“, so die an Multipler Sklerose erkrankte Reiterin.
In Grade V wurde Regine Mispelkamp mit Highlander Delight’s Vierte. Das Podium in diesem Grade entsprach dem von Rio de Janeiro 2016: Die Belgierin Michele George gewann Gold vor der Britin Sophie Wells und dem Niederländer Frank Hosmar. Mit Alphaville kam Hosmar auf 73,405 Prozent. Mit 73,191 Prozent hatte Mispelkamp als Viertplatzierte das Nachsehen. „Ich bin mega zufrieden“, so Regine Mispelkamp anschließend.
Als weitere deutsche Starterin landete in Grade IV Saskia Deutz auf dem sechsten Rang. Sie war das erste Mal in den erlauchten Kreis der Para-Reiter aufgestiegen, die auf ein Championat fahren durfte. Die inkomplett gelähmte Deutz kam mit der Hannoveraner Stute Soyala auf 70,975 Prozent. Die Ärztin aus Sehlen auf Rügen hatte die undankbare Starposition eins erwischt.
In diesem Grade gewann Sanne Voets aus den Niederlanden, auch amtierende Europa- und Weltmeisterin und Kür-Sieger bei den Paralympics in Rio, Gold vor Rodolpho Riskalla. Der gebürtige Brasilianer arbeitet in Paris für Dior, lebt und trainiert in Hagen am Teutoburger Wald und kam auf 74,659 Prozent. Bronze ging nach Belgien an Manon Claeys mit San Dior (72,853).
Enttäuschend verlief das Turnier bislang für Para-Reiter Steffen Zeibig. Er musste direkt nach dem Dänen Tobias Thorning Jörgensen ins Stadion. Und dessen ritt, 78,971 Prozent, Gold, wurde entsprechend bejubelt.
Zeibigs Feel Good machte in der Schlangenlinie etwas, das sich gar nicht „good“ anfühlte. Sie galoppierte an. Mit Platz 13 ist für ihn kein Kürfinale mehr möglich.
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