Die Big Names sind alle vor Ort zum Nationenpreis der Vierspänner 2024 in Aachen. Aus acht Ländern sind Teams in die Soers gekommen. Erfreulich verlief die Dressur für die Deutschen.
Chester Weber konnte nur noch strahlen, als er das Dressurviereck in Aachen nach seiner Vorstellung in der ersten Teilprüfung der Kombinierten Prüfung für Vierspänner verlassen hatte. Der US-Amerikaner war so stolz auf First Edition, Julius V, Kadora und Nico Teusje, dass er kaum Worte fand. 35,39 Punkte standen für das siegende Gespann auf der Anzeigetafel, daran konnten auch die nachfolgenden Gespanne nicht mehr herankommen. Die vier Braunen bestachen vor allem durch ihre Losgelassenheit. Die wurde besonders im Schritt deutlich, einem Kriterium der Aufgabe, an der etliche Gespanne zu knabbern hatten. Die fünf Richter ahndeten jede Unregelmäßigkeit zu Recht streng.
Der amtierende Weltmeister Boyd Exell lieferte sich schon zahlreiche ganz knappe Duelle mit Chester Weber, häufig hatte der Australier dabei die Nase vorn. Heute landete er mit Celviro, Checkmate, Hero und Ivor mit 39,79 Punkten deutlich hinter seinem Herausforderer. Seine vier Gelderländer Rappen fanden gerade im Schritt nicht die erwünschte Losgelassenheit. „Meine Pferde waren sehr gut, ich habe Fehler gemacht,“ kommentierte er seine Vorstellung wenig begeistert von dem Ergebnis.
Mareike Harm, die einzige Frau, die im Vierspännerfahren in der Weltspitze mithalten kann und die Herren Weber und Exell auch schon mal geschlagen hat, fuhr mit G, Racciano, Zalando und Zasou auf den dritten Rang (40,99 P.). Da wäre mehr drin gewesen, hätten sich nicht auch bei ihrer Vorstellung Taktfehler im Schritt eingeschlichen. Der Schweizer Richter Daniel Würgler sah Mareike Harm dennoch auf Platz eins.
Die favorisierten Niederländer Bram Chardon (46,45 P.) und sein Vater Ijsbrand (49,38 P.) mussten sich auf Platz vier und sechs einordnen. Beide lobten ihre Pferde, waren aber mit dem Ergebnis sichtlich nicht zufrieden.
Der in Aachen ausgetragene Nationenpreis der Vierspänner hat einen großen Stellenwert, sind hier doch immer besonders viele Nationen am Start. Acht Teams bewerben sich in diesem Jahr, außerdem vier Einzelfahrer. In der Teamwertung führt zur großen Freude des Bundestrainers Karl-Heinz Geiger die deutsche Mannschaft mit 91,10 Punkten. Den größten Anteil daran hat Mareike Harm. Georg von Stein auf dem siebten Platz nach der Dressur (50,11 P.) kam als zweitbester deutscher Fahrer in die Wertung. Da in jeder Disziplin die beiden besten Ergebnisse zählen, blieb Michael Brauchle auf dem zwölften Rang (56,37 P.) außen vor. Er wird sich am Samstag, wenn in der Soers die Marathonfahrt im Gelände ansteht, als mehrfacher Sieger in dieser Disziplin wieder beweisen.
Auf dem zweiten Rang in der Nationenwertung liegen die Australier, die nur mit zwei Gespannen an den Start gehen. Neben Boyd Exell ist das Tor van den Berge, der auf Platz neun (55,84 P.) die Dressur beendete. An ungewohnter dritter Stelle stehen die erfolgsverwöhnten Niederländer, schon zwanzigmal haben sie in Aachen den Nationenpreis gewonnen. Das Team Vater und Sohn Chardon wird komplettiert von Koos de Ronde, einem der stärksten Geländefahrer nicht nur in den Niederlanden. Sie werden am Samstag im Marathon sowie am Sonntag im abschließenden Kegelfahren alles geben. Mit Michael Brauchle und Georg von Stein verfügt auch das deutsche Team über zwei herausragende Geländefahrer, und natürlich möchten auch Boyd Exell und Chester Weber ihre Positionen verteidigen. Es wird also richtig spannend in der Soers.
Ergebnisse Dressur Viererzüge Aachen 2024
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