Distanz-WM in Butheeb, Abu Dhabi: Mittlerweile schon zwei tote Pferde

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Distanz-WM Abu Dhabi zweites totes Pferd

Dieses Pferd soll in der Klinik in Abu Dhabi nach Abschluss der Distanz WM eingeschläfert worden sein. (© https://www.facebook.com/cleanendurance)

Ein totes Pferd war bereits offiziell bestätigt nach Abschluss der Weltmeisterschaften der Distanzreiter in Abu Dhabi am vergangenen Wochenende. Aber dabei ist es nicht geblieben.

Keine Distanz-WM ohne tote Pferde, diese Regel findet ihre traurige Bestätigung nach Abschluss der Weltmeisterschaften der Distanzreiter in Abu Dhabi. Wie die Organisation Clean Endurance auf ihrer Facebookseite schreibt, ist mittlerweile ein zweites Pferd gestorben. Es wurde nach schweren Erschöpfungssymptomen in einer Klinik in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingeschläfert. Bereits im Verlauf der Distanz-WM war der Tod eines teilnehmenden Pferdes vermeldet worden.

Distanz-WM: Stute Sahwat al Wahhab eingeschläfert in Abu Dhabi

Clean Endurance schreibt in den Sozialen Medien, sie habe sich mit dem Weltreiterverband (FEI) in Verbindung gesetzt: „Nach unserer Anfrage bei der FEI sind wir zutiefst betrübt, dass die FEI soeben den Tod eines zweiten Pferdes im Anschluss an die FEI World Endurance Championships 2022 Butheeb bestätigt hat: die zehnjährige Stute SAHWAT AL WAHHAB AH 106KC33.
Die FEI wird sich in Kürze mit uns in Verbindung setzen, um zu klären, ob dieser Unfall als katastrophale Verletzung in die offiziellen Turnierergebnisse aufgenommen wird und somit Strafpunkte für Reiter und Ausbilder zur Folge hat“.

Wenig später kam dann die Bestätigung der FEI, die auch dem St.GEORG vorliegt:

Todesfall bei Pferden – FEI-Erklärung

„Pferd Sahwat al Wahhab AH (FEI ID 106KC33)
Reiter Ali Subhi Abed Aburabie (FEI ID 10020825)
Teilnehmer Nummer 101
Mannschaft: Jordanien
Mit großer Trauer geben wir bekannt, dass das Pferd Sahwat al Wahhab AH (FEI ID 106KC33), geritten von Ali Subhi Abed Aburabie (FEI ID 10020825) aus Jordanien, am Abend des 28. Februar gegen 19:00 Uhr Ortszeit der Vereinigten Arabischen Emirate eingeschläfert wurde.
Sahwat al Wahhab AH belegte den 32. Platz in der Einzelwertung und hatte die 160 km lange Strecke am 25. Februar erfolgreich absolviert und die abschließende tierärztliche Untersuchung bestanden. Alle Einzelheiten der Veterinärkontrollen – es gab acht obligatorische Kontrollen über den ganzen Tag verteilt (eine für jeden Streckenabschnitt und zwei zusätzliche obligatorische Nachkontrollen für alle Pferde vor Beginn des fünften und sechstenStreckenabschnitts) – sind zusammen mit den Ergebnissen in der entsprechenden Registerkarte der Tierarztakte verfügbar.
Nach Abschluss der Prüfung wurde die Stute Sahwat al Wahhab AH dem FEI-Veterinärteam vorgestellt, damit sie nach dem Ritt, wie in den Regeln vorgesehen, mit Flüssigkeit behandelt werden konnte.
Das FEI-Veterinärteam führte routinemäßige Bluttests durch, die anfänglich Anlass zur Besorgnis gaben. Da sich der klinische Zustand der Stute verschlechterte, wurde beschlossen, sie später am Abend des 25. Februar zur weiteren Behandlung an das Dubai Equine Hospital (DEH) zu überweisen.
Im DEH wurden erste Fortschritte erzielt, doch leider verschlechterte sich der Zustand der Stute trotz mehrtägiger intensiver Behandlung, sodass angesichts der aussichtslosen Prognose und um weiteres Leiden zu vermeiden, beschlossen wurde, die Stute auf humane Weise einzuschläfern.
In Übereinstimmung mit den FEI-Veterinärbestimmungen wird eine vollständige Obduktion durchgeführt und es werden weitere Proben von dem Pferd genommen.“

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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  1. Ellen

    Für mich sind das untragbare Zustände. Hier werden Pferde sehenden Auges und aus „Spaß“ zu tode geritten und dafür gibt es keine, aber auch gar keine Entschuldigung. Shame on you!!!

  2. C.M.

    Im Mittelalter oder im „Wilden Westen“ ging es bei solchen Strecken um Leben um Leben und Tod für Menschen. Die Pfede wurden getauscht. Heute ist es ein Sport.
    Ich war selbst bei kleinen Distanzritten Zuschauer und fasziniert. Aber 160 km in der Wüste? Nur zum Spaß was vermutlich bei 160 km auch keiner mehr ist? Hört sich nach keiner guten Publicity für Pferdemenschen an…

  3. u.machner

    diese 160 km -ritte sind so unnötig wie ein kropf. es sterben immer wieder pferde und das ist kein sport mehr, sondern mord. dort hat man viel geld und gibt es gerne aus, die tiere sind nicht mehr als irgendein auto oder motorrad, das für den wettkampf benutzt wird und danach irgendwie repariert, oder, wenn es sich als irreparabel herausstellt, eben entsorgt wird. das ist eine sauerei und muß endlich abgeschafft werden. 100 km sind doch genug, oder weniger. mir tun die pferde so leid, sie können sich ja nicht wehren gegen diese ausbeuterei!


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