Nicht nur die Dressur- und Springreiter, auch die Nachwuchsvoltigierer haben am Wochenende in München-Riem ihre Meister gesucht und gefunden. Mit zum Teil überraschenden Ergebnissen.
Zum ersten Mal hat die zwölfjährige Amari Santamaria Diaz aus Mecklenburg-Vorpommern an den Deutschen Jugendmeisterschaften in der Altersklasse U18 teilgenommen. Am Ende fuhren sie und ihr Lewitzer Schecke Meran (Longe: Hauke Thümmler) mit der Goldmedaille heim. Nachdem sie schon die beste Pflicht und den besten ersten Kür-Durchgang gezeigt hatte, lieferte sie auch in der entscheidenden zweiten Kür souverän ab, wurde knapp geschlagene Zweite, aber hatte in der Gesamtwertung die Nase uneinholbar vorn. Sie ist damit die jüngste Deutsche Meisterin seit die DJM vor 16 Jahren zum ersten Mal ausgetragen wurden.
Silber ging an Preis der Besten-Siegerin Laura Seemüller (17) aus Bayern auf For Ever an der Longe von Alexander Zebrak. Bronze ging an Mirja Luise Krohne (14) auf True Tempter (L: Gesa Bührig). Letztere war erst vor wenigen Wochen Weltmeisterin mit der Gruppe des RB Fredenbeck geworden.
U18 Herren
Arne Heers (17) konnte mit zwei Kür-Siegen den dritten Platz in Pflicht wettmachen und turnte auf Cleiner Onkel an der Longe von Sven Henze zum Titel der U18 Herren. Auch für ihn war es das erste Mal auf dem obersten Treppchen.
Silber ging an Lukas Heitmann aus Hamburg (14) auf Curt an der Longe von Annika Wiemann. Bronze wurde zur Beute des Nordrhein-Westfalen Ben Lechtenberg (17) auf Little Joe an der Longe von Stefan Lotzmann.
Pas de Deux
Wenn schon, denn schon – Arne Heers hatte nicht nur bei den Herren die Nase vorn, sondern konnte sich zusammen mit Mia Valentina Bury auch den Titel im Pas de Deux sichern. Möglich gemacht hat es der Holsteiner Capitano an der Longe von Sven Henze.
Felix Wöhe und Greta Helene Liebig holten bei ihrem ersten DJM Auftritt die Silbermedaille nach Berlin-Brandenburg. Andrea Harwardt stand in der Mitte und longierte das Pferd der beiden, Longinus.
Knapp geschlagene Dritte wurden Lisa Marie Wagner (18) und Jennifer Reichert (12) aus Sachsen auf Cascais an der Longe von Katja Wagner.
U18-Gruppen
Dass die Weltmeister vom RV Fredenbeck auch Deutsche Meister wurden, dürfte niemanden überrascht haben. Auf Capitain Claus an der Longe von Gesa Bührig setzten sich die Niedersachsen mit Siegen in allen drei Wertungsprüfungen souverän an die Spitze. Silber ging nach Hamburg, an die HWR-Voltigierer auf Belvedere aun der Longe von Emily Hengesbach. Über Bronze konnte sich der Nachwuchs des VV Köln-Dünnwald auf Ecuador an der Longe von Alexandra Knauf freuen.
U21-Damen
Als Europa- und Weltmeisterin ihrer Alterklasse war Alice Layher aus Baden-Württemberg angereist, als Deutsche Meisterin fuhr sie wieder nach Hause. Für die 21-Jährige ist es das letzte Jahr im Nachwuchslager und sie hat das Maximum rausgeholt. Ihr vierbeiniger Partner dabei war Lambic van Strohkappeleken, den Andrea Blatz an der Longe hielt.
Silber ging an die Bayerin Annemie Szemes auf Herby mit Nina Vorberg an der Longe. Bronze sicherte die Kölnerin Gianna Ronca mit Max, longiert von Sarah Krauß.
U21-Herren
Im vergangenen Jahr hatte er noch bei den Junioren die Nase vorn, nun knüpft er im U21-Lager nahtlos an alte Erfolge an: Bela Lehnen, 18, Sportsoldat und Vertreter des VV Köln-Dünnwald. Auf Formel 1 d.C. an der Longe von Alexandra Knauf holte er nach WM-Silber nun DM-Gold.
Die Silbermedaille wurde zur Beute eines weiteren Rheinländers, Philip Goroncy auf Max an der Longe von Sarah Krauß. Bronze ging an Simon Stolz für den Landesverband Rheinland-Pfalz auf dem Oldenburger Candyman, den Annika Dietrich longierte.
Sehr zufrieden äußerte sich Bundestrainer Kai Vorberg gegenüber der FN:
„Die DJM in München bietet immer wieder für alle drei Disziplinen hervorragende Bedingungen. Auch dieses Jahr war es für die Deutschen Voltigierer eine tolle Meisterschaft auf der Olympia-Reitanlage. Um den deutschen Voltigiernachwuchs müssen wir uns keine Sorgen machen. Neben einigen in den Altersklassen etablierten Voltigierern, die ihrer Favoritenrolle gerecht werden konnten, gab es auch vereinzelt tolle Überraschungen von aufstrebenden jungen Voltigiererinnen und Voltigierern. Das lässt für die Zukunft weiter hoffen. Besonders freue ich mich darüber, dass die Leistungen in der Breite sich auch insgesamt verbessern. Die Nachwuchsathletinnen und -athleten machen unserem Ruf als Voltigiernation Nummer eins alle Ehre.“
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