DM Fahren: Georg von Stein und Steffen Brauchle Deutsche Meister bei den Vierspännern

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Fahren

(© www.toffi-images.de)

Auch am Abschlusstag der Deutschen Meisterschaft der Vierspänner ließen sich die Favoriten ihre Titelgewinne nicht nehmen. So sicherte sich Georg von Stein aus Modautal seinen vierten nationalen Titel bei den Großpferden und der in Haiterbach im Nordschwarzwald beheimatete Steffen Brauchle seinen achten Titel bei den Ponys, nachdem er Anfang August bereits zum zweiten Mal Deutscher Meister bei den Zweispänner geworden war.

Die Entscheidung fiel bei den Ponys bereits am Vormittag. Für den 30-jährigen Mannschafts-Weltmeister aus Baden-Württemberg wurde es ein Start-Ziel-Sieg. Nach Siegen in den Teilprüfungen Dressur und Marathon, war Steffen Brauchle auch im Kegelfahren nicht zu schlagen. Er hätte sich drei Abwürfe erlauben können, blieb aber fehlerfrei und musste nur 1,45 Strafpunkte für Zeitüberschreitung in Kauf nehmen. Damit siegte er sowohl im CAI-P, als auch bei der Deutschen Meisterschaft bei den Ponys mit -142,76 Punkten souverän.

Auf dem Silber-Rang folgte die aus Westfalen kommende Deutsche Meisterin von 2016, Jacqueline Walter. Sie konnte sich im Kegelfahren mit einer fehlerfreien Runde noch vom fünften auf den zweiten Rang vorkämpfen (-156,14). Dritter wurde der Baden-Württemberger Dieter Höfs (-157,3). Steffen Brauchle war begeistert ob der herrlichen Atmosphäre und der Zuchauerkulisse im Fürstenbergischen Schlosspark: „Es ist ein so schönes Turnier für uns Pony-Vierspänner, ich kann nur hoffen, dass wir im nächsten Jahr bei den Europameisterschaften der Vierspänner-Großpferde auch unser CAI hier austragen dürfen.“

Weltcup-Wertung an Dobrovitz

Die Hoffnungen von Georg von Stein am Sonntag, einen Tag vor seinem 46. Geburtstag, neben dem Deutschen Meistertitel auch noch den Sieg im Deutschen Fahrderby und im CAI3* einzufahren, erfüllten sich aber nicht. Dort hatte er in beiden Wertungen vor dem Kegelfahren auf Platz zwei mit nur 1,23 Strafpunkten Differenz zu dem führenden József Dobrovitz (HUN) rangiert. Im Umlauf, dessen Strafpunkte zum Zwischenstand der Kombinierten Wertung für DM und CAI hinzugezählt werden, hatte Georg von Stein als vorletzter Starter nur 0,47 Zeitstrafpunkte. Allerdings fuhr der Ungar eine Nullrunde und siegte so mit -154,85 Punkten vor Georg von Stein (-156,55).

Es folgte auf Platz drei der DM-Zweite und Doppel-Weltmeister der Vierspänner-Ponys von 2003 und 2005, Dirk Gerkens aus Westfalen (-163,02). Rang vier im CAI belegte der Franzose Sebastian Vincent (-165,44), auf Platz fünf folgte der DM-Dritte Rene Poensgen (-171,31). Mit seiner Nullrunde im Umlauf des Kegelfahrens, dass Poensgen in der vierköpfigen Siegerrunde auch gewann, hatte sich der Rheinländer am Schlusstag noch vor Dressursieger Markus Stottmeister (-179,08), der im Kegelfahren auf neun Strafpunkte kam, schieben können. Rene Poensgen zeigte sich eher überrascht über seinen zweiten DM-Medaillengewinn: „Ich bin sehr zufrieden, ich hatte nicht mit einer Medaille gerechnet, vor allem, nachdem es in der Dressur nicht so gut gelaufen war.“

Deutsches Fahrderby 2018

Im Deutschen Fahrderby, bei dem anders als in der Kombinierten Wertung von CAI3* und DM nicht nur die Strafpunkte aus den drei Teildisziplinen Dressur, Marathon und Kegelfahren addiert werden, sondern die Platzierungen in den vier Teilprüfungen (hier zählt auch das „Jagd um Punkte“-Kegelfahren hinzu) in Punkte umgerechnet werden, siegte József Dobrovitz (145,0), vor Georg von Stein (127,5) und Sebastian Vincent (-120,5). Dirk Gerkens wurde Vierter (116,0), auf Rang fünf landete Markus Stottmeister (102,5).

Bei der Meisterschafts-Ehrung hatte der sonst so ruhig auftretende Georg von Stein sichtlich Spaß am Verspritzen des Champagners. „Natürlich möchte ich immer gewinnen,“ so der neue Deutsche Meister, “aber natürlich ist die Freude über den DM-Titel größer, als dass ich mich darüber ärgern würde, im CAI Zweiter geworden zu sein. József Dobrovitz hätte nur ein Bällchen beim Kegelfahren schmeißen müssen und die Reihenfolge an der Spitze hätte anders herum ausgesehen.“ Letztendlich war es der Vorsprung von fünf Punkten aus der Dressur, der dem Ungarn zum Sieg verhalf.

Pläne für Tryon

In der Dressur hatte der deutsche Mannschafts-Vize-Welt- und Europameister in Hinblick auf seine Teilnahme bei den Weltreiterspielen noch sein linkes hinteres Pferd auf vorne rechts getestet. Mit Playboy und Fax waren zwei seiner Toppferde für Tryon ganz zu Hause geblieben. Im Marathon war der Südhesse mit einer geliehenen Kutsche und in der Dressur und im Kegelfahren ebenfalls nicht mit seinem üblichen Turnierwagen am Start gewesen. Das reguläre Turnierequipment befindet sich bereits auf dem Weg nach Tryon. Geplant ist dort der Einsatz von Eddy, Desperado, Hindrik, Playboy und Fax, seinem Gespann vom CAIO Aachen. Rocket und Popeye, die in Donaueschingen stattdessen dabei waren, befinden sich samt eines weiteren Pferdes auf der Reserveliste.

„Bis zum Abflug am 3. September könnte ich in Absprache mit dem Bundestrainer noch Pferde austauschen, aber ich plane, mein Gespann von Aachen in Tryon einzusetzen. Donaueschingen war aber eine gute Gelegenheit noch mal einige Dinge auszuprobieren und im  Marathon und im Kegelfahren noch mehr Sicherheit zu gewinnen. Die DM hat mir ein gutes Gefühl gegeben, mit ich jetzt nach Tryon fahren werde!“, so der frischgebackene Meister.

Zukunftswünsche

Abgesehen von der Hoffnung, dass sich für die EM 2019 in Donaueschingen noch einiges an den Hindernissen und vor allem an den Bodenverhältnissen verbessern wird – „an manchen Hindernissen ist der Boden einfach zu sehr ausgefahren“ – wünscht sich Georg von Stein auch, dass zumindest die Siegerehrungen der Kombinierten Prüfungen und der Meisterschaften wieder im Springstadion stattfinden. „Ich habe es noch miterlebt, wie wir für die Siegerehrungen ins große Stadion eingefahren sind. Es gibt ja keine getrennten Eintrittskarten, wer zum Fahrplatz kommt, der kann auch die paar Schritte dorthin gehen. Dort ist die Kulisse noch schöner und es ist zugleich eine Werbung für unseren Sport!“ Vielleicht macht die EM im nächsten Jahr den Auftakt zu einem Neubeginn…

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