Die deutschen Athleten waren die Favoriten bei den Herren, die Erleichterung nach dem Sieg von Jannis Drewell war dennoch groß. Mit 8,720 Punkten stand der amtierende Europa- und Deutsche Meister unangefochten ganz oben auf dem Treppchen.
Beide Wertungsprüfungen konnte er klar für sich entscheiden, wobei eine kleine Unsicherheit in der zweiten Runde kurz zittern ließ. „Es war ein weiter Weg bis hierhin. Man ist schon stolz, zu den sechs besten Athleten der Saison 2016/2017 zu gehören. Dass es dann hier noch so gut geklappt hat und ich gewonnen habe, ist ganz toll.“ Drewells Erfolg ist unter anderem auf Vertrauen und Teamgeist zurückzuführen, die ihn mit seinem Pferd Diabolus und seiner Mutter Simone verbinden, die Trainerin, Coach und Longenführerin in einer Person ist. „Diese große Nähe ist einerseits gut, man kennt sich und kann sich in jeder Situation gut einschätzen, gleichzeitig liegt darin auch Zündstoff“, erzählt Simone Drewell. „Ich habe ja auch andere Schüler, die nehmen sich nicht so viel heraus wie Jannis. Andererseits bin ich mit ihm auch besonders streng. Aber wir haben gelernt, unsere Differenzen auf das Sachliche zu beschränken. Wenn wir im Auto sitzen ist jede Meinungsverschiedenheit beigelegt.“ Sohn Jannis bestätigt, dass seine Mutter „zuweilen viel aushalten muss“, wenn er so unter Druck steht.
Und den hat er sich gemacht im Vorfeld zu dem Weltcup-Finale. Nach dem zweiten Platz im vergangenen Jahr wollte der Bundeswehr-Sportsoldat unbedingt seine Position als Weltranglisten-Führender bestätigen. Dafür musste er seine Kür „Sherlock Holmes“ um eine Übung verlängern, in Dortmund hatten die Athleten für ihren Auftritt zwanzig Sekunden mehr zur Verfügung. Kein Problem für Diabolus, den mittlerweile 19jährigen Schimmelwallach v. Don Gregory-Wendekreis. Bei seinen Qualifikationen hatte Drewell einige Male mit einem anderen Pferd voltigiert, im Finale kam nur der erfahrene Diabolus infrage. Seit vielen Jahren arbeitet das Trio nun erfolgreich zusammen, der Sieg im Weltcup-Finale war ein weiteres Highlight in ihrer Karriere.
Silber in die Schweiz
Ganz anders ist die Zusammenarbeit von Lukas Heppler aus der Schweiz mit seinem Sportkameraden Pferd. Er wurde Zweiter im Finale mit der Endnote 8.554 auf dem Rücken von Monaco Franze. Der Fuchs kannte die Siegerehrung in Dortmund schon, die Italienerin Anna Cavallaro gewann am Samstag mit ihm das Finale der Damen. „Ich trainiere mit verschiedenen Pferden, das hat auch Vorteile. Bei der Qualifikation in Madrid bekam ich zum ersten Mal Monaco Franze von Anna zur Verfügung gestellt und kam sofort gut mit ihm zurecht, konnte dort auf Anhieb gewinnen. Hier nun habe ich erst zum zweiten Mal meine Kür als Gladiator auf ihm geturnt und bin mit dem Ergebnis und dem zweiten Platz sehr zufrieden. Wenn man sich immer wieder an andere Pferde gewöhnen muss funktioniert es am Ende ganz gut“, erzählt er. Spitzenleistungen im Voltigiersport können eben so und so erreicht werden, das beweist der BWL-Student aus Bern.
Großer Erfolg für Jannik Heiland
Auch der Drittplatzierte, Jannik Heiland aus Hamburg, hat seine Qualifikationen mit verschiedenen Pferden bestritten, in Dortmund setzte er auf Rockard H, den 15-jährigen Wallach von Rubioso N-Wiener Domspatz. Mit der Endnote 8,406 feierte der Ingenieur aus Hamburg hier seinen bisher größten Erfolg und peilt nun die Europameisterschaft im Sommer in Österreich an.
Es geht weiter in Dortmund
Insgesamt war das Weltcup-Finale im Voltigieren in Dortmund wieder ein großer Erfolg, waren sich alle Beteiligten einig. Die Fortsetzung im nächsten Jahr ist schon gesichert. Die Leistungen der Sportler sind grandios, man kann sich kaum noch vorstellen wie das zu toppen sein soll. Alle Athleten haben aber versichert, dass sie daran arbeiten wollen.
Christine Meyer zu Hartumair jordan 1 mid outlet | michael kors outlet store woodbury commons
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