Dem Talentpool der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport gehören Nachwuchsreiter an, die auf dem Sprung in den großen Sport sind. Ihnen werden Paten zur Seite gestellt, die sie finanziell, aber auch in anderer Hinsicht fördern und begleiten. Nun gibt es drei Neue im Pool.
Das ist zum einen Vielseitigkeitsreiter Jérôme Robiné. Seit Beginn des Monats gehört der 24-Jährige dem Talentpool an. Mit 16 ritt er seine ersten Nachwuchseuropameisterschaften, gewann Mannschaftssilber und Einzelbronze. Seither war er eine Bank in den deutschen Teams und holte bei den darauffolgenden vier EMs noch zwei weitere Goldmedaillen – auf selbst gezogenen und ausgebildeten Pferden seiner Familie.
2016 wurde Robiné Sportsoldat in Warendorf. Im Jahr darauf wurde er in die Perspektivgruppe Vielseitigkeit berufen. 2020 wurde er erstmals Mitglied des Senioren-Bundeskaders. Das bestätigte er im Jahr 2021 mit Rang zehn bei den Deutschen Meisterschaften und einem erfolgreichen Debüt beim CHIO Aachen. Diese Saison verlief sogar noch erfolgreicher mit Rang acht beim CCI4*-S in Marbach, Rang drei beim CCI4*-S in Baborowko und Platz fünf in Luhmühlen auf Black Ice sowie dem vierten Rang in Wiesbaden mit Brave Heart. Von vier Starts in den U25-Seonderwertungen hat Robiné dabei drei gewonnen. Er führt damit die Gesamtwertung mit Weile an. Sein Ziel für 2023 ist klar: die Senioren-EM und weitere Nationenpreise.
Seine vierbeinigen Partner dabei sind der Ire Black Ice v. Vechta und der 14-jährige Hannoveraner Halbblüter Brave Heart v. Balou du Rouet. Außerdem steht ihm nun seine Förderpatin Isabel Bonacker zur Seite. Sie ist stellvertretende Chefin des Verwaltungsrates in dem Aachener Kosmetikunternehmen Babor und hat eine Tochter, die Dressur reitet. Die Verbindung zu Jérôme Robiné kam über Bundestrainer Peter Thomsen. Nun wird sie ihn für zunächst zwei Jahre unterstützen. Dabei geht es nicht nur um die finanzielle Seite, sondern auch um Fragen der Öffentlichkeitsarbeit, das Thema Sponsoring sowie die fachliche Ausbildung.
„Isabel Bonacker hat Lust, mich bei meiner sportlichen und menschlichen Entwicklung zu begleiten. Das freut mich sehr“, so Robiné.
Gianna Regenbrecht
Gianna Regenbrecht (28) gilt als deutsche Hoffnung im Para-Dressursport. Vor acht Jahren erlitt sie einen Reitunfall. Seitdem ist sie querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Das hat sie aber nie vom Reiten abgehalten. Mit ihrer Westfalen-Stute Selma Stromberg v. Soliman de Hus ist sie seit 2019 im internationalen Para-Dressursport unterwegs (Grade II). Seit 2022 steht ihr außerdem der Oldenburger Fürstenball-Sohn Fürst Sinclair zur Verfügung, den man vorher unter Elke Philipp kannte. Die beiden gewannen dieses Jahr Silber bei der DM in München. Zusammen mit ihren Trainerinnen Claudia Mense und Gisa Lehmann bildet Regenbrecht zudem ein Nachwuchspferd aus, den nun fünfjährigen Ben.
Bisheriges Karrierehighlight für Regenbrecht ist die Nominierung für die Weltmeisterschaften der Para-Dressurreiter in Herning. Langfristig bereitet sie sich auf die Paralympics 2024 vor – seit Anfang des Jahres übrigens am Bundesstützpunkt in Warendorf.
Gianna hat nun gleich zwei Förderpatinnen an ihrer Seite: Tanja Traupe, ehemalige Grand Prix-Reiterin und Mit-Initiatorin der Deutsche Bank-Reitsport Akademie, und Katharina Roth, die Mutter der ehemaligen Piaff-Förderpreis Siegerin Stella Charlott Roth. Sowohl Traupe als auch Roth gehören der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport an, Traupe aktuell als stellvertretende Vorsitzende und Dipl.-Ing. Architektin Roth als Mitglied im Stifterforum.
Kennengelernt hatten die drei sich beim Stifterforum in St. Wendel, wo Regenbrecht als Rednerin eingeladen war, um über ihr Leben als Para-Dressurreiterin zu berichten.
Emile Baurand
Emile Baurand ist 15 Jahre jung, kommt aus München und reitet erfolgreich Springen bis Klasse S**. Mit fünf nahm er das erste Mal an einem Ferienreitkurs teil, mit zehn bekam er das erste eigene Pony. Drei Jahre später (2020) sicherte er sich mit Ponystute Ami Silber bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Riesenbeck. Im Jahr darauf gehörten die beiden zur siegreichen Nationenpreismannschaft in Gorla Minore und wurde Zweiter bei den Aachen Younstars. Im August vertreten Emile Baurand und Ami die deutschen Farben bei den Pony-Europameisterschaften in Strzegom.
Auch mit Großpferden ist Emile bereits im Einsatz. So konnte er sich mit dem Oldenburger Perigueux-Sohn Prince of Persia bereits mehrfach bis Klasse S** platzieren und stellte ihn auch schon auf internationaler Bühne erfolgreich vor. Zudem stellt Dietmar Gugler dem Münchener Pferde zur Verfügung. Sein Ziel sind zunächst die Europameisterschaften der Junioren.
Auf dem Weg dahin wird Emile nun von Graciela Bruch unterstützt, die ein bekanntes Gesicht unter den Paten des Talentpools ist. Emile ist schon der fünfte Reiter, der von ihrem Know-how profitiert (nach Brandon Schäfer-Gehrau, Anna Lena Schaaf, Teike Carstensen und Mikka Roth, zu letzterem s. u .). Davon bringt Bruch eine ganze Menge mit, denn sie und ihr Mann züchten auf dem Gestüt St. Welvert in St. Wendel Trakehner und Zweibrücker Springpferde.
Graciela Bruch sagte: „Wir haben viele talentierte Nachwuchsreiter und Pferde, die auf einem guten Weg an die Spitze sind. Aber nicht alle können es aus eigener Kraft ganz nach oben schaffen. Ich habe mich entschieden, Emile Baurand zu unterstützen, weil er mit seinen Ponys und Pferden schon so erfolgreich ist, und das obwohl er noch so jung ist. Außerdem ist er total pferdebegeistert und hat ein sehr sympathisches Wesen. Das gefällt mir sehr gut.“
Bereits seit zwei Jahren unterstützt Graciela Bruch noch einen anderen aufstrebenden Springreiter, nämlich Mikka Roth. Diese Patenschaft wurde nun für weitere zwei Jahre verlängert.nike air jordan 1 factory outlet | cheap air jordans 1 low
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