In der Teamwertung schafften es die deutschen Fahrer nicht, sich vor die Konkurrenz aus den Niederlanden zu setzen. Nach einem schweren Marathon ist in der Einzelwertung noch mindestens Christoph Sandmann auf Medaillenkurs.
Bundestrainer Karl-Heinz Geiger war sehr zufrieden mit der Leistung der deutschen Fahrer im Marathon in Göteborg, der zweiten von drei Teilprüfungen der Europameisterschaft. Die erhoffte Aufholjagd auf die niederländischen Fahrer blieb jedoch aus.
Deutschen zu langsam
„Es war nicht so technisch wie in Aachen“, beschreibt Geiger den Kurs. „Unsere Stärke liegt mehr in den technischen Herausforderungen, hier kam es in erster Linie auf möglichst zügiges Fahren auf großen Linien an. Da können wir unsere besonderen Stärken im Durchfahren enger Wendungen nicht so ausspielen. Deshalb ist es uns auch nicht geglückt, den Abstand auf die Niederländer nach der Dressur eklatant zu verkürzen, wie es in Aachen gelungen ist“. Ijsbrand Chardon, Koos de Ronde und Theo Timmermann führen weiterhin die Teamwertung mit 299,05 Punkten an. Das deutsche Team liegt mit 306,02 Punkten auf Platz zwei. Dritte sind die Belgier, 319,74 Punkte.
Auf Platz drei (104,63 Punkte) beendete Christoph Sandmann die etwas andere Geländestrecke, die zunächst als nicht so schwer beurteilt wurde. Diese Einschätzung wurde im Laufe der Prüfung gründlich revidiert. „Es war schwer, richtig schwer,“ sagte Sandmann und seine Kollegen gaben ihm recht.
Beim Abgehen haben wir noch geglaubt, es wird leicht, dann wurde es schwerer als gedacht. Das war in erster Linie dem Boden geschuldet, der tiefer und tiefer wurde. Meine Pferde haben wie immer alles gegeben, trotzdem war ich zu langsam
haderte Sandmann mit seinem Ergebnis.
Nach Dressur und Marathon liegt der amtierende Deutsche Meister mit dem dritten Platz (151,82 Punkte) dennoch auf Medaillenkurs.
Georg von Stein belegt in dieser Rangfolge den fünften Platz (156,44 Punkte), nachdem er den Marathon auf dem sechsten Platz (108,07 Punkte) abgeschlossen hat. „Georg hatte es besonders schwer“, kommentierte Geiger die Fahrt des Hessen. „Mit Mocca, der Leihgabe von Boyd Exell, hatte er ein zwar erfahrenes, aber ihm unbekanntes Pferd im Gespann. Ein großer Anspruch an den Fahrer, das Machbare einzuschätzen! Georg hat das hervorragend gelöst“. Von Stein beschrieb den Marathon als „schwer, aber fair. Schwer war vor allem das Wasserhindernis, dort war es fast grundlos, der Boden schwammig. Nicht nur hier, auch unterwegs mussten die Pferde richtig arbeiten, es ging dort und in den Hindernissen ständig leicht bergauf, bergab. Grundsätzlich bin ich aber sehr zufrieden, vor allem Despardo, mein junges Pferd, hat fantastisch mitgemacht“.
Mareike Harm als dritte deutsche Starterin ist keine verwegene Geländefahrerin, war auch in Göteborg „wie immer froh, wenn ich heile im Ziel bin“. (121,92 Punkte). Dank ihrer guten Dressurleistung liegt sie in der Gesamtwertung noch auf einem guten zehnten Platz (168,05 Punkte).
Sieg in die Schweiz
Der Sieger im Marathon kommt aus der Schweiz. Jérome Voutaz war nach einem sehr mäßigen Dressurergebnis schon als zweiter Starter in die Hindernisstrecke gegangen, fand dort noch die besten Bodenverhältnisse vor und nutze seine Chance mit einer flüssigen, fehlerfreien Fahrt. Seine 102,88 Punkte konnte keiner der nachfolgenden Fahrer unterbieten. Von Gespann zu Gespann wurde der Boden tiefer und auch glatter. Deshalb jubelte Ijsbrand Chardon (NED) überschwänglich, niemand konnte seine Freude überhören, als er mit dem zweitbesten Ergebnis (103,36 Punkte) im Ziel ankam. Mit dem ebenfalls zweitbesten Dressurergebnis führt er das Ranking in der Gesamtwertung mit 147,37 Punkten an und ist damit auf Goldkurs. Das möchte ihm der Belgier Edouard Simonet streitig machen. Der Shooting-Star des Jahres beendete den Marathon auf dem vierten Platz (106,08 Punkte), kommt damit insgesamt auf 151,50 Punkte liegt damit auf etwas mehr als einen Abwurf im morgigen Kegelparcours hinter dem Niederländer.
Marathon durch die Stadt
21 Teilnehmer aus neun Nationen bewerben sich in Göteborg um die Europameisterschaft, sieben Nationen stellen ein Team. Für alle war der Geländetag ein unvergessliches Erlebnis. Vieles war besonders im Vergleich zu anderen Championaten, so z.B. die Streckenführung der Phase A, die quer durch die Stadt Göteborg zum Park Slottsskogen führte, wo die Hindernisstrecke aufgebaut war. „Gefühlte Tausende standen an den Straßen und haben gewinkt und geklatscht“, berichtet Mareike Harm, „das war einmalig und ganz toll“. Im Park Slottsskogen warteten geschätzt 30.000 begeisterte Zuschauer, die das gute Wetter und den freien Eintritt zu dem spannenden Wettkampf nutzten. In der Wartezeit zwischen den Gespannen konnten die Zuschauer wählen zwischen Volksmusik und -tanz, Blasmusik oder Hipp-Hopp, Karussellfahrten oder Picknick, den Genuss von Streetfood oder Einkehr in eines der mobilen Restaurants. Es war ein richtiges Volksfest, bei dem der Sport im Vordergrund stand. Drangvolle Enge herrschte an den Hindernissen, jeder Fahrer wurde angefeuert und nach der Durchfahrt gefeiert, ungeachtet seines Ergebnisses. „In den Hindernissen habe ich das nicht so registriert, da fährt man doch eher mit Tunnelblick, aber in Phase A konnten wir die Begeisterung der Schweden für unseren Sport richtig genießen, auch mal zurückwinken“, fasst Christoph Sandmann seine Eindrücke zusammen.
Die Zuschauer machen diese Europameisterschaft zu einer besonderen. Auf den Sport haben die Bodenverhältnisse großen Einfluss. Bei der Dressurprüfung im Heden-Stadion animierte der dortige Sandboden alle Pferde zu eindrucksvollem Traben, der tiefe Boden beim Marathon im Slottsskoden Park bremste manches Gespann buchstäblich aus. Das Kegelfahren findet wieder im Heden-Stadion auf Sandboden statt, eher ungewohnt für die Fahrsportler, die in der Regel auf Gras fahren. Vielleicht gibt es dort deshalb noch die eine oder andere Überraschung.
Christine Meyer zu Hartumair jordan 1 mid outlet | Sneaker News / Release Info , zapatillas de running Kelme asfalto neutro apoyo talón 10k , zapatillas de running Kelme asfalto neutro apoyo talón 10k
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