Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat die Turniersportstatistik für 2014 herausgegeben. Allgemeines Fazit: Obwohl es weniger Turniere gibt, hat die Anzahl an Prüfungen und Startplätzen sowie die Höhe der Preisgelder zugenommen. Alles gut also?
Der Bericht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung liest sich wie folgt:
Nach Jahren regelmäßigen Wachstums setzte die Zahl der Reiter und Fahrer mit der Jahrtausendwende zu einer Talfahrt an. Innerhalb von zehn Jahren stellte die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) mehr als 10.000 Jahresturnierlizenzen weniger aus, der bisherige Tiefststand wurde 2012 mit 81.771 Reit- und Fahrausweisen erreicht. Die FN reagierte darauf mit einer Anpassung der Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO 2013) und dem Ziel, die Bedingungen vor allem für die berufstätigen Amateure freundlicher zu gestalten. Ob dies gelungen ist, wird das Ergebnis einer großen Online-Umfrage erbringen, das in den nächsten Wochen erwartet wird. Die jüngste Statistik liefert aber bereits positive Zahlen. So stieg die Zahl der Jahresturnierlizenzinhaber schon im vorletzten Jahr um 0,31 Prozent auf 82.024. Im vergangenen Jahr steigerte sie sich nochmals um weitere 1,48 Prozent auf aktuell 83.240, was insbesondere einem Mehr an Frauen im Sport zu verdanken ist. Es sieht so aus, als sei die Talsohle durchschritten, gibt sich Fritz Otto-Erley, Leiter der FN-Abteilung Turniersport, vorsichtig optimistisch. So ging zwar die Zahl der Erstausstellungen etwas zurück, was jedoch durch ein Plus bei den Lizenzverlängerungen mehr als wettgemacht werden konnte.
Beliebt waren 2014 auch die sogenannten Schnupperlizenzen. Sie sind kostenlos und erlauben Einsteigern ohne Reitabzeichen die Teilnahme an LPO-Turnieren und Prüfungen der Klasse E. Ihre Zahl stieg um 2,69 Prozent von 8.099 auf 8.317 im Jahr 2014. 4.805 davon wurden neu ausgestellt, die übrigen 3.512 wurden um ein Jahr verlängert. Die Schnupperlizenz gibt es ja erst seit 2013 und wir konnten überhaupt nicht abschätzen, wie sie angenommen wird, sagt Otto-Erley. Im ersten Jahr gab es einen regelrechten Run auf diese Lizenzen. Daher ist die Zahl der Neuen für uns besonders interessant, denn sie ist ein Indiz dafür, wie viele Einsteiger pro Jahr den Weg in unseren Sport finden.
Der positive Trend bei den Reitern und Fahrern setzt sich auf Seiten der Veranstalter allerdings nicht fort. Im vergangenen Jahr wurden 3.536 Turniere in Deutschland gezählt, das sind zwar 44 (1,26 %) mehr als im Hochwasserjahr 2013, jedoch immer noch 73 weniger als 2012 und gar 156 weniger als im Spitzenjahr 2008. Gleichzeitig stiegen die Prüfungen um 2,37 Prozent auf die Rekordzahl von 70.766 an. Das kann natürlich bedeuten, dass die Veranstalter unseren Empfehlungen folgen und überfüllte Prüfungen nicht nachträglich teilen, sondern diese von vorne herein getrennt mit unterschiedlichen Handicaps ausschreiben. Das wäre in der Tat eine erfreuliche Tendenz, sagt Otto-Erley. Noch drastischer ist der Anstieg der Starts um 3,84 Prozent auf 1.536.865 so viel wie noch nie. Dies bedeutet jedoch: Auf den Turnieren wird es immer voller, sagt Fritz Otto-Erley.
Besonders hoch sind die Zuwächse in Hamburg, (+ 23,02 % Starts), Sachsen-Anhalt (+ 15,65 %), Thüringen (+ 12.54 %) und im Saarland (11,15 %). In einigen Verbandsbereichen war die Entwicklung aber auch gegenläufig. Vor allem der kleine Landesverband Bremen musste einen Rückgang von über 40 Prozent bei seinen Turnieren, Prüfungen und Starts hinnehmen, rund drei Prozent Starts weniger waren es in Sachsen. Interessant ist auch der Blick ins Rheinland, wo nach einem Boom an Prüfungen und Starts im Jahr 2013 ebenfalls ein leichtes Minus geschrieben wurde. Hier sank die Zahl der Turniere um 2,87 Prozent auf 305 (2013: 314) und die Zahl der Prüfungen sogar um 3,14 Prozent auf 6.732 (2013: 6.950). Die Zahl der Starts ging allerdings nur um gerade einmal 0,3 Prozent auf 146.639 Starts (2013: 147.079) zurück. Offensichtlich konnten hier die Rückgänge bei den Turnieren und Prüfungen noch weitgehend kompensiert werden, trotz Startplatzbegrenzung, von der gerade im Rheinland intensiv Gebrauch gemacht wird, so Otto-Erley. Bei durchschnittlich 480 Startplätzen pro Turnier, 2013 waren es übrigens noch 468, scheint eine Grenze erreicht zu sein. Wenn das so ist, können nur mehr Turniere die Situation entspannen.
Mehr Reiter, mehr Prüfungen, mehr Starts das wirkt sich auch auf die Preisgelder aus, die ebenfalls um 1,5 Prozent zulegten. Über 32 Millionen, exakt 32.314.317 Euro, wurden im vergangenen Jahr auf deutschen Turnieren ausgeschrieben und davon 28.484.731 Euro an die Pferdebesitzer ausgeschüttet: ein weiterer Rekord in der aktuellen Turniersportstatistik.
Nicht zuletzt macht sich das Plus auch beim Bedarf an Turnierpferden bemerkbar. So stieg die Zahl der fortgeschriebenen Turnierpferde um rund ein Prozent von 141.926 auf 143.619, wodurch ein leichter Rückgang bei den Neueintragungen (von 27.623 auf 26.697 Pferde und Ponys) wettgemacht wurde. Bei näherer Betrachtung stellt man fest, dass vor allem weniger Turnierpferde aus deutscher Zucht neu registriert wurden, dafür stieg die Zahl der ausländischen Pferde entsprechend an. Sie stammen vor allem aus den Niederlanden (1.227, 2013: 1.123), aber auch aus Polen (251, 2013: 212), Belgien (288, 2013: 197), Frankreich (113, 2013: 95) sowie weiteren 28 Ländern. Die Zahlen überraschen mich eigentlich nicht. Das jährliche Aufkommen an neuen Pferden ist seit einigen Jahren relativ konstant. Allmählich machen sich jedoch die geburtenschwachen Jahrgänge in der deutschen Pferdezucht bemerkbar, die offensichtlich durch Käufe im benachbarten Ausland ausgeglichen werden konnten, sagt Otto-Erley.
Insgesamt fällt Fritz Otto-Erleys Fazit positiv aus. Die Statistik zeigt, dass sich der Turniersport offenbar wachsender Beliebtheit erfreut. Die Starterzahlen belegen allerdings auch, dass das vorhandene Angebot immer intensiver genutzt wird. Die weitere Entwicklung wird also vor allem davon abhängen, in wie weit Zahl und Umfang der Turniere mit diesem Wachstum Schritt halten können.Air Jordan 4 Retro Off – CV9388 – White Sail – 100 – Jordan Brand quietly slipped in a new rendition of the low-top | air jordan 1 dark mocha
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