Während Vorjahressieger Ijsbrand Chardon Nerven zeigte, spielte Boyd Exell seine ganze Routine aus beim Weltcup-Finale der Fahrer in Göteborg.
In der Einlaufprüfung am Vortag, deren Ergebnis für die Weltcup-Entscheidung zählt, siegte überraschend der Schweizer Jérôme Voutaz. Boyd Exell war Dritter, Ijsbrand Chardon letzter. Das war ein anderes Ergebnis als wohl nicht wenige erwartet haben und dementsprechend spannend wurde es im Finale.
Der Australier Boyd Exell, der jedoch in Europa beheimatet ist, hatte 1,74 Sekunden gut zu machen auf Voutaz. Er entschied, einen anderen Kurs einzuschlagen, um ähnliche Fehler zu vermeiden, wie er sie am Vortag gemacht hatte: „Heute war ich fokussierter, ich bin besser gefahren. Meine Pferde waren genauso gut wie gestern. Es ist immer schwierig, eine gute Runde abzuliefern. Aber heute hat es gut geklappt.“ Und das, obwohl er ganz schön unter Druck stand.
Nach der ersten Runde des Finales hatte Boyd Exell rund vier Sekunden Vorsprung auf Voutaz. Er war der letzte Fahrer, der ins Stechen musste. Hier legte Exell über einen verkürzten Kurs erneut eine schnelle und fehlerfreie Runde hin, die ihm den siebten Weltcup-Titel seiner Karriere sicherte. Einen davon hatte er 2009 in Göteborg gewonnen.
Überraschung auf Rang zwei
Jérôme Voutaz war nicht unbedingt als heißer Titelanwärter in Göteborg angetreten. Der Schweizer ist ein Amateur, der sein Geld als Mechaniker verdient. Aber spätestens nach seiner überragenden Runde in der Einlaufprüfung mit seinem Gespann, das im Sommer mehrheitlich auch bei Outdoor-Marathons am Start ist, änderte sich das schlagartig. Am nächsten Tag wusste er, hier und heute hatte er es in der Hand, seinen ersten Weltcup-Titel zu holen. Seine Freiberger taten wie ihnen geheißen und kamen sicher und schnell durch die Hindernisse. Allerdings nicht sicher genug. Ein gefallener Ball machte den Abstand zu dem drittplatzierten Niederländer Koos de Ronde verdammt knapp. Aber der Tat seinem Schweizer Konkurrenten den Gefallen, zwei Bälle abzuwerfen, so dass Voutaz noch einmal wieder durchatmen konnte. „Ich war sehr zufrieden mit meinen Runden“, erklärte Voutaz im Nachhinein, gab aber auch zu: „Ich habe einige Fehler im Handling der Zügel gemacht. Daher weiß ich, dass ich noch ein bisschen schneller sein könnte. Es gibt noch mehr zu gewinnen mit diesem Gespann!“
Bronze in die Niederlande
Koos de Ronde hatte gestern ein anderes Führpferd eingesetzt als normalerweise, machte diese Entscheidung jedoch heute wieder rückgängig. Das gab ihm ein besseres Gefühl. Trotzdem fielen zwei Bälle. Das weckte aber erst recht seinen Kampfgeist und er gab noch einmal ordentlich Gas. „Der erste Ball war mein Fehler“, resümierte er. „Aber ich war glücklich, es ins Stechen geschafft zu haben. Das hatte ich nicht erwartet nach zwei Fehlern. Ich wusste dann, dass ich schnell fahren muss, um zu gewinnen, also ging ich auf Risiko und hatte erneut zwei Fehler. Vor dem Finale hatte ich auf einen Podiumsplatz gehofft und ich bin zufrieden, dass es trotz der Fehler geklappt hat.
Titelverteidiger im Pech
Ijsbrand Chardon, der im vergangenen Jahr Exell abhängen konnte, hatte dieses Jahr schon in der ersten Runde Pech. Er nahm drei Bälle mit. Um Voutaz einzuholen, musste er sieben Sekunden aufholen. Er tat sein Bestes, blieb auch fehlerfrei, aber es hatte nicht sollen sein. Er wurde Fünfter hinter dem Ungarn Jószef Dobrovitz.
Der einzige deutsche Teilnehmer Georg von Stein hatte Christoph Sandmann als Beifahrer an Bord, aber es brachte ihm kein Glück. Ein falscher Weg im letzten Marathon Hindernis bedeutete, dass er am Ende Siebter und damit Letzter wurde.nike air force 1 uv color change da8301 100 101 release date | off white nike presto white aa3830 100
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