Erstmals wurden im Voltigieren Teammedaillen nach dem Vorbild des Aachener Nationenpreises vergeben. Die deutsche Mannschaft holte sich souverän den Sieg. Jeweils eine Gruppe sowie zwei Einzelvoltigierer pro Nation bilden eine Mannschaft. Deutschland bot die Promis seiner Voltigierer auf – erfolgreich!
Für Deutschland turnte die Weltcupsiegerin von 2018, Kristina Boe, der Zweitplatzierte im Weltcup-Finale Jannik Heiland und die Gruppe Norka des VV Köln-Dünnwald. Mit der Endnote 26,502 setzten sie sich deutlich an die Spitze vor die Mannschaft aus der Schweiz (25,831) und den Österreichern (25,371) auf dem Bronzeplatz.
Die Einzelleistungen aller deutschen Teilnehmer waren Höchstleistungen, benotet mit Höchstnoten. Kristina Boe erzielte mit 8,9 die Tageshöchstnote bei den Damen für ihre Kür, in der sie Arbeit und Philosophie der Gorilla-Forscherin Jane Goodall ausdrücken wollte. Sportlich und künstlerisch auf höchstem Niveau, gelang der 30-jährigen Narkoseärztin aus Hamburg (fast) alles. Zwei kleine Wackler verhinderten eine noch höhere Benotung. Ihr erfahrener Wallach Don de la Mar ermöglichte ihr den großen Auftritt. „Don war ein bisschen müde heute, war nicht so seine Tageszeit, aber ich habe ihn, glaube ich, noch ganz gut motiviert“, berichtet Longenführerin Winnie Schlüter. „Meine Kür ist extrem schwer, sehr viele Balanceakte, da muss schon alles passen. Und wir haben es ja auch gemeinsam ganz gut hingekriegt“, sagt Boe am Ende des Tages.
Alle Voltigierer „liefern“
Als zweiter deutscher Einzelvoltigierer für die Wertung im Nationenpreis turnte Jannik Heiland auf Dark Beluga, an der Longe Barbara Rosiny. Der 25 Jahre alte Ingenieur voltigierte nach der Musik aus dem Polansky-Film „Der Pianist“ eine Kür, in der ihm einfach alles gelang. 8,986. Er erhielt, wie Boe bei den Damen, bei den Herren die Tageshöchstnote.
Nach den beiden Auftritten konnte man schon ahnen, dass der Sieg im ersten Nationenpreis bei Weltreiterspielen greifbar war – wenn nun noch der Auftritt der Gruppe gelingen würde. Aber was die Gruppe Norka vom VV Köln-Dünnwald dann ablieferte, war absolut sensationell. In ihrer Kür, dem Spielfilm „Die Unfassbaren“ nachempfunden, reihte sich Höchstschwierigkeit an Höchstschwierigkeit. Ein Feuerwerk der schwierigsten Übungen. Die alle gelangen! Auch das neu eingefügte Element der „schwebenden Taube“, bei der Chiara Congia auf dem Nacken von Justin van Gerven „schwebt“. Thomas Brüsewitz und Torben Jacobs, Jana Zelesny und Corinna Knauf waren die anderen Teammitglieder. Alles Hochkaräter. Vor allem auch das Pferd Danny Boy und Longenführer Patric Looser.
Gute Stimmung auf halbleeren Rängen
Schade, dass sich offensichtlich im Vorfeld nicht herumgesprochen hatte, was da am Mittwochabend in der Indoor Arena in Tryon stattfinden würde. Das war, nicht nur von den Deutschen, Voltigiersport auf höchstem Niveau. Die Halle war nur zur Hälfte gefüllt, man muss allerdings berücksichtigen, dass hier Platz ist für 5000 Zuschauer. Die deutschen Fans jedenfalls haben alles gegeben, um die Anwesenden in Stimmung zu bringen und das eigenen Team anzufeuern. Und nach dem Sieg wurde gebührend gefeiert.
„Bei dieser Konkurrenz muss alles passen, das war bei uns heute der Fall“, kommentiert Bundestrainerin Ulla Ramge den deutschen Sieg. Und Kristina Boe berichtet von dem Spirit, der innerhalb der Mannschaft herrscht. „Der Teamgedanke trägt uns, die Freude am Zusammensein ist eine weitere Motivation“.
Dafür hat Co-Bundestrainer Kai Vorberg extra ein Lied komponiert mit dem Titel „German Eagles fly“. Er hat es nicht nur selbst komponiert, sondern auch selbst gesungen. Und vor jedem Auftritt eines deutschen Athleten wird in der Indoor-Arena in Tryon fliegt der deutsche Adler musikalisch über den Zirkel.nike sb dunk sizing and fit guide | air jordan 11 retro release date holiday 2023
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