Im Alter von 23 Jahren musste Para-Reiterin Hannelore Brenner ihre Ausnahmestute Women of the World gehen lassen.
Ihr gemeinsamer Weg begann Ende 2005, als Hannelore Brenner auf der Suche nach einem neuen Pferd. Anfangs gar nicht von der Walt Disney-Pik Bube-Tochter überzeugt, fand die Fuchsstute Women of the World dann doch ihren Weg in den Stall von Hannelore Brenner. Dass die Stute schon mal einen Reheschub hatte, hielt Brenner nicht von ihrer Entscheidung ab und sie sollte dafür belohnt werden. Ollie, wie die Stute liebevoll genannt wurde, schenkte Brenner während ihrer gemeinsamen Karriere 27 Championatsmedaillen. Viermal standen sie bei den Paralympics ganz oben auf dem Treppchen. Drei Goldmedaillen sammelten sie auf Weltmeisterschaften und sechsmal führten sie das Ranking bei Europameisterschaften an. Dazu gesellen sich noch sechs Deutsche Meistertitel. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Das Powerpaar schaffte es sogar zu einem Sieg in einer regulären S-Dressur.
2016 verabschiedete Hanne Brenner ihre Ollie dann aus dem Sport. Rahmen dafür war kein kleinerer als das Frankfurter Festhallen Turnier. Damals sagte Brenner: „Die Freude überwiegt, ein fast 22-jähriges Pferd in Topform und vor allem kein bisschen müde verabschieden zu können.“
„Nicht in Griff zu kriegen“
Während ihrer gemeinsamen sportlichen Karriere hatte die Stute sich nicht einmal anmerken lassen, dass sie schon an Hufrehe erkrankte. Doch am Ende ihrer Tage sollte die Krankheit siegen.
Hanne Brenner sagt dazu: „Zusammen mit ihrer Cushingerkrankung und EMS war das einfach nicht in den Griff zu kriegen war. Sie hatte aktuell große Schmerzen und für die Zukunft keine gute und für sie lebenswerte Prognose. Und somit mussten wir diese schwere Entscheidung treffen. Women of the World – ihr Name, der mir anfangs etwas peinlich war, wurde durch ihre Persönlichkeit mit Inhalt gefüllt. Wenn ein Pferd so einen Namen tragen durfte, dann sie! Nie haben wir ein Pferd kennengelernt, das so einen Geist hatte. Alles, was sie machte, tat sie mit voller Überzeugung und 100-prozentig. Ob im täglichen Leben oder auch im Viereck.“ Noch ist der Schmerz über ihren Verlust fast unerträglich, aber ich weiß, dass irgendwann Dankbarkeit an diese Stelle treten wird über das große Glück, dass ich das Pferd meines Lebens gefunden habe. Dorte (Brenners Trainerin und Lebensgefährtin, Anm. d. Red.) und ich werden sie immer vermissen! Sie hinterlässt eine große Lücke in unserem Herzen!“
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