Für die Vierspänner-Fahrer ist Leipzig die letzte Gelegenheit, um Punkte für das Weltcup-Finale Anfang Februar in Bordeaux zu ergattern. So viel Mühe sich das Feld auch gab und so gut sie waren, an Boyd Exell kamen sie nicht vorbei. Zumindest noch nicht in der Einlaufprüfung.
Schon lange im Voraus ist der Freitagabend beim Weltcup-Turnier in Leipzig ausverkauft, wer kurz vor Veranstaltungsbeginn noch ohne Eintrittskarte vor der Tür steht hat wenig Chancen noch einen Sitzplatz zu ergattern. Es gelingt den Veranstaltern in jedem Jahr aufs Neue, das Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm zu begeistern, dementsprechend ist die Stimmung in der großen Messehalle.
Teil des Programms sind die Vierspännerfahrer, die hier allerdings kein Showfahren veranstalten, sondern ihre Einlaufprüfung zur FEI Weltcup-Prüfung absolvieren. Von hohem Unterhaltungswert für die Zuschauer, aber mit durchaus wichtigem sportlichen Hintergrund geben die Fahrer alles, geht es doch nicht nur um Sieg und Platz, sondern auch um einen guten Startplatz für die Prüfung am Sonntag, in der es um die entscheidenden Punkte geht für das Weltcup-Finale Anfang Februar in Bordeaux. Leipzig ist die letzte Station, um Punkte für die Teilnahme zu bekommen.
Die Besten am Start
Dementsprechend hochkarätig ist das Starterfeld, allen voran Boyd Exell, der Führende derzeit und das Maß aller Dinge in der internationalen Fahrsportszene. Der in den Niederlanden ansässige Australier hat das Weltcup-Finale schon siebenmal gewonnen, zweimal war er Zweiter. Auch 2018 steht er auf der Punkteliste ganz oben, seine Teilnahme in Bordeaux bereits sicher. Soweit war es keine Überraschung, dass er auch am Freitag in Leipzig die beste Zeit herausfuhr und sich mit 148,07 Sekunden den Sieg vor dem Schweizer Jerome Voutaz sicherte. Der hätte beinahe für eine kleine Sensation gesorgt, als er mit seinen vier Freiberger Pferden die kürzesten Wege und die kleinsten Wendungen fuhr und den Parcours in glatten 150 Sekunden bewältigte. Es sieht gar nicht spektakulär aus, wenn der Schweizer seine wohlgenährten kleinen Freiberger durch die Hindernisse lenkt, die im Vergleich mit ihren Kollegen vor den anderen Kutschen wenig heißblütig wirken. Ihre geringe Körpergröße ist in den engen Hindernissen von Vorteil, ihr unermüdlicher Fleiß und die Durchlässigkeit lassen ihren Fahrer glänzen. So ist der Amateur aus der französischen Schweiz mit seinem ungewöhnlichen Gespann ein ernst zu nehmender Anwärter auf den Weltcup-Sieg.
Schneller als die Sieger absolvierte der Belgier Glen Geerts den Parcours, zwei Abwürfe verhinderten ein besseres Ergebnis (155,68 Sekunden) als den dritten Platz. Ohne Strafpunkte kam der einzige deutsche Bewerber Georg von Stein aus Modautal ins Ziel, bei 162,47 Sekunden blieb die Uhr stehen, das bedeutete Platz fünf. „Schade, wenn die Platzierung dann nicht besser ist, aber vor dem Hintergrund dass ich ein neues Pferd dabei habe, ist mir die Nullrunde erstmal wichtig. Sie gibt mir Hoffnung für Sonntag“, kommentiert er seinen fünften Platz. Dann muss er auch nicht wie am Freitag als erster Starter in den Parcours, sondern hat an dritter Stelle startend den Vorteil zumindest zwei seiner Konkurrenten schon beobachten zu können.
Stimmung in der Nacht
Das Leipziger Publikum feuerte alle Fahrer in großer Lautstärke an, so gesehen war das Hindernisfahren ein Teil der Show. Erwähnenswert, dass trotz der späten Stunde, immerhin war es fast Mitternacht, alle Zuschauer zur Siegerehrung blieben. Das lohnte sich, denn die Fahrer entfalteten anschließend ihrerseits Showtalente und demonstrierten ihre Fahrkunst und das Können ihrer Pferde mit rasanten Fahrten und gewagten Manövern. „In Leipzig kannst du die Fahrer nachts um vier Uhr starten lassen und die Halle ist voll“, freut sich Veranstalter Volker Wulff.
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