Leipzig: Voltigieren ohne Weltcup-Status, aber mit Top-Besetzung

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Leipzig – Partner Pferd 2020

Jannik Heiland, als er die Vaulting Master Class 2020 in Leipzig gewann. (© www.sportfotos-lafrentz.de)

Der FEI Weltcup Voltigieren macht für diese Saison Pause, in Leipzig wollte man auf die Voltigierer dennoch nicht verzichten, spielt es doch bei der Partner Pferd immer eine große Rolle. Statt einer Weltcup-Prüfung wurde deshalb das FEI Top Indoor Vaulting Masters ausgeschrieben, worüber sich die Voltigierer sehr freuten und für ein spannendes Turnier sorgten.

„Es ist sehr schade, dass einige Veranstalter offensichtlich die Attraktivität dieser Veranstaltung nicht wirklich erkannt haben. Wir wollen aber die Qualität unserer Voltigierprüfungen in Leipzig unbedingt halten“, erklärt Turnierchef Volker Wulff und ist sicher, mit dem Weltreiterverband FEI schon in der Saison 2020 / 2021 wieder einen Voltigier-Weltcup auf die Beine stellen zu können.

Zehn Damen und vier Herren gingen mit zehn Pferden an den Start, im Voltigiersport kann ein Pferd mit mehreren Athleten teilnehmen. In Leipzig stellten diese zehn Pferde unter Beweis, dass Voltigieren eben doch ein lupenreiner Pferdesport ist und nicht nur Kunstturnen am Pferd.

Aragorn und Julian Wilfling

Beim ersten Turnier nach der Winterpause waren am ersten Wettkampftag einige Pferde so beeindruckt von der Kulisse in der Leipziger Messehalle, dass sie ihren Athleten das Leben mächtig schwer machten. Der erste Auftritt war vor allem für den neunjährigen Westfalen Aragorn sehr aufregend. Der Schimmel vergaß sogar, dass ein Zirkel rund sein sollte, er suchte ständig die Nähe seines Longenführers Alexander Zebrak.

Für Aragorn gab es viele Chancen, sich an die Halle und die vielen Zuschauer zu gewöhnen, zwei Herren und eine Dame zeigten ihre Kür auf seinem Rücken. Und von Runde zu Runde wurde der Wallach gelassener, bei seinem sechsten und letzten Auftritt war er total entspannt und so kooperativ, dass Julian Wilfling am Samstag die Tagesbestnote bei den Herren bekam.

Den ersten Umlauf am Freitag hatte der 24-jährige Sportsoldat aus Weicht auf dem zweiten Platz beendet, auch daran war Aragorn maßgeblich beteiligt. Im zweiten Umlauf ermöglichte er Wilfling eine starke Leistung, für die die Richter Noten über 9,0 zogen. Nach beiden Umläufen beendete der Weltranglisten-Dritte die Vaulting Masterclass mit 8,144 Punkten auf Platz zwei.

Sieger Jannik Heiland

Auch dank Dark Beluga, dem erfahrenen Hannoveraner, konnte Jannik Heiland seine Qualitäten schon im ersten Umlauf ausspielen, verschaffte sich eine gute Ausgangsposition und schloss die Konkurrenz nach einer soliden Leistung im zweiten Umlauf mit 8,326 Punkten als Sieger ab. Der 27 Jahre alte Ingenieur aus Wulfsen gewann zum dritten Mal in Folge in Leipzig nach 2018 und 2019.

Verlässlicher Partner war dabei stets Dark Beluga, der allerdings in Leipzig „am ersten Tag nach der Winterpause auch nicht ganz unbeeindruckt war“, wie Longenführerin Barbara Rosiny berichtet. Heiland nutzte den Auftritt, um einige Elemente seiner neuen Kür einzubauen. „Es hat sich noch nicht alles perfekt angefühlt, aber ich war unterm Strich ganz zufrieden“, zieht er ein Fazit.

An dritter Stelle platzierte sich Victor Brüsewitz, 7,596 Punkte. Sein 13-jähriger Hannoveraner Sky Walker ist an der Longe von Gesa Bühring erst seinem Jahr der Sportpartner des „Ninja Warrior“ aus der RTL-Fernsehsendung. Sky Walker zeigte seine Anspannung in einem flotten Galopp, nicht eben zum Vorteil für Brüsewitz. Der verteidigte sein Pferd: „Er ist erst seit einem Jahr auf diesem Niveau, dafür macht er das ganz toll.“

Anna Cavallaro einsame Klasse

Unangefochtene Siegerin bei den Damen war die 33-jährige Italienerin Anna Cavallaro. Nach einer verletzungsbedingten Pause 2019 meldete sich Cavallaro mit einer starken Leistung zurück auf der internationalen Bühne und gewann die Konkurrenz der Damen mit 8,254 Punkten.

Monaco Franze, ihr 14-jähriger Wallach an der Longe von Nelson Vidoni, war ihr dabei wie bei früheren großen Erfolgen ein verlässlicher Partner.

Hinter ihr platzierte sich an zweiter Stelle Hanna Sieverding, 8,128 Punkte. Die 20jährige Sportsoldatin war zum ersten Mal in Leipzig, ohne große Erwartungen angereist und umso glücklicher über ihren Erfolg.

Royal Flash an der Longe vorgestellt von Sophie Kuhn, bekam von dem für die Pferdenote verantwortlichen Richter eine 7,48 und 7,62. Damit ermöglichte der brave Wallach der Herxheimerin, die „nebenbei“ auch noch Sportwissenschaften studiert, eine solide Leistung.

„Vor Anna Cavallaro habe ich großen Respekt, sie war hier die unangefochtene Favoritin. Über meinen zweiten Platz freue ich mich riesig! Ich hatte richtig Gänsehaut, als das Publikum nach unserer Vorstellung so jubelte“, beschreibt Hanna Sieverding ihre Gefühle bei ihrem ersten großen Auftritt in der Messehalle.

Dritte bei den Damen wurde Marina Mohar aus der Schweiz, 7,872 Punkte. An der Longe von Simone Aebi leistete ihr Fuchswallach For Ever du Chalet CH mit gleichmäßigen Runden seinen Beitrag dazu.cheap air jordan 1 low | cheap air jordans 1 high

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Christine Meyer zu HartumRedakteurin

Expertin für den Fahrsport mit eigener Erfahrung sowohl auf dem Bock als auch als Turnierorganisatorin. Westfälische Züchterin mit erfolgreichen Kindern in Pferdesport und -zucht. Reitwartin und Ansprechpartnerin in der Rubrik „Leser fragen, Experten antworten“. Berichterstatterin über internationale Voltigierevents von vielen Welt- und Europameisterschaften.

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