Zugegeben, das deutsche Team ist im Nationenpreis von Mannheim nicht auf die weltweit stärksten Teams getroffen. Aber der positive Trend der einzelnen Teamreiterinnen sei viel entscheidender, resümierte Equipechef Nico Hörmann. Und dieser Trend führte zum Sieg für Deutschland vor Japan und Polen.
Nico Hörmann hatte sich gemeinsam mit dem Bundestrainer Bernhard Fliegl dazu entschieden, die Mannschaft für Mannheim mit zwei erfahrenen Paralympicsreiterinnen und zwei Reiterinnen aus dem Nachwuchsbereich aufzustellen. Somit vertraten Regine Mispelkamp, Martina Benzinger, Heidemarie Dresing und Gianna Regenbrecht die deutschen Farben im Para-Dressur-Nationenpreis.
In Grade V gab es kein Vorbeikommen an Regine Mispelkamp und ihrem Highlander Delight’s. Sie siegten in allen drei Einzelwertungen: in Team- und Einzelaufgabe sowie in der Kür, wo sie 75,558 Prozent für ihre Vorstellung erhielten. Für die gleiche Kür war Mispelkamp bei den Paralympischen Spielen in Tokio die Bronzemedaille umgehängt worden. Ein paar kleine Hürden gab es in Mannheim zu bewältigen, aber die 51-jährige Pferdewirtschaftsmeisterin kennt ihr Pferd gut genug, um Fehler zu vermeiden: „Am ersten Tag hatte es viele Mücken, da musste ich mein Pferd etwas mehr am Kopf halten als sonst, damit er Ruhe findet, das mag er nicht so. Danach war alles gut, auch wenn er in der Kür einen kurzen Energieausbruch hatte“, resümierte sie.
Randbol war ein Turnier, an das sich Martina Benzinger sicher gern erinnert. Denn dort hatte sie vor wenigen Wochen in allen drei Prüfungen den Sieg geholt. Diesen Erfolg verpasste sie in Mannheim, wenn auch nur knapp. In der Kür sah Benzingers Stute Namika an einer Stelle Gespenster, die Schritttour wurde dadurch unterbrochen. Mittlerweile in Grade I startend, gab es für die an Multipler Sklerose erkrankte Martina Benzinger somit noch 76,111 Prozent in der Kür. Damit vollbrachte die 60-Jährige das Kunststück, genau so viele Punkte einzuheimsen wie die für Singapur startende Laurentia Yen-Yi Tan. Allerdings gewann letztere die Prüfung, da sie die höhere B-Note erzielte. Bundestrainer Bernhard Fliegl zeigte sich zufrieden mit der Leistung Benzingers: „Martina Benzinger liefert seit Beginn der Saison konstante Leistungen ab und da ist sogar noch Luft nach oben“, sagte Bundestrainer Bernhard Fliegl.
Wetterkapriolen bei Grade II
In der Einzelaufgabe von Grade II sorgte ein Wetterumschwung inklusive Gewitter für enorme Herausforderungen. Das betraf die beiden weiteren deutschen Starterinnen, Heidemarie Dresing und Gianna Regenbrecht. Starker Wind und entsprechend lautes Flattern der Fahnen neben dem Viereck jagten Dresings Stute La Boum in der Einzelaufgabe gehörige Angst ein. „Das war furchtbar“, so Dresing, „irgendwann hörte sie jedes Geräusch und dann ging nichts mehr.“ Ein paar Lektionen gelangen aber dennoch, vor allem das Ende der Aufgabe. Heidemarie Dresing nahm es mit Humor. „Die Punkte waren an der Stelle halt nicht so toll, aber der Rest war nicht schlecht.“ In der nach Tokio etwas verlangsamten Kür ließen es Dresing und La Boum dennoch nicht ruhig genug angehen, sie waren stets ein wenig vor der Musik. Hier sieht Dresing noch Verbesserungspotenzial. Die Richter vergaben für die Vorstellung schlussendlich 73,994 Prozent. Damit musste sich das Paar lediglich den Olympiasiegern Pepo Puch (AUT) und Sailor Blue geschlagen geben (75,589 Prozent).
Dahinter landetet die Jüngste im Bunde der Deutschen auf Rang drei: Gianna Regenbrecht im Sattel von Fürst Sinclair. Die beiden sind zum zweiten Mal Teil eines Nationenpreisteams und bestritten in Mannheim ihr zweites internationales Turnier. Der Hengst wurde von Regenbrecht zu neuer Musik für 69,544 Prozent in der Kür vorgestellt. In Sachen Nachwuchsreiter war auch Melanie Wienand erfolgreich unterwegs in Mannheim. Sie stellte auf dem Maimarkt-Turnier den neunjährigen, im Fohlenalter von ihr erworbenen Hannoveraner Lemony’s Loverboy vor. In Grade III erzielte das Paar einen Sieg und zweimal Platz zwei, unter anderem in der Kür mit 73,322 Prozent.
„Wir haben hier sehr ordentliche Ritte gesehen. Besonders erfreulich ist, dass hier auch unsere Nachwuchsreiter die Chance hatten, sich zu präsentieren. Außerdem haben wir auch einige gute junge Pferde gesehen. Das ist wirklich schön, damit kann man gut in die Zukunft schauen“, resümierte Bernhard Fliegl.
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