Nachdem zahlreiche nationale Verbände sich gegen die Aufweichung der sogenannten „Blood Rule“ ausgesprochen hatten, sieht es so aus, als sei das Thema vom Tisch. Auch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hatte hier klar Stellung bezogen und von einer „wishy-washy rule“ gesprochen.
Die Vorschläge der FEI sahen zum einen vor, dass ein Pferd, das unbeabsichtigt an der Flanke verletzt wurde, künftig nur noch eliminiert und nicht mehr disqualifiziert wird. Das bedeutet, die vor der Verletzung errittenen Ergebnisse zählen weiterhin, aber das Pferd darf nicht mehr an der laufenden Prüfung teilnehmen. Mit diesem Vorschlag, der sich übrigens auf alle Disziplinen bezieht, geht die FN konform.
Was von allen Seiten auf Protest stieß, war der Vorschlag der FEI, dass die Stewards beurteilen sollen, wie schwerwiegend eine Verletzung des Pferdes ist. Das rief den Unmut zahlreicher FNs hervor. So auch der Deutschen:
„Jede Entscheidung eines Offiziellen muss nachvollziehbar sein und genauen Leitlinien folgen. Er/Sie darf damit nicht allein gelassen werden und wir können keiner Wischiwaschi-Regel zustimmen. Es muss klar sein, dass ein Reiter ausgeschlossen (also eliminiert und nicht disqualifiziert, Anm. d. Red.) wird, sobald das Pferd blutet. Auf diese Weise werden die bis dahin erbrachten Leistungen gewertet.
Bei Misshandlung sollte disqualifiziert werden.
Das Wohlergehen der Pferde und das Horsemanship der Reiter muss oberste Priorität haben. Wir sind verantwortlich für das Pferd. Kein Pferd darf verletzt werden, und wenn es passiert, müssen wir handeln. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir der Öffentlichkeit Rechenschaft schuldig sind. Dieses Thema ist sehr emotional und es besteht das Risiko, dass der gesamte Pferdesport in Misskredit gerät.“
Dieser Meinung sind einige FNs. Wohingegen beispielsweise Frankreich sagt: „Natürlich muss der exzessive Gebrauch des Sporens bestraft werden. Aber unserer Meinung nach sollten kleinere blutige Stellen, die versehentlich durch den Schenkel des Reiters verursacht wurden, nicht bestraft werden.“
Der Vorschlag lautet nun: Blut an der Flanke des Pferdes führt zum Ausschluss. Wo deutliche Spuren der Misshandlung erkennbar sind, wird disqualifiziert. Darüber wird nun am 18. November abgestimmt.
Außerdem hat die FEI den Vorschlag aufgenommen, die Form und Größe erlaubter Sporen in Springprüfungen noch einmal zu überprüfen. Dieser Aspekt soll 2019 zur Abstimmung kommen.
Blut im Maul
Übrigens: Nicht verändert werden soll die Regelung zum Thema Blut im Maul bei Springpferden (§ 3.32). Das führt zur Disqualifikation – Ausnahme: „Bei geringfügigen Mengen an Blut im Maul, die den Anschein machen, als habe das Pferd sich auf Zunge oder Lippe gebissen, dürfen die Offiziellen dem Reiter erlauben, das Maul abzuspülen oder zu wischen und dann weiter zu reiten.“
Hinterhandgamaschen
Die FEI will, dass schrittweise eine Regelung zur Verwendung von Hinterhandgamaschen einführen. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass eine bestimmte Form dieser Gamaschen und eine entsprechende Verschnallung den Bewegungsablauf und die Sprungtechnik des Pferdes manipulieren können.
Darum sollen bestimmte Arten von Gamaschen künftig ganz verboten werden. Ab 2019 soll dies Ponyreiter, Children, Amateure und Veteranen betreffen, ab 2020 Junioren, Junge Reiter und U25-Reiter und ab 2021 auch die Senioren.
Von Seiten der FN gab es Zustimmung sowohl zu der Regeländerung als auch der schrittweisen Anpassung. Allerdings sollte im Steward-Handbuch klar definiert sein, was erlaubt ist und was nicht.
Die Regel stufenweise auf alle Altersklassen auszuweiten habe laut FN den Vorteil, dass man mögliche Probleme bei der Umsetzung der Regel in der Praxis „besser ausgleichen“ könne. Man brauche noch „ein paar Jahre“, um klar zu definieren, welche Streichkappen und Gamaschen künftig verwendet und wie diese verschnallt werden dürfen.
Die gesamte Agenda des Bereiches Springsport für die FEI-Generalversammlung inklusive aller Dokumente finden Sie hier.cheap air jordan 11 | nike factory outlet foley al
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