Paralympics Reiten – Bronze in der Mannschaft!

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Bronze für das deutsche Parateam bie den Paralympics 2024 (© Kim Lundin)

Drei Starterinnen gehen heute bei den Paralympics ins Viereck. Es geht um nicht weniger als die Mannschaftsentscheidung der Paralympics 2024. Für Deutschland sind Anna-Lena Niehues (Grade IV), Regine Mispelkamp (Grade V) und Heidemarie Dresing (Grade II) am Start

Bei den Paralympics Reiten konkurrieren 16 Teams um die Mannschaftsmedaillen. Pro Nation gehen drei Paare an den Start. Die Entscheidung fällt gegen 17.40 Uhr. Eine gewisse Vorentscheidung dürfte aber bereits gegen kurz vor fünf Uhr fallen. Dann ist die letzte Starterin des stark eingeschätzten USA-Teams mit ihrer Prüfung fertig.

Die Mannschaft Deutschland schickt Reiterinnen aus drei Grades an den Start. Anna-Lena Niehues und Quimbaya, die schon eine Medaille haben gewinnen können, machen in Grade IV den Auftakt um 9.57 Uhr. Regine Mispelkamp mit Highlander Delight’s ist letzte der Grade V-Reiterinnen und Reiter um 12 Uhr. In Grade II geht Heidemarie Dresing mit Dooloop um 15.08 Uhr ins Stadion. Dann heißt es warten, weil dann Grade III an der Reihe ist. In dieser Kategorie hat Team D keine Reiterinnen am Start.

Deutschland gewinnt Bronze in der Teamwertung der Paralympics

Es war spannend und knapp. Deutschland hat bei den Paralympics von Paris die Bronzemedaille in der Mannschaft gewonnen. Gegen die starken US-Amerikaner, die mit 235,567 Prozent die Goldmedaille gewannen, hatte die deutsche Abordnung keine Chance. Die niedrigste Bewertung in der US-Equipe waren 77 Prozent für Fan Tastico unter Roxanne Trunnell (Grade I). Die höchste waren exakt 80 Prozent für Fiona Howard und Diamonmd Dunes (Grade II). Rebecca Hard und Florantina (Grade II) komplettierten mit 78,567 Prozent das Siegestrio.

Nur die Niederländer kamen in die Nähe des US-Goldteams. Sanne Voets und Demantur (Grade IV) kamen auf 76,567 Prozent, Demi Haerkens (Grade IV) und Daula auf 78,216 Prozent sowie Rixt van der Horst (Grade III) und Royal Fonq (78,067) gewannen Silber (232,85).

Die Bronzemedaille ging an Team D. Das Fazit von Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer: „Auf dem Treppchen zu stehen, haben wir uns gewünscht, das war das Ziel. Wir haben die ganze Saison darauf hingearbeitet, aber am Ende war es doch noch sehr spannend. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass man sich in dieser Konkurrenz keine Fehler erlauben darf. Aber auch, dass noch mehr möglich ist, wenn alles gut läuft. Daran werden wir arbeiten“, so die Bundestrainerin.

Der Weg zur Bronzemedaille im Livestream:

„Nur“ 72,9 Prozent für Heidemarie Dresing und Dooloop

Update: 16.40 Uhr

Kim Lundin

Heidemarie Dresing und Dooloop mit Trainerin und Dooloops Züchterin Nadine Plaster. (© Kim Lundin)

Keine technischen Fehler, aber auch kein Aha-Moment. Die Abschlussreiterin des Deutschen Teams, Heidemarie Dresing mit Dooloop, kam mit 72,9 Prozent aus dem Viereck: „Ich hätte gerne mehr Punkte geritten, aber mein Pferd sollte cool bleiben, weil er vorgestern so aufgeregt war. Das Ziel haben wir erreicht. Aber sonst war es ein bisschen zu wenig, wir können mehr. Aber, Pech. Muss ich jetzt so damit zufrieden sein. Aber morgen ist ja auch noch ein Tag und da geben wir etwas mehr Gas.“

Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer pflichtet der ältesten Teilnehmerin der Paralympics Reiten bei: „Dooly ging heute eine im Grunde eine weitgehend fehlerfreie Runde. Nach der ersten Aufgabe war es das Ziel, etwas Ruhe hineinzubringen, allerdings fehlte es heute dann etwas an Frische, an Energie, an Fleiß, gerade im Schritt.“

Deutschland hat nun insgesamt 223,751 Punkte. Damit liegt die Equipe derzeit sogar in Führung, Aber die Niederlande und die USA haben noch nicht ihre dritten Reiterinnen im Stadion gehabt. Den Niederlanden fehlen 68,968 Prozent, um mit Deutschland gleichzuziehen. Die USA benötigen mehr als 66,751, wollen sie Team D überholen. Beides ist mehr als realistisch. Aber die Bronzemedaille scheint drin zu sein. Die Briten haben schon alle drei Reiterinnen in der Wertung. Team GB rangiert mit 219,562 Zählern hinter der deutschen Abordnung.

75%+ Ritt von Regine Mispelkamp, Deutschland nun auf Rang zwei in Zwischenwertung

Kim Lundin

Regine Mispelkamp und Highlander Delight’s (© Kim Lundin)

13.00 Uhr

Als zweite deutsche Reiterin hat Regine Mispelkamp mit Highlander Delight’s den zweiten Ritt mit mehr als 75 Prozent im Stadion im Schlosspark von Versailles geliefert für das deutsche Team. 75,5 Prozent bekam das routinierte Paar. Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer hat die Vorstellung so erlebt: „Lights hatte eine tolle Ausstrahlung, wirkte aber gelassener wie in der ersten Prüfung. Regine hat was riskiert, aber nicht kopflos. Der starke Galopp war ein echter Höhepunkt, der Schritt war auch gut, die Schrittpirouetten hätten vielleicht etwas fleißiger sein können. Das waren aber nur so Kleinigkeiten.“

Regine Mispelkamp fand es „krass“. „Ich bin einfach nur glücklich, wie er sich angefühlt hat, wie der die ganze Kulisse genießt, das ist schon echt krass“. Highlander Delight’s kann auch mal einen im Sinn haben. Im Schlosspark von Versailles war heut nichts davon zu spüren. „Heute hat er seine galante Seite gezeigt und hat gesagt, Regine, wir rocken das!“

Mit nun 150,851 Punkten rangiert die deutsche Mannschaft jetzt auf Rang zwei hinter den Niederlanden. Die haben aber einen beachtlichen Vorsprung von vier Prozent. Die Belgier liegen knapp dahinter (150,489).

Starke Niederlande klar in Führung bei Paralympics Mannschaft

11.20 Uhr

Die Ritte in Grade IV sind nun abgeschlossen. Das Team der Niederlande hat sich eindrucksvoll die Pole Position geschnappt. Team Oranje hatte zwei Reiterinnen in dieser Aufgabe der Paralympics in der Mannschaft. Demi Haerkens und Daula erzielten 78,216 Prozent, was die bislang höchste Bewertung nach zehn von 48 Ritten darstellt. Ihre Mannschaftskollegin Sanne Voets und Demantur liegen mit 76,567 Prozent an Position zwei. Damit kann das Team der Niederlande nach zwei von drei seiner Ritte schon 154,783 Punkte (im Durchschnitt 77,392 Prozent) aufweisen.

Auch die Franzosen hatten in Grade IV mit Alexa Pitier und Sultan (71,892) und Vladimir Vinchon Pegase Mayenne (75,081) bereits zwei Drittel der Equipe Tricolore aufgeboten (146,973). Mit durchschnittlich 73,487 Prozent liegen sie aber hinter Deutschland.

Guter Auftakt für deutsches Team bei Paralympics Mannschaft

10.30 Uhr

Kim Lundin

Anna_Lena Niehues und Quimbaya legten mit mehr als 75 Prozent als erstes deutsches Paar in der Teamentscheidung der Paralympics gut vor. (© Kim Lundin)

Anna-Lena Niehues hat mit 75,351 Prozent das deutsche Team in eine gute Position gebracht bei den Paralympics Entscheidungen in der Mannschaft. Mit Quimbaya gelang ihr eine nahezu fehlerfreie Vorstellung. Nach Tumor-OP an der Halswirbelsäule ist die Pferdewirtschaftsmeisterin seit 2017 inkomplett querschnittgelähmt. „Direkt nach der OP war ich am rechten Arm und Bein gelähmt, habe aber dank einer guten Ersttherapie schnell wieder Laufen gelernt oder, besser gesagt, gelernt mich fortzubewegen“. Sie ist im Regelsport bis Klasse S erfolgreich in der Dressur. Mit der Quaterback-Enkelin Quimbaya war sie im Mai 2024 noch siegreich in einer S-Dressur. Seit 2022 ist sie parallel auch bei den Para-Dressurreiterinnen und -reitern am Start.

Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer lobte den Ritt der Paralympics-Debütantin: „Es war eine super Trabtour, fast noch ausdrucksvoller als in der ersten Prüfung“. Abzüge gab es beim Kurzkehrt, wo es einmal nicht ganz rund lief. Hinzu kamen Unsauberkeiten beim Übergang vom Galopp zum Trab und beim einfachen Wechsel.

Die Reiterin ist absolut zufrieden mit ihrer Stute, die auch Spaß gehabt habe, sagt Anna-Lena Niehues. „Im Prinzip ist uns auch das meiste, sogar noch ein bisschen besser als am ersten Tag, gelungen. Zwei kleine Fehler hatte ich. Aber wir sind halt nur Menschen und das Pferd muss sich auch auf den Menschen verlassen können. Und da passiert es dann, wenn ich dann manchmal nicht so schnell reagieren kann oder die richtige Hilfe geben kann, sie schnell mal einen Fehler einbaut.“

Dieser Artikel wird immer wieder aktualisiert.

Zwischenergebnisse der Teamentscheidung Paralympics 2024

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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