Er war der große Favorit im Weltcup-Finale der Vierspänner – zum elften Mal holte der Australier Boyd Exell den Titel. Und dennoch gab es in Bordeaux noch einige Überraschungen aus dem Fahrer-Lager zu erleben.
Zum elften Mal heißt der Sieger des Weltcup-Finals der Vierspännerfahrer: Boyd Exell. Das traditionell in Bordeaux (FRA) ausgetragene Top-Ereignis des Indoor-Fahrsports stand ganz im Zeichen des aktuellen Weltmeisters aus Australien. Und der fuhr mit zwei blitzsauberen Nullrunden in Umlauf und Stechen den Konkurrenten davon (286,27 Sekunden). Angespannt hatte er Bajnok, Katydid Duchess, Barny und Mad Max. Als „Pathfinder“ stand seine langjährige Mitarbeiterin Emma Olsson hinter ihm auf der Kutsche, für den Gewichtsausgleich auf dem Trittbrett sorgte Wannes Larsen.
Überraschung auf Platz zwei – Dries Degrieck sorgt für Furore
Eine Überraschung war der Zweitplatzierte, der Belgier Dries Degrieck, der im Stechen einen Abwurf hinnehmen musste, sich aber mit 297,18 Sekunden aus Umlauf und Stechen deutlich vor Koos de Ronde positionierte. Der Niederländer hatte im Stechen zwei Abwürfe auf dem Konto, 306,91 Sekunden bedeuteten Rang drei.
Enttäuschung für Titelverteidiger Bram Chardon
Die größere Überraschung aber war das Abschneiden des Titelverteidigers Bram Chardon. Der Niederländer ist seit einigen Jahren der schärfste Konkurrent des Seriensiegers Boyd Exell. Drei Mal hat er schon das Weltcup-Finale gewonnen. Nach den Qualifikationen für den Höhepunkt der Indoor-Saison waren beide mit exakt gleicher Punktzahl nach Bordeaux gereist. Man erwartete hier, wie in den vergangenen Jahren, ein Kopf-an-Kopf-Rennen. So gesehen war es eine Enttäuschung für Bram Chardon, als er nach zwei Abwürfen im Umlauf nicht das Stechen der besten Drei erreichte. Die Zeit von 150,98 Sekunden hätte gereicht, auch einen Abwurf hätte er sich leisten können, doch der zweite machte dann alle Hoffnungen zunichte.
Ijsbrand Chardon scheitert ebenfalls – Niederländer ohne Titel
Auch sein Vater Ijsbrand Chardon war mit größeren Erwartungen als dem fünften Rang in der Endabrechnung angereist. Auch er verzeichnete zwei Abwürfe im Umlauf und verpasste so den Einzug ins Stechen. Dabei hatte es nach der Einlaufprüfung am Samstag noch ganz nach einer Wiederholung des australisch-niederländischen Duells ausgesehen. Zwar hieß der Sieger auch hier Boyd Exell, aber Vater und Sohn Chardon machten ihm im Stechen den Sieg nicht leicht und platzierten sich auf den Plätzen zwei und drei.
Umso größer war die Freude bei Dries Degrieck, der als erster Belgier die niederländische Übermacht im Weltcup-Finale der Vierspännerfahrer bezwingen konnte.
Jérome Voutaz ist derzeit der einzige Schweizer Fahrer, der in der Weltspitze mithalten kann. Er schloss beide Prüfungen in Bordeaux auf dem sechsten Platz ab. Mit einer Wildcard ging Benjamin Allaud an den Start. Der Franzose bildete in beiden Konkurrenzen an siebter Stelle das Schlusslicht.
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