Für die Ponyreiter ging es am vergangenen Wochenende um die Goldene Schärpe. Die beste Teamleistung zeigte dabei das Team Westfalen III. Die Einzelsiege der beiden Abteilungen gingen an Oscar Gündel mit Gucci aus Sachsen und Leonie Schulz vom gastgebenden Verband mit Coco Dream.
Hohen Luckow in Mecklenburg-Vorpommern war zum ersten Mal Austragungsort der Goldenen Schärpe der Ponyreiter. Dabei bot das denkmalgeschützte Herrenhaus des Guts Hohen Luckow mit seinem Landschaftspark und dem alten Baumbestand eine Kulisse, die an englische Vielseitigkeitsturniere erinnerte. Auch, weil sowohl Dressur als auch Springen auf Rasenplätzen ausgetragen wurden.
Insgesamt stellten sich 104 Ponyreiter aus ganz Deutschland den besonderen Aufgaben, die die traditionsreiche und vielfältige Veranstaltung Goldene Schärpe an sie stellte. Gefordert sind dort neben der Dressur, dem Springen und dem Geländeritt immer auch theoretisches Wissen, Vormustern und ein Fitnesstest. An Tag eins mussten die Teilnehmer zunächst ihr Können in der Dressur und der Theorie zeigen. Am zweiten Tag ging es ins Gelände. Hier gelang es dem Team Westfalen III die Führung zu übernehmen. Bis zum Schluss sollten sie diese auch nicht mehr abgeben. Für die guten Leistungen des Teams Westfalen III sorgten Lea Brügger mit Mama’s Liebling, Schwester der Preis der Besten-Siegerin 2023 Sina Brügger (Pony Vielseitigkeit) Frieda Schulze Zurmussen mit Milka, Mathilda van Dillen mit Liechtenstein, Carla Lindner mit Pen-Y-Bryn Williams und Toni Florentine Karthäuser mit Nouvaliero.
Platz zwei ging an das Team Hannover II. Viola Ahlf mit Feine Perle P, Celina Weis mit Vivaldi, Mila Johanna Uebeler mit Neo, Mette Tölner mit Barkadi und Jule Koch mit Mephisto schafften es, beim Vormustern und im Springen am letzten Tag noch einen Platz aufzuholen und sich schlussendlich Rang zwei zu sichern.
Damit ließ das Team aus der niedersächsischen Landeshauptstadt die Mannschaft Westfalen II hinter sich, die zunächst in Führung ging, diese jedoch am zweiten Tag an ihre Verbandskollegen abtraten und in der Gesamtabrechnung auf dem dritten Platz landeten. Für Westfalen II gingen Finja Streyl mit Bonnygirl, Philippa Helene Wälter mit Juicy Couture, Jacob Gäher mit Weper, Greta Marie Löhr mit Dainy und Sophia Bußmann mit El Pleasure D an den Start.
Sieg für Oscar Gündel in der ersten Abteilung
Aufgrund der hohen Starterzahlen wurde die Einzelwertung der Goldenen Schärpe Ponys in zwei Abteilungen aufgeteilt. Den Einzelsieg in der ersten Abteilung sicherte sich der 13-jährige Oscar Gündel im Sattel von Gucci. Für den jungen Sachsen und sein siebenjähriges Pony gab es hohe Noten: für die Dressur eine 8,3, für das Springen eine 8,7, eine 9,0 in der Theorie und die Traumnote 10,0 für das Vormustern. Doch auch auf der etwa 1600 Meter langen Geländestrecke mit 14 Hindernissen und Wasserdurchritt wusste der Ponyreiter zu beeindrucken. „Man konnte sehen, dass viele Kinder noch etwas vor der Bewegung saßen. Oscar saß dagegen schon sehr gut im Gleichgewicht und zeigte ein gutes Gefühl für die Distanz“, lautete das Urteil von Fritz Lutter, Ex-Bundestrainer der Ponyvielseitigkeitsreiter und Vorsitzender der AG Nachwuchs im DOKR-Vielseitigkeitsausschuss. Insgesamt sammelte Oscar Gündel 133,5 Punkte für seinen Sieg. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Lea Brügger mit Mama’s Liebling (131,5) und Frieda Schulze Zurmussen mit Milka (130,4).
Leonie Schulz zweite Einzelsiegerin
Die Siegerin der zweiten Abteilung hatte in Mecklenburg-Vorpommern ein Heimspiel. Die 15-jährige Leonie Schulz von der Insel Poel sammelte mit ihrem neunjährigen Pony Coco Dream IP insgesamt 131,8 Punkte. Diese setzten sich aus jeweils einer 8,6 in Dressur und Springen, einer 9,0 im Gelände, einer 8,5 für die Theorie und der Note 9,5 für das Vormustern zusammen.
Punktgleich mit der Siegerin war die Zweitplatzierte: Auch Hanna Köpf und Don’t stop me now sammelten 131,8 Punkte. Die Entscheidung über den Sieg wird in einem solchen Fall durch eine schwerere Gewichtung von Dressur, Springen und Geländeritt getroffen. Dazu weiter unten mehr.
Platz drei ging an die elfjährige Anna Kotschofsky mit Quatman’s Girl B (129,1 Punkte).
Hintergrund der Goldenen Schärpe
Die Goldene Schärpe ist ein traditionsreicher Wettbewerb, der 1973 zum ersten Mal in Münster ausgetragen wurde. Ziel war es, die Ausbildungsarbeit und -richtung der Ponyreiter nachhaltig zu beeinflussen. Seit 2003 gibt es auch eine Goldene Schärpe für Reiter von Großpferden (in diesem Jahr vom 15. bis 18. Juni in Mertingen, Bayern). Im Laufe der Zeit ist aus der Goldenen Schärpe ein Wettbewerb auf E-Niveau geworden, der eine Dressurprüfung, eine Stilspringprüfung und einen Stilgeländeritt beinhaltet. Darüber hinaus ist das Vormustern ebenfalls Teil des Wettbewerbs und auch das theoretische Wissen der Teilnehmer wird überprüft. Die Teilprüfungen Vormustern, Theorie, Springen, Dressur, Gelände werden in dem Verhältnis 1:1:4:4:5 gewertet. Der Fitnesstest, ein 2000 m-Lauf, ist zwar für alle Teilnehmer verpflichtend, geht aber nicht in die Wertung ein.
Bekannte Teilnehmerinnen sind die Weltmeisterin der Vielseitigkeit aus 2014 Sandra Auffarth und Einzel-Olympiasiegerin Julia Krajewski.
Mehr über die Goldene Schärpe sowie Ergebnislisten des Wettbewerbs finden Sie hier.
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