Wer hätte das gedacht: Nach der zweiten Prüfung für die Vierspänner bei den Weltreiterspielen führen in der Teamwertung nicht wie erwartet die hochfavorisierten Niederländer, sondern mit 338,55 Minuspunkten das US-Team. Die Deutschen fahren hinter den Erwartungen. Die Ergebnisse wurden mehrfach korrigiert.
Entscheidend dafür waren die Top-Dressurleistungen von Chester Weber und Teamkollegin Misdee Wrigley-Miller. Im Marathon lieferte Vize-Weltmeister Weber mit dem fünften Platz (125,51 Minuspunkte) eine gute Leistung ab, sein Teamkollege James Fairclough blieb mit 135,94 Punkten auf Platz zwölf im Mittelfeld. Misdee Wrigley-Miller, die zierliche Dame aus Florida, erreichte ihr Ziel indem sie zwar Vorletzte wurde, aber immerhin in der Wertung blieb und somit ihre Dressurnote für das Team relevant blieb.
Sensationell auf dem zweiten Platz (353,80): das Team aus Belgien mit Dries Degrieck, Glenn Geerts und Vize-Europameister Edouard Simonet. Erst dann reihen sich die Niederländer ein. 357,67 Minuspunkte haben Ijsbrand und Bram Chardon und Koos de Ronde auf dem Konto. Vater und Sohn Chardon hatten beide keinen guten Tag im Gelände, da konnte auch der Sieg von Koos de Ronde nicht alles rausreißen. Bram Chardon hatte einen Protest wegen der Bewertung an einem Hindernis eingereicht. Dieser war aber zu spät eingegangen und wurde abgelehnt. Trotzdem gab es insgesamt drei Korrekturen des Ergebnis – einmal mehr hakt es ein wenig in Tryon in der digitalen Infrastruktur.
Marathon bringt deutsches Team nicht nach vorne
Der zweite Wettkampftag brachte für die deutschen Fahrer in Tryon nicht den erhofften Durchbruch, in Hindernis fünf zerplatzten alle Medaillenträume. Gleich zwei Fahrer hatten hier Probleme, heftige Probleme. Dabei hatten sie sich für den Marathon so viel vorgenommen! Der fünfte Rang von fünf Mannschaften bedeutet ein mittleres Desaster.
Zwar mit dem besten Ergebnis aus deutscher Sicht, dennoch unter seinen Möglichkeiten geblieben, belegte Georg von Stein Platz acht (130,24 Minuspunkte). Zwei Hindernisse fuhr er in der zweitschnellsten Zeit der 19 Bewerber. An Hindernis fünf nahm der amtierende deutsche Meister viel Risiko, zwei Bälle fielen, einmal blieb die Kutsche stecken. „Ich habe da einen Moment zu spät reagiert“, erklärt er. Damit waren im Grunde die Medaillenhoffnungen schon dahin. „Wenn ein Hindernis kaputt ist, ist das immer blöd, kann man kaum wiedergutmachen“.
Als zweiter Deutscher startete Christoph Sandmann. Im Team der Erfahrenste, bekannt für starke Auftritte im Gelände. In Tryon endete für ihn die Fahrt schon in Hindernis 5. Wanita, als Stangenpferd ganz erfahren, rutschte unglücklich aus, stürzte und verhakte sich dabei unglücklich in die Stränge, kam auch noch unter die Deichsel. Sie konnte zunächst nicht aufstehen. Sofort sprangen Helfer herbei und befreiten die Stute, auch die anderen drei Pferde mussten dafür ausgespannt werden. Das bedeutete das Ende der Reise. Wanita wurde in die Ambulanz gebracht. Glück im Unglück: Sie hat keine ernsthaften Verletzungen, konnte die Ambulanz nach ärztlicher Versorgung recht schnell wieder verlassen. Schon wenige Stunden danach fraß sie zufrieden ihr Heu im Stall, vermeldeten die Veranstalter.
Sandmann ausgeschieden, damit zählt auch sein Dressurergebnis nicht mehr für die Mannschaft. Das war auch nicht herausragend, aber immerhin das beste der drei Mannschaftsfahrer, sein Ausscheiden kommt sie teuer zu stehen.
Mareike Harm fährt nach eigener Aussage im Gelände stets mit dem Vorsatz „zügig fahren ja, aber vor allem sicher ankommen“. Das ist ihr auch dieses Mal gelungen. Platz 13 mit 137,01 Punkten war kein Traumergebnis, die junge Frau aus Holstein strahlte dennoch. „Ich bin selig! Meine Pferde waren ganz super. Sie waren alle im Ziel noch gut drauf. Das verdanke ich auch der Tatsache, dass die Organisatoren des Marathons das Zeitfenster zwischen den Hindernissen um eine Minute erweitert hatten, die Pferde konnten sich gut erholen. Darüber hinaus gab es auf der Strecke Eiswasser, mit dem wir sie runterkühlen konnten, das war perfekt“. Ihre Pferde hatten im Ziel Toppwerte.
Toller Kühlservice für die Fahrpferde
Einig waren sich alle Fahrer im Lob der wunderschönen Strecke des Marathons und der Unterstützung durch den Veranstalter. Der Boden war fantastisch, die Hindernisse phantasiereich gestaltet, schwer, aber fair. Uneinig war man sich, milde ausgedrückt, über die kurzfristige Verkürzung der Phase A. Besonders die Niederländer hatten sich über die ursprünglich geplante Strecke, in der die eine lange Steigung zwei Mal bewältigt werden sollte, heftig beschwert. Aussagen wie „pferdeunfreundlich, bei der Hitze viel zu schwer, werden wir unseren Pferden nicht zumuten“. Am Ende des Marathons spiegelten die Ergebnisse wider, dass die Entschärfung der Phase A sowie die Erweiterung des Zeitfensters sinnvoll und ausreichend waren. Der gute Boden trug ebenfalls erheblich dazu bei, die Anstrengung für die Pferde im verantwortbaren Bereich zu halten. Chester Weber, der nach Dressur und Marathon an zweiter Stelle liegende US-Amerikaner, formulierte es so: „Wir haben auf dieses Ereignis hin trainiert. North Carolina liegt nicht in den Niederlanden, hier ist es warm, hier ist es hügelig. Dem habe ich mit meinem Training im Vorfeld Rechnung getragen, habe die Pferde medizinisch eng überwachen lassen. Zum Beispiel haben wir Laktatdaten gesammelt. Wir waren bestens vorbereitet.“
Meine Pferde waren super, ich fühlte mich wie der Dirigent eines Orchesters, nur ohne Musik.
Der Sieger des Marathons, der Niederländer Koos de Ronde, blieb trotz seiner fulminanten Geländefahrt (117,28) kritisch. „Ich bin total happy, meine Pferde waren fantastisch. Nach meinem schlechten Dressurergebnis gestern wollte ich etwas wiedergutmachen, das ist mir gelungen. Aber es war zu schwer, finde ich. Die Hindernisse und die Fahrt über die Hügel bei der Hitze waren in meinen Augen nicht
pferdefreundlich. Ich bin glücklich über meinen Sieg, aber unglücklich für meine Pferde“.
Der Sieg hat Koos de Ronde vom 14.auf den vierten Platz in der Einzelwertung nach Dressur und Marathon katapultiert (174,21). Vor ihm rangiert mit 171,32 Punkten der Belgier Edouard Simonet, auf Platz zwei der US-Amerikaner Chester Weber (160,61 P.), an der Spitze, wen wundert’s, der amtierende Weltmeister Boyd Exell (AUS), 153,61 Punkte.
Morgen wird die Weltmeisterschaft im Kegelfahren entschieden. Die Zwischenergebnisse finden Sie hier.men’s new jordans release dates | cheapest air jordans 1
Wow ist interessant
Dieser Artikel über das augenblickliche Dreamteam bei der W.M. im Springen in Tryon , Simone Blum & Alice, ist super geschrieben und informiert genau zur rechten Zeit über diese sympatische Bereicherung in der deutschen Springsport Spitze. Vielen Dank an Dominique Wehrmann.