Eine besondere Fahrprüfung jenseits der Disziplinen, die für den Nationenpreis zählen, standen heute auf dem Programm der Viererzüge beim CHIO Aachen. Es wurde eine niederländische Familiensache.
Zahlreiche Zuschauer, wie sie bei einer solchen Fahrprüfung wohl nur in Aachen anzutreffen sind, verfolgten am Freitagmorgen die „Jagd um Punkte“ der Gespannfahrer im Fahrstadion der Soers. Sie erlebten eine spannende und unterhaltsame Vorstellung der 26 angetretenen Bewerber, bei der besonders das niederländische Vater-Sohn-Duell zwischen Ijsbrand und Bram Chardon für Spannung sorgte.
Schon in der Dressurprüfung am Vortag hatten die beiden auf den Plätzen drei und vier bewiesen, dass sie sich leistungsmäßig in nichts nachstehen. Aber auch wenn es im Fahrstadion rasant zugeht, begegnen sich die beiden Generationen auf Augenhöhe. Das ist sicherlich in nur ganz wenigen Sportarten möglich. In der Soers behielt am Freitag Vater Ijsbrand die Nase vorn, mit 1910 Punkten besiegte er Sohn Bram , der 1870 Punkte verbuchte. So erklang bei der Siegerehrung die niederländische Nationalhymne, wie so häufig bei Fahrwettbewerben in der Soers.
Die Prüfung „Jagd um Punkte“ hat ihre eigenen Regeln und findet außerhalb der Kombinierten Prüfung statt. Drei Minuten Zeit bekommt jeder Fahrer um den Kegelparcours zu bewältigen. In dem jedes Hindernis eine festgelegte Punktzahl, je nach Schwierigkeitsgrad hat. Die Reihenfolge der Hindernisse ist beliebig, den Weg kann jeder Fahrer selbst auswählen. Sieger wird das Gespann mit den meisten Punkten in der schnellsten Zeit.
Als Dritter fuhr Boyd Exell auf die Ehrenrunde, 1860 Punkte standen auf der Anzeigetafel, als die Glocke nach drei Minuten ertönte. Der Weltmeister aus Australien hatte einen etwas anderen Weg gewählt als seine Konkurrenten, am Ende fehlten ihm wenige Sekunden um das letzte Hindernis noch zu durchfahren.
Auf dem vierten Platz folgte Koos de Ronde, 1820 Punkte erreichte der Niederländer. Viel Freude hatten die Zuschauer an Jérôme Voutaz aus der Schweiz, der mit seinen Vorstellungen stets für Begeisterung sorgt. Wenn seine kleinen Freiberger durch die Hindernisse flitzen, häufig den großen Warmblütern überlegen sind, kommt Freude auf.
Nur ein deutscher Fahrer schaffte es in die Platzierung, Michael Brauchle (1740 Punkte, Platz sechs).
Morgen geht es für die Fahrer ins Gelände. Der Marathon, zweite Teilprüfung der Kombinierten Prüfung, lockt erfahrungsgemäß zigtausende in die Soers. Die Strecke ist nach Aussage von Bundestrainer sehr technisch, aber mit reichlich Alternativen ausgestattet. Ein gutes Gedächtnis müssen die Fahrer und Beifahrer mitbringen, zahlreiche Hindernisse sind aufgrund der Alternativen doppelt ausgeschildert. Da gilt es hellwach zu sein um den gefassten Plan auch durchzuziehen.
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