In der Niedersachsenhalle in Verden wurden am vergangenen Wochenende die 60. Deutschen Meisterschaften im Einzel-, Doppel- und Gruppenvoltigieren entschieden. Dem 18-jährigen Bela Lehnen gelang dabei die wohl größte Überraschung.
Erneut gelang es dem Team Norka Automation des VV Köln-Dünnwald die Goldmedaille bei den Deutschen Meisterschaften zu gewinnen. Die Mannschaft um Longenführerin Ines Nawroth erzielte mit dem 14-jährigen Holsteiner Wallach Calidor Siege in allen drei Umläufen. Trainer Torben Jacobs freute sich über diese Leistung: „Ich glaube das war einfach ein krönender Abschluss für eine mehr als perfekte Saison und ich bin richtig stolz auf meine Leute. Die haben hammer gearbeitet und hammer abgeliefert.“ „Hammer abliefern“ bedeutete, mit 7.756 Punkten nach der Pflicht in Führung zu gehen und in den darauffolgenden Küren mit 9.183 und 9.479 Punkten benotet zu werden. Mit einem Gesamtergebnis von 8.701 Punkten siegten sie souverän vor dem VV Ingelsberg aus Bayern. 8.376 Punkten erzielte das Team an der Longe von Alexander Hartl auf Fider Rock. Die Bronzemedaille wurde an die Mannschaft Schenkenberg I aus Sachsen um Longenführer Peter Wagner vergeben. Mit 7.477 Punkten erhielten sie ihre erste DM-Bronzemedaille seit 2008.
Rang vier ging an den VRC Weicht aus Bayern (7.45 Punkte) und Platz fünf an die Westfalen RFZV ST. Hubertus Herne I (7.41 Punkte).
Pas de Deux: Diana Harwardt und Peter Künne voltigieren zu Gold
Die amtierenden Vize-Europameister Diana Harwardt (Bernau) und Peter Künne (Berlin) vom RV Integration aus Bernau konnten ihre Führung nach dem ersten Durchgang auch im Finale verteidigen. Mit einem Gesamtergebnis von 8.790 Punkten nahmen sie ihr erstes Gold bei Deutschen Meisterschaftn entgegen. Auf dem Silberrang platzierten sich Adele Schröder und Sophie Wegener vom RFV Wehdem-Oppendorf mit 8.162 Punkten. Bronze ging an Gisa Sternberg und Linda Otten vom RC Tempo Ritterhude mit 7.922 Punkten. Dahinter rangierten sich Sarah Elisa Posdziech und Hannah Sophie Schulz vom RVV Schenkenberg sowie Anna Bregulla und Ronja Kähler aus Berlin-Brandenburg.
Herren: Toptalent Bela Lehnen wird überraschend Deutscher Meister
Der achtzehnjährige U21 Vize-Weltmeister Bela Lehnen aus Moers sicherte sich auf dem Rücken von Formel 1 d.C. (Longe: Alexandra Knauf) die Goldmedaille. Der Bundeswehr-Sportsoldat zeigte auf dem dreizehnjährigen Formel 1 d.C. die zweitbeste Pflicht und das beste Technikprogramm. Nach dem Kürfinale lag er mit dem Gesamtergebnis von 8.82 Punkten ganz vorn. Bundestrainer Kai Vorberg lobte seine Leistung: „Bela Lehnen war natürlich eine große Überraschung, aber das hat er sich sportlich auch wirklich verdient. Das zeigt, dass sich unsere etablierten Athleten in Zukunft auch strecken müssen, aber ist auch ein Beleg dafür, dass eben besondere Dinge im Sport möglich sind.“
Jannik Heiland sicherte sich die Silbermedaille. An der Longe von Barbara Rosiny auf Dark Beluga FRH erzielte er 8.714 Punkte und verpasste damit knapp seinen fünften DM-Titel. Über Bronze freute sich Julian Wilfling aus Untermeitingen vom VRC Weicht zusammen mit seiner Longenführerin Andrea Boe. Auf Ronaldo voltigierte er zu 8.607 Punkten. Die Brüsewitz-Brüder platzierten sich auf Rang vier und fünf. Thomas Brüsewitz mit 8.391 und Viktor Brüsewitz mit 8.361 Punkten.
Damen: Voltigierpferd Giovanni verhilft zu Gold und Silber
Julia Sophie Wagner gelang es in Verden ihren Titel aus dem letzten Jahr zu verteidigen. An der Longe ihrer Mutter Katja Wagner und auf dem Rücken von Giovanni wurde sie erneut Deutsche Meisterin mit 8.248 Punkten. Für das Zur-Verfügung-Stellen ihres Pferdes an Alina Roß wurde sie vom Veranstalter mit dem Fairness-Preis ausgezeichnet. Die amtierende Vize-Europameisterin Alina Roß konnte ihr Pferd Baron in Verden nicht einsetzen. Mit Giovanni holte sie sie sich am Ende die Silbermedaille mit 8.209 Punkten. Bronze ging an die U21-Weltmeisterin Alice Layher aus Brackenheim mit Lambic van Strohkappeleken an der Longe von Andrea Blatz und einer Gesamtpunktzahl von 7.94. Platz vier wurde an Sema Hornberg und Platz fünf an Diana Harwardt vergeben.
Zum siebten Mal fand die DM in Verden statt. Gegenüber der FN zieht Kai Vorberg sein Resümee: „Insgesamt bin ich sehr froh über eine breitere Leistungsspitze, die sich in allen Disziplinen wieder entwickelt. Es ist erfreulich zu sehen, dass sich die Leistungen auch insgesamt verbessern – nehmen wir als Beispiel den sechstplatzierten Herren, der die DM auch mit einer Wertung über 8,0 abschließt. Das ist ein gutes Zeichen für die Zukunft.“
Annemieke Schuldt
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar