Weltcup Leipzig: Voltigierer Alina Roß, Jannik Heiland und Pas de Deux Chiara Congia und Justin van Gerven siegen

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Die Weltmeister Chiara Congia und Justin van Gerven im Pas de Deux bei ihrer wohl spektakulärsten Hebefigur namens "Taube". (© Lafrentz)

In Leipzig hat der FEI Vaulting World Cup seine Geburtsstunde erlebt und hier werden die Athleten frenetisch gefeiert. Dynamik, Eleganz und Harmonie mit dem Partner Pferd, abgerundet mit ein bisschen Glitzer und emotionaler Musik. Das sind die Voltigierer. Und die konnten ihr Können in Leipzig vor vollbesetzten Tribünen beweisen. Am besten gelang das vier deutschen Athleten: Alina Roß bei den Damen, Jannik Heiland bei den Herren und dem Duo Chiara Congia/Justin van Gerven im Pas de Deux.

So viele Zuschauer beim Voltigieren sind nicht sehr häufig, sind doch auch wenige Hallen so groß wie die Messehalle in Leipzig. Leipzig ist für die weltbesten Voltigierer ein ganz besonderer Turnierort. Hier wurde 2011 das erste Weltcup-Finale ihrer Disziplin gefeiert, seitdem sind die eleganten Turner zu Pferde fester und gefeierter Bestandteil des sportlichen Programms.

Etappe zählt für Saison 2023/24

Der Qualifikationsweg für den FEI Vaulting Cup hat sich etwas geändert, so stehen die Finalisten für 2023 schon fest, sie konnten sich auf ausgesuchten internationalen Drei- und Viersterne-Turnieren zwischen dem 1. Januar und dem 31. Dezember 2022 qualifizieren. Sie feiern ihr Finale wie die Springreiter in Omaha (USA). Leipzig ist also die erste Station für den Weltcup 2023/24.

In drei verschiedenen Kategorien treten die Voltigierer im Weltcup an: Damen, Herren und im Pas de Deux. In zwei Umläufen, deren Gesamtergebnis addiert wird, das über die Punktevergabe entscheidet, treten die Athleten an.

Alina Roß über jeden Zweifel erhaben

Sieben Damen gingen in Leipzig an den Start, überlegene Siegerin war Alina Roß mit Baron an der Longe von Marion Schulze.  Der imposante braune Wallach v. Bordeaux ist seit 2020 Voltigierpferd, mit seiner imposanten Größe von 1,90 Metern ist er nicht nur körperlich einer der Größten im Voltigiersport. Er ermöglichte der Athletin auf seinem Rücken ihre technisch sehr schwierige Kür beinahe fehlerlos zu turnen. Die 22-Jährige aus Userin, die 2021 in ihrem ersten Jahr im Seniorenlager auf Anhieb Deutsche Meisterin wurde, siegte in Leipzig überlegen mit 8,552 Punkten vor der Italienerin Rebecca Greggio (7,930 Punkte). Greggio voltigierte auf Orlando Tankredi an der Longe von Claudia Petersohn. Der Schimmelhengst machte es seiner Athletin nicht so leicht, vor Beginn der Vorführung zeigte er mit einem kleinen Bocksprung, dass ihm die Atmosphäre in der vollbesetzten Halle nicht ganz geheuer war, fand dann auch während der Vorstellung nicht zur totalen Losgelassenheit. Für Kanada ging Averill Saunders an den Start, Nina Vorberg als Longenführerin des Wallachs Rockemotion trug zum dritten Platz (7,560 P.) bei.

Kleine Konkurrenz bei den Herren mit starken Auftritten von Jannik Heiland

In der ersten Wertungsprüfung der Herren gingen in Leipzig nur drei Bewerber an den Start. Wegen einer Verletzung konnte Julian Wilfing im zweiten Umlauf nicht antreten, da waren es nur noch zwei. Die beiden Verbleibenden aber zeigten Voltigiersport auf höchstem Niveau. Der Bessere der Guten war schlussendlich Jannik Heiland, der mit 8,627 Punkten die Nase vorn hatte. Seine Stute Highlight v. His Highness machte an der Longe von Alexandra Knauf in der Prüfung seinen Namen zum Programm, zusammen lieferte das Trio ein Highlight. Viktor Brüsewitz hatte an diesem Tag nach Nachsehen, mit 8,141 Punkten rangierte er hinter Jannik Heiland. Goldjunge, der Wallach an der Longe von Jacqueline Schönteich ist deutlich weniger erfahren als Highlight, das machte dem seit vielen Jahren in der Weltspitze voltigierenden Brüsewitz die Aufgabe nicht leichter.

Pas de Deux wird einmal mehr zum Highlight

Besonders beliebt beim Publikum ist das Pas de Deux. Hier war es einmal mehr Highlight, die ihren Athleten eine Vorstellung ermöglichte, die die Richter zu Höchstnoten und das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss. Die Einzelnote für die geniale Stute lautete „gut“, eine glatte 8,0. Eine Note, die ein Voltigierpferd nicht so häufig bekommt.

Auch hier war es die erfahrene Longenführerin Alexandra Knauf, die Highlight bei dieser Spitzenleistung unterstützte. 8.995 Punkte standen auf dem Konto des derzeit erfolgreichsten deutschen Pas de Deux Chiara Congia und Justin van Gerven. Mit großer Anmut überzeugte die Vorstellung des zweiten deutschen Pas de Deux-Paares, Diana Harwardt und Peter Künne (7.888 P.). Sir Laulau an der Longe von Hendrik Falk strahlt nicht ganz so wie Highlight, die sportliche Leistung der Athleten begeisterte aber, nicht zuletzt ihr schneeweißes Outfit.

Auf dem dritten Platz rangierte das Pas de Deux aus Italien. Rebecca Greggio und Davide Zanella wurden mit 7.645 Punkten von den Richtern benotet,  Orlando Tancredi galoppierte an der Longe von Claudia Petersohn. Der Schimmelhengst fand auch bei seinem zweiten Auftritt an diesem Tag nicht zur völligen Losgelassenheit. Voltigiersport ist eben Pferdesport, wie die Partner an der Longe mal wieder deutlich unter Beweis stellten.

Alle Ergebnisse aus Leipzig finden Sie hier.

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Christine Meyer zu HartumRedakteurin

Expertin für den Fahrsport mit eigener Erfahrung sowohl auf dem Bock als auch als Turnierorganisatorin. Westfälische Züchterin mit erfolgreichen Kindern in Pferdesport und -zucht. Reitwartin und Ansprechpartnerin in der Rubrik „Leser fragen, Experten antworten“. Berichterstatterin über internationale Voltigierevents von vielen Welt- und Europameisterschaften.

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