Das Fahrerlager im Naturschutzgebiet ist idyllisch, aber problematisch: Kein fließendes Wasser, nur Tankwagen. Abgeschieden von der Rest-WM beginnen die Fahrer morgen mit der Dressur.
Alle 15 deutschen Fahrpferde sind durch die Verfassungsprüfung gekommen das ist die gute Nachricht des Tages. Michael Brauchle, Christoph Sandmann und Georg von Stein können wie geplant ihre Pferde einsetzen. Donnerstag und Freitag werden in der Dressur wichtige Punkte vergeben, ganz ungewohnt für die Fahrer nicht auf Rasen oder Sand, sondern auf Asche. Das Dressurviereck sieht aus wie ein überdimensionaler Tennisplatz. Der Boden dort ist perfekt, sagt Equipechef Friedrich Otto- Erley, es ist toll, dort zu fahren. Das durfte gestern schon mal getestet werden, jedes Gespann hatte die Möglichkeit, auf dem Wettkampfviereck zu trainieren.
In idyllischer Umgebung fand der Vetcheck für die Fahrpferde statt, auch das Fahrerlager liegt unter Bäumen, mitten im Naturschutzgebiet an einem kleinen Flüsschen. Das hat durchaus Charme. Der Preis für die Idylle ist hoch: Ein Flüsschen ist gemeinhin nicht das, was man im Sprachgebrauch als fließendes Wasser bezeichnet, jedoch das einzige Wasser, das hier fließt. Fließendes Leitungswasser gibt es nicht. In großen Tanks wird das Wasser herangefahren, jeder holt sich, was er braucht. Das Brauchwasser darf selbstverständlich nicht an Ort und Stelle ausgeschüttet, es soll bitte in mitgebrachten Behältern gesammelt werden. Am Donnerstag kommt ein Tankwagen und holt das Brauchwasser ab.
Die Trainingsbedingungen für die Fahrer sind gut, auf der großen Rennbahn im Hippodrome ist ausreichend Platz für alle. Schade nur, dass die Entfernung zum Stadion so groß ist; wohl kaum jemand wird vom Springplatz zu den Fahrprüfungen wechseln. Und auch die Athleten werden sich selten begegnen. So gesehen hätte die Weltmeisterschaft der Fahrer auch irgendwo stattfinden können.
Warum also der riesige Aufwand und die Erschwernisse durch all die Auflagen im Naturschutzgebiet? Sicher wird das noch fragwürdiger, wenn am Samstag der Marathon ansteht. Von Geländefahrt zu sprechen wäre angesichts des Areals nicht passend, alle Hindernisse stehen auf der Rennbahn auf einer Ebene, Bäume gibt es nicht, Hügel ebenso wenig. Der Marathon im Hippodrome ist eher mit einem Weltcup- Turnier in der Halle zu vergleichen als mit der Geländefahrt bei anderen Championaten. Hier wird das Meiste in der Dressur entschieden, mutmaßt Bundestrainer Karl- Heinz Geiger, und trainiert noch einmal mit Michael Brauchle.
Christine Meyer zu Hartem
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