WM Herning: La voltige? C’est moi! Weltrekord für Franzose Leclezio

Von
Voltigieren-Herren-Kaiser

Auf Siegeskurs: Lambert Leclezio (FRA) (© Herning2022/Daniel Kaiser)

Mit neuem Weltrekord (Wertzahl 9,240) setzte sich der dreifache Weltmeister Lambert Leclezio (Frankreich) an die Spitze der Spitze der 18 Starter bei den Einzelvoltigierern in Herning.

Die Noten der Richter für seine athletische Leistung lagen zwischen „sehr gut“ und „vorzüglich“, das hat der Ausnahmesportler schon häufiger erreicht. Ausschlaggebend für den Weltrekord war schlussendlich die fabelhafte Leistung seines Wallachs Estado IFCE, der die Tageshöchstnote 8,4 erhielt. Den Nachsatz IFCE trägt der 13 jährige KWPN Wallach weil er im Besitz des  Institut Francais du Cheval et der L`Equitation ist, was so viel heißt wie das Nationale Institut für Pferdesport in Frankreich.

Dauerbrenner Leclezio

Lambert Leclezio machte zum ersten Mal bei den Weltmeisterschaften in Normandie 2014 auf sich aufmerksam, als er mit 17 Jahren der jüngste Athlet bei den Senioren war und dort auf dem sechsten Platz abschloss. Damals startete er noch für Mauritius, was außergewöhnlich war. Sein Talent war allerdings schon damals unverkennbar. Seit 2018 startet er für Frankreich, gewann für seine „neue“ Nation bei den Weltreiterspielen 2018 in Tryon gleich die Goldmedaille. Jetzt ist er auf dem besten Weg, seinen vierten Titel in Folge zu gewinnen. Estado IFCE hat sich zu einem der weltbesten Voltigierpferde entwickelt, er wird „seinen“ Athleten an der Longe von Loic Devedu entsprechend unterstützen.

Auch auf dem zweiten Platz rangiert mit Quentin Jabet ein Athlet aus Frankreich (8,666), wenn auch in respektvollem Abstand zu Leclezio. Ronaldo, der 15-jährige westfälische Walllach galoppiert an der Longe der deutschen Longenführerin Andrea Boe. Wie bei Leclezio punktete auch hier das Pferd für besonders hohe Noten, die athletische Leistung des Mitglieds der „Ecole de Voltige Equestre du Mans“ war nicht ganz so gut wie die des Drittplatzierten, des Niederländers Sam dos Santos (8,624). Dessen KWPN Wallach Chameur an der Longe von Rian Pierik erzielte weniger hohe Noten bei den beiden Richtern , die für die Pferdenoten verantwortlich sind als Ronaldo. Deshalb blieb der erst 16-jährige Niederländer um einen Wimpernschlag hinter Quentin Jabet.

Brüsewitz „war noch okay“

Die undankbare Aufgabe als erster Starter in den Wettbewerb zu gehen hatte in Herning Thomas Brüsewitz, einer der erfahrensten Athleten im deutschen Team. Seit 2009 sammelt er international Medaillen im Einzelvoltigieren und im Team, u.a. 2018 in Tryon Gold mit dem Team und Einzelbronze. Mit Eyecatcher, dem 13-jährigen KWPN Wallach von Rubin Royal an der Longe von Alexandra Knauf erreichte er  die Wertzahl 8,556. Damit blieb er nach eigenen Aussagen etwas unter seinen Möglichkeiten. „War aber noch okay“, beurteilt er seinen Auftritt und den vierten Rang.

Wertzahl 8,506 für den Julian Wilfing, das ist ein minimaler Abstand zwischen den beiden deutschen Spitzenvoltigierern, lässt aber den Sportsoldaten Wilfing nur den fünften Platz belegen. Sein Partner Aragorn an der Longe von Alexandra Knauf „hat mir im Wettkampf das Gefühl vermittelt, dass es wie von selbst funktioniert, vorher war ich ziemlich angespannt“, schildert er sein Befinden vor und während der Prüfung. Für Wilfing ist es die erste Weltmeisterschaft im Seniorenlager, sein westfälischer Schimmel Aragorn, auch gern der „weiße Riese“ genannt, und Longenführer Alexander Zebrack haben ihren ersten Championatsauftritt.

Ganz erfahren dagegen ist das Team Jannik Heiland, Dark Beluga und Barbara Rosiny. Wertzahl 8,416. Platz sieben am Ende, frühere Championatsauftritte waren erfolgreicher. „Beluga war etwas flott unterwegs und hat es mir nicht ganz einfach gemacht. Das kenne ich so eigentlich nicht von ihm. Es war nicht so eine richtige Wohlfühlrunde“ beschreibt Heiland seine Pflichtübung. Dabei ist Dark Beluga mit 19 Jahren nicht nur altersmäßig ein alter Hase, er hat auch reichlich Championatsrunden gemacht. Bereits 2018 in Tryon errangen Jannik Heiland, Dark Beluga und Longenführerin Barbara Rosiny, die auch Besitzerin von Dark Beluga ist, Gold im Nationenpreis und Einzelsilber. Drei Deutsche Meisteritel gehen auf sein Konto, 2021 hat der De Niro-Sohn zudem vom Hannoveraner Verband die Auszeichnung „FRH“ bekommen.

Die Dominanz der französischen Voltigieren in Herning ist unübersehbar, die intensive staatliche Förderung zahlt sich aus. Keine leichte Aufgabe für das deutsche Team, das recht erfolgsverwöhnt von den letzten Championaten nach Hause gekommen ist, eigentlich immer waren die Voltigierer zuverlässige Lieferanten für Goldmedaillen. Das wird in den nächsten Wettbewerben sicher spannend. Als Nächste treten die Damen mit ihrem Technikprogramm an, gefolgt von der ersten Vorstellung im Pas de Deux.

Die Ergebnisse finden Sie hier.nike air jordan 1 mid outlet | zapatillas air jordan 1 outlet

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Christine Meyer zu HartumRedakteurin

Expertin für den Fahrsport mit eigener Erfahrung sowohl auf dem Bock als auch als Turnierorganisatorin. Westfälische Züchterin mit erfolgreichen Kindern in Pferdesport und -zucht. Reitwartin und Ansprechpartnerin in der Rubrik „Leser fragen, Experten antworten“. Berichterstatterin über internationale Voltigierevents von vielen Welt- und Europameisterschaften.

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