Es war weniger, als sie sich vorgenommen hatten, aber mehr als Platz drei war für die deutschen Springreiter beim Nationenpreis in Aachen nicht drin. Sieben Ritte mit einem Abwurf, nur ein Nuller.
Die Sieger im Nationenpreis von Aachen kommen aus den Niederlanden. 14 Punkte standen nach zwei Umläufen für die Reiter in den Oranje-Jacken zu Buche, Marc Houtzager auf Tamino (9/0), Leon Thijssen auf Tyson (5/0), Harrie Smolders auf Emerald (9/) und Gerco Schröder auf London, der einzige Reiter, dem eine doppelte Nullrunde gelang. Erst in der zweiten Runde, die sie mit dem Idealstand von Null Fehlern beendeten, konnten sich die Holländer vom vierten auf den ersten Platz vorarbeiten. Dabei kam ihnen das Missgeschick des letzten belgischen Reiters Ludo Phillipaerts auf Challenge zugute, der, den Sieg schon vor Augen, den letzten Steilsprung, komplett niedermähte. „Ich habe es vermasselt“, sagte der völlig geknickte Philippaerts, „ich wollte keinen Zeitfehler machen.“ Die Leistung der Belgier war trotzdem beachtlich. Nach dem Ausfall von Gregor Wathelet, der nach einem üblen Rumpler am Wassergraben im ersten Umlauf im zweiten nicht mehr antrat, weil sich sein Pferd Desteny leicht verletzt hatte, waren sie praktisch nur noch zu dritt.
Die Deutschen mussten mit Platz drei vorlieb nehmen, womit sie das Klassenziel, Platz eins oder zwei, verfehlten und damit ihre Chancen reduzierten, trotz des wetterbedingten Nichtstarts in St. Gallen noch das mit 1,5 Millionen Euro dotierte Finale in Barcelona im September zu erreichen. Ich bin schon enttäuscht, sagte Bundestrainer Otto Becker, Wir hatten uns vorgenommen zu gewinnen. Aber ich kann keinem Reiter einen Vorwurf machen, keiner hat sich aus der Mannschaft für die Europameisterschaft herausgeritten.
Keiner der vier deutschen Reiter versagte, aber nur Christian Ahlmann auf Codex One gelang im ersten Umlauf eine Nullrunde, die er im zweiten leider nicht wiederholen konnte (0/5). Der deutsche Meister Daniel Deußer auf Cornet dAmour, eine der großen Hoffnungen von Bundestrainer Otto Becker, kassierte in jedem Umlauf einen Abwurf, die er selbst als Reiterfehler einschätzte (4/4). Immerhin gelang es ihm in der sehr knapp bemessenen Zeit zu bleiben. Es gab nur wenige Gelegenheiten, Platz zu sparen oder Tempo zu machen, sagte er.
Bella Donna von Meredith Michaels-Beerbaum ließ zwar alle Stangen liegen, trat aber zweimal ganz knapp auf das gelbe Begrenzungsband des Wassergrabens. Nach dem ersten Umlauf haben wir den Fehler analysiert, sagte sie, alle haben gesagt, ich sei zu dicht geritten. Im zweiten Umlauf kam ich dann viel zu groß hin, so dass Bella Donna die Weite nicht ganz geschafft hat. Hinzu kam jeweils ein Zeitfehler (5/5).
Für die zehnjährige Chiara von Ludger Beerbaum sollte der Nationenpreis eine Feuertaufe sein, wie ihr Reiter es selbst vorher gesagt hatte. Als vierter Reiter stand er unter besonderem Druck, das Ergebnis noch zu retten (4/4). Ausgerechnet am Rolex-Oxer, vom Ausgang weg auf die Dreifache zu, fiel jedes Mal ganz leicht eine Stange, einmal die vordere, einmal die hintere. Ludger braucht wohl eine andere Uhr, unkte seine Schwägerin Meredith Michaels-Beerbaum ich jedenfalls habe eine Rolex, ich hatte da keinen Fehler. Aber unterm Strich hat Chiara, wie schon zuvor in Rotterdam, bewiesen, dass sie allen Aufgaben gewachsen ist, weswegen Beerbaum den Ausgang des Nationenpreises außerordentlich entspannt sah. Ich bin nicht enttäuscht, wir waren heute gut, aber nicht gut genug. Für mein Pferd käme die EM mit fünf schweren Kursen vielleicht sogar etwas zu früh. Ich weiß, dass die Stute enormes Potential hat.
Hinter den Deutschen endeten die Franzosen auf Platz vier mit 23 Fehlern. Im ersten Umlauf war Olivier Guillon nach zweimaliger Verweigerung ausgeschieden, kassierte im zweiten dann 18 Fehler, sodass die Franzosen ebenfalls de facto mit drei Reitern kämpfen mussten. Auf den nächsten Plätzen folgten Irland (35), Schweiz (42), Großbritannien (48) und Saudi-Arabien (62). Die Saudis traten nur mit drei Reitern an, weil ihr vierter Mann wegen familiärer Probleme vorzeitig abgereist war. Bange Minuten verursachte die letzte britische Starterin Tina Fletcher, deren Pferd in den Wassergraben galoppierte und zu Boden ging. Die Reiterin blieb einige Sekunden ließen, konnte dann aber, unverletzt wie ihr Pferd Unique, das Stadion zu Fuß verlassen.
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