Nico Hörmann über die Videosequenz von Epona.TV

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Für Entsetzen sorgte ein Video, das Epona.TV vom Geschehen auf dem Abreiteplatz des FEI Reining Weltcup-Finales im schwedischen Malmö gedreht hatte. Darauf ist unter anderem Nico Hörmann zu sehen, Mitglied des deutschen Reining-Nationalkaders, der sein Pferd maximal aufgerollt im Schritt arbeitet und – wie andere Reiter auch – immer wieder in hohem Tempo auf die Bande zu reitet. Dem ST.GEORG gegenüber äußerte er sich zu der Angelegenheit.

„Es ist ja grundsätzlich so, dass man es immer von zwei Seiten sehen kann, wenn man Pferdesport betreibt. Auf dem Video sind Sequenzen aus mehreren Tagen zusammengeschnitten worden und nur die schlechten. Gut, die Bilder sind da und man kann darüber diskutieren. Zugegeben war da die eine oder andere Situation über dem Limit. Aber da war kein Reiter aggressiv mit seinem Pferd. Die Aufnahmen stammen vom Abreiten kurz vor dem Finale, da will man natürlich das Maximum rausholen. Das darf nicht in Quälerei ausarten, aber natürlich wird da intensiver gearbeitet. Ich denke, man kann sich über die Aufnahmen sehr wohl unterhalten. Aber sie werden nicht der gesamten Veranstaltung gerecht. Die Redakteuerin von Epona.TV hat zugegeben, dass sie keine Ahnung vom Reining hat und dass der Film geschnitten ist. Sie sagte, dass ja auch in den Nachrichten nur Ausschnitte gezeigt wurden. Ich kann verstehen, wenn Leute, die diese Bilder nicht gewohnt sind, das befremdlich finden. Ich finde es auch seltsam, wenn ich Englisch-Reiter auf dem Abreiteplatz beim Einsatz der Gerte sehe.“

Das Gegen-die-Wand-Reiten, das sogenannte „Fencing“, erklärte Nico Hörmann damit, dass man will, dass die Pferde bis zum Ende durchgaloppieren, ehe sie stoppen. Bremsen die Pferde von sich aus, gibt das Punktabzug beim Sliding Stop, dem spektakulären Mannöver, bei dem die Pferde aus hohem Tempo heraus bremsen, auf den Hinterbeinen weiterrutschen und mit den Vorderbeinen mitlaufen. Denn dabei wird auch der Galopp vor dem Stop bewertet, der sogenannte „Run-down“. Die Pferde sollen gleichmäßig Tempo aufnehmen und kurz vor dem Stop die größtmögliche Geschwindigkeit erreicht haben.

Nico Hörmann: „Wenn eine Reiterin beim „Fencing“ tatsächlich gegen die Wand geritten ist, liegt das an schlechtem Timing. Das ist vergleichbar mit einem Springreiter, der sein Pferd in den Sprung setzt. Das passiert bei mangelndem Können ohne böse Absicht. Grundsätzlich geht es beim Fencing darum, dass die Pferde bis zum Ende durchgaloppieren.“

Zu den Bildern eines unaufmerksamen Stewards sagte Hörmann: „Beispielsweise wurde auch immer wieder ein Steward in dem Film eingeblendet, der auf seinem Handy herumgetippt hat. Aber das war nur einer von vieren. Und die sind eingeschritten, das tun sie immer. Ich denke, man kann sich über die Aufnahmen sehr wohl unterhalten. Aber sie werden nicht der gesamten Veranstaltung gerecht.“

Videosequenz 1 (Craig Schmersal/USA)

Videosequenz 2 (Nico Hörmann)

Gefilmt von: www.epona.tv

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