Nordrhein-Westfalen will Schutzmaßnahmen für Ponys im Wolfsgebiet Schermbeck finanzieren

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Symbolfoto Weide

Symbolfoto Weide (© www.toffi-images.de)

Heute kam vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen eine Meldung, dass die „Förderrichtlinie Wolf erweitert“ wurde, was insbesondere auch Pferdehaltern im Wolfsgebiet Schermbeck zugute kommen soll.

Es geht dem Land NRW allgemein um den Schutz von Weidetieren in Wolfsgebieten. Ab 2022 sollen im Bereich Schermbeck, wo es ja in den vergangenen Wochen zu sechs Rissen in Folge kam, Schutzmaßnahmen für Ponys bzw. Kleinpferde, Fohlen und Jungpferde finanziell gefördert werden. Um die Abläufe zu beschleunigen, liegen Prüfung und Förderung von Herdenschutzmaßnahmen nun vollständig in der Zuständig der Landwirtschftskammer NRW. Vorher waren auch immer noch die räumlich zuständigen Bezirksregierungen mit eingebunden.

Dazu Ursula Heinen-Esser in der Presseerklärung ihres Ministeriums: „Mit den Neuerungen wollen wir zum einen auch die Halter von Kleinpferden zusätzlich unterstützen und motivieren, ihre Tiere besser vor Wolfsübergriffen zu schützen. Zum anderen führen wir die Herdenschutzberatung und -Förderung zusammen und erhoffen uns davon noch passgenauere und beschleunigte Verfahren. Der Schritt vor der Antragstellung sollte ein klärendes Beratungsgespräch zwischen Tierhalter und Herdenschutzberatung sein.“

Die Service-Hotline der Herdenschutzberatung bei der Landwirtschaftskammer NRW ist zu erreichen unter Tel.: 02945/98 98 98.

Entnahme von Problemwölfen in Schermbeck nicht möglich

Das Landwirtschaftsministerium NRW hatte in Folge der wiederholten Angriffe auf Ponys im Bereich Schermbeck rechtlich prüfen lassen, ob die Tötung („Entnahme“) „verhaltensauffälliger“ Wölfe rechssicher möglich wäre. Die Gutachter kamen zu dem Schluss, dass „zumutbare Alternativen“ wie eine wolfsabweisende Zäunung bislang noch nicht in ausreichendem Maße genutzt worden seien. Daher sei die Entnahme auch weiterhin nicht „rechtssicher“ möglich.

In diesem Jahr gab es vom Land rund 1,5 Millionen Euro, um Weidetierhalter beim Bau solcher wolfsabweisenden Zäune zu unterstützen. Im kommenden Jahr soll es mit der Unterstützung weitergehen, sagt Heinen-Esser: „Ziel unserer Wolfspolitik ist es, das Leben mit dem Wolf so konfliktfrei wie möglich zu gestalten und Naturschutz und Herdenschutzes in Einklang zu bringen.“ Zu dem Zweck brauche es eben wolfsabweisende Zäune. Zudem wird geraten die Pferde nachts und in den Dämmerungszeiten in den Stall zu holen.

Heinen-Esser stellt die Frage: „Dass der Wolf zu schützen ist, steht außer Zweifel. Aber ab welcher Größenordnung sind millionenschwere Ausgaben unverhältnismäßig?“ Hier müsse der Bund in ihren Augen „mehr Klarheit schaffen“. Die Formulierungen im Koalitionsprogramm seien sehr vage.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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