„O-Richterin“ Mariette Withages geht in Ruhestand

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Mariette Withages

(© www.toffi-images.de/von Korff)

Die Belgierin Mariette Withages war nicht nur eine international gefragte „O“-Richterin, also das, was heute die FEI5*-Richter sind, die bei den größten Turnieren und Championaten am Vierecksrand sitzen. Sie stand auch lange Jahre dem FEI-Dressurkomitee vor.

Um genau zu sein, leitete das Dressurkomitee unter der Leitung Withages acht Jahre lang die Geschicke des Sports. So lange, bis FEI-Präsidentin Haya das gesamte Gremium im Anschluss an die Olympischen Spiele in Hongkong 2008 aufforderte, zurückzutreten. Danach übernahm Frank Kempermann den Dressurkomitee-Vorsitz. Withages war weiterhin als Richterin im Einsatz. Ihr letztes Amt als solche übte sie nun bei den World Dressage Masters in Mechelen aus. (Quelle)

Zu den Hintergründen aus einem St.GEORG-Onlinebericht vom 3. November 2008:

In einem Brief machte FEI-Präsidentin Haya dem Komitee Vorwürfe wie unter anderem Parteilichkeit und der Verfolgung privater Interessen. Sie bezog sich damals auf Vorkommnisse während der Olympischen Spiele ’08. Das Richtergremium hatte sich nach der Mannschaftsentscheidung „inoffiziell“ mit Vertretern der vier führenden Teams getroffen, um über die Richternoten zu diskutieren. Das habe gegen die Regeln verstoßen, führt die Präsidentin an. Der Hintergrund der Attacke dürfte freilich ein anderer gewesen sein: Der Trainer der niederländischen Nationalmannschaft Sjef Jansen hatte über seinen nationalen Reiterverband unter anderem die Ablösung des deutschen Chefrichters Gotthilf Riexinger verlangt, das Dressurkomitee hatte dem Ansinnen nicht nachgegeben, obwohl Haya ihn unterstützte. Der Brief der Präsidentin war die Antwort auf ein Schreiben des Komitees vom 3. Oktober. Darin wurde sie um Stellungnahme zu einem Interview gebeten, in dem sie unter anderem gesagt hatte, der Verbleib der Disziplin Dressur im olympischen Programm schon für 2012 in London sei gefährdet. Die Durchführung der Wettkämpfe in Hongkong und die Richterurteile hätten das Internationale Olympische Komitee (IOC) nicht zufrieden gestellt. Inzwischen hat sich das Exekutiv-Komitee der FEI hinter die Präsidentin gestellt und forderte das Dressurkomitee zum Rücktritt auf. Es habe in wesentlichen Punkten einen Mangel an Flexibilität bewiesen, tadelte der FEI-Vorstand. Es arbeite isoliert und vertrete nicht die Interessen der Dressurgemeinde insgesamt.

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