Sandro Hit–Donnerhall, das ist die Kombination, aus der die
Siegerhengste sind. Nachdem diese Kombination der beiden Oldenburger
Vorzeigehengste der vergangenen zehn Jahre schon beim Hannoveraner
Verband den Körsieger stellte, ist nun auch der Oldenburger
Siegerhengst 2007 nach diesem Schema gezogen.
Der braune Hengst stammt aus der Zucht von Georg Sieverding, Emstek, der mit seinem Stutenstamm viele Erfolge in der vergangenen Zeit feiern konnte. Unter anderem stellte die Reservesiegerstute Maradonna, eine Vollschwester der Mutter des Körsiegers, 2006 das Hengstfohlen Fürsten Ball v. Fürst Heinrich, das für 110.000 Euro nach Dänemark verkauft wurde. Wenn ein Hengst den neuen Oldenburger Champion besonders geprägt hat, dann sein Urgroßvater Classiker (v. Calpyso II-Nevado xx). Nicht nur in der Farbe – deutlich heller als die Sandro Hits in der Standard-Machart – und sehr drahtig mit extrem hoch fußendem Hinterbein ausgestattet, erinnert der Junghengst stark an die Nachkommen dieses wohl edelsten aller Calypso II-Söhne. Mit gutem Schritt ausgestattet, sprang der Hengst ordentlich. Das aktive Hinterbein ist ein Charakteristikum dieser Mutterlinie. Ein Video des Siegerhengstes finden Sie hier!
Mit großem Interesse wurde der erste Jahrgang des Sir Donnerhall erwartet. Von vier Söhnen wurden drei gekört und zwei prämiert. Der Reservesieger (Z.: Marion Menck, Rübenhorst) steht im Besitz des Gestüts Lewitz und wird im Gegensatz zum Siegerhengst, der heute Nachmittag auf der Auktion seinen neuen Käufer finden wird, nicht verkauft. Hochbeinig, mit noblem Gesicht und weit schwingenden Bewegungen ausgestattet, zählte der Dunkelbraune zu den Favoriten des Publikums. Professionell eingemustert und auch auf Springen gut vorbereitet, präsentierte er sich als ein äußerst komplettes Pferd mit guter Galoppade und gutem Schritt. Am Abschlusstag verließ den Hengst etwas die Kraft. Da hätte man sich etwas mehr Dynamik im Hinterbein gewünscht. Über Rubinstein, Weltmeister, Furioso II führt der Ib-prämierte Hengst prominentes Blut.
Und auch der an dritter Stelle rangierter Hengst hatte bei jedem Auftritt seine klatschenden Bewunderer: Der vom ehemaligen Weltmeister junger Dressurpferde, dem Westfalen Florencio, abstammende Rappe hat die Oldenburger Siegerstute des Jahrgangs 1996, Fackese v. Feinbrand-Thymian xx, zur Mutter (Z.: Karl Peters, Butjadingen). Die Österreicherin Sissy Max-Theurer hatte den sehr schwungvoll auftretenden Hengst als Fohlen auf der Auktion in Vechta ersteigert. Er bestach unter anderem durch seine ruhige, souveräne Art, die sich vor allem auch in einem wirklich guten Schritt zeigte. Schritt war nicht die Paradegangart des diesjährigen Körlots wobei es keinen Hengst mit Rhythmusproblemen gab, aber das ganz große Schreiten für eine 10,0, das suchte man vergebens.
Ein Sohn des internationalen Dressurhengstes Quando Quando stand an vierter Stelle. Auch hier ist Donnerhall der Muttervater. Der große Dunkelfuchs steht noch voll in der Entwicklung, zeigte sich teilweise etwas verhalten an der Hand, ist aber ein Pferd, von dem man in Zukunft ganz sicher hören wird: Schwungvoll im Trab, mit viel Schulterfreiheit ausgestattet und vor allem mit toller Galoppade und gutem Schritt ausgestattet kann man verstehen, dass die Züchterin Kristy Oatley Nist, die den Hengst gemeinsam mit Paul Schockemöhle besitzt, nicht verkaufen möchte. Solch einer wird nicht jedes Jahr geboren.
Die weiteren Prämienhengste stammten von Diamond Hit, Ferro, Sandro Hit, Sir Donnerhall, Catoki und Lordanos ab. Die letzten beiden waren die beiden besten Springpferde im Lot des Oldenburger Verbandes. Neun Jumper waren im letzten Ring erschienen, die deutlich besser sprangen als in den vergangenen Jahren.
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