Der Sport hat seine eigenen Regeln, der Vielseitigkeitssport allemal. Dennoch gibt es Statistiken. Ein Start Up hat errechnet, wie hoch die Chancen auf Gold für Michael Jung sind.
Hat Michael Jung Chancen, ein historisches drittes Gold bei seiner vierten Teilnahme an Olympischen Spielen zu gewinnen? Die irische Webseite Equiratings, deren Kernkompetenz Sportstatistiken sind, hat ihre Rechner glühen lassen. Das Ergebnis der Datenfreaks nach dem gestrigen Cross: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 59 % Gold. Mit hohen 85 % erwarten die Analysten von Equiratings, dass Michael Jung mit seinem Hannoveraner Chipmunk mit einer Medaille von Versailles nach Hause fahren wird. Zu dieser Annahme braucht es allerdings nicht die Rechenkapazitäten eines Albert Einstein. Michael Jung und „Chip“ hätten vor dem Springen selbst wenn ihnen ein Abwurf unterlaufen sollte noch die Bronzemedaille sicher.
Wie hoch ist die Chance, dass Laura Collett Michael Jung das mögliche Gold wegschnappt?
Die Britin Laura Collett hatte mit dem Holsteiner London nach der Dressur geführt. Ihr Geländeritt war annähernd so perfekt wie der von Michael Jung, nur etwas langsamer. Deswegen rangiert die Britin nun mit einem Abstand von 0,3 Punkten hinter Jung. Gold oder Silber könnte bei Ritten ohne Hindernisfehler also auch über die Zeit entschieden werden. Auf den vergangenen großen Vielseitigkeitsprüfungen hat es tatsächlich immer Zeitfehler gegeben, die über die Rangierung mitentschieden haben. Equiratings sieht mit 27-prozentiger Wahrscheinlichkeit die Britin vor Jung. Ein Platz auf dem Podium wird dem britisch/holsteinischem Duo mit 68 % zugetraut.
Dass der derzeit an dritter Stelle liegende Australier Christopher Burton am Ende Olympiasieger in der Einzelwertung werden könnte, ist den Statistikern zu Folge recht unwahrscheinlich: 6 %, mehr nicht. Hoffnungen auf eine Medaille kann sich der wieder ins Lager der Buschreiter zurückgekehrte Burton aber machen (45%). Und eine Top 10-Platzierung ist äußerst wahrscheinlich (90%).
Chancen im Vergleich – wie sprang welches Pferd in der Saison?
Die Statistiker haben auch geschaut, welche Springleistungen die Pferde in ihren letzten internationalen Prüfungen gezeigt haben. In die Auswertung sind die letzten sechs Parcoursspringen im Rahmen einer Vielseitigkeitsprüfung eingeflossen.
Die Zahlen zeigen für Laura Colletts London (GBR) das Idealergebnis null. Allerdings wurde London in Luhmühlen wegen eines Kratzers in Luhmühlen in diesem Jahr nicht mehr zur sonntäglichen Verfassungsprüfung vorgestellt. Michael Jungs Chipmunk steht mit 0,7 Abwürfen in dieser Statistik. Das Paar hatte einen „Netzroller“ in der Dreifachen Kombination in Luhmühlen zu verzeichnen.
Lordships Graffalo und Rosalind Canter hatten durchschnittlich zwei Strafpunkte. Für die enge Teamwertung ein interessanter Faktor. Das Ehepaar Tim und Jonelle Price könnte demnach zwei Nullrunden liefern, denn das sind die Durchschnittsresultate von Falco und Hiarado. Tim Price und Falco sind derzeit Neunte (28,5).
Hier finden Sie viele interessante statistische Fakten zum Springen von Equiratings.
Und hier allgemeine Statistiken rund um den Olympischen Vielseitigkeitssport, die nicht nur die Chancen auf Gold von Michael Jung beleuchten, aber auch…
Auch interessant
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar