Abschied von Volti-Champion Danny Boy

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Thomas Brüsewitz und Danny Boy bei den Weltreiterspielen 2018 in Tryon (USA). (© www.sportfotos-lafrentz.de)

Er zählte nicht nur körperlich zu den ganz Großen: Voltigierpferd Danny Boy lebt nicht mehr. Der Oldenburger Wallach bescherte den Athleten auf seinem Rücken unzählige Erfolge und Medaillen. Nun musste er im Alter von nur 17 Jahren eingeschläfert werden.

„Er ist einfach eine Erscheinung“, beschrieb Patric Looser seinen Danny Boy kurz nach den Weltreiterspielen 2018 in Tryon. Der Schweizer Weltmeister und Weltcup-Sieger hatte den 1,83 Meter großen Dunkelbraunen 2012 ausprobiert und direkt gekauft. Bis dahin hatte der Danny Wilde-Insider-Sohn aus der Zucht von Gottfried Vorwerk eigentlich eine Karriere im Dressurviereck angestrebt. Und auch als er schon längst zu den erfolgreichsten Voltigierpferden der Welt zählte, trainerte er mit seiner Bereiterin noch schwierigste Lektionen wie die Passage. „Langeweile ist nichts für ihn, er muss immer beschäftigt werden“, verriet Patric Looser, als wir Danny Boy im St.GEORG 11/2018 zu unserem Pferd des Monats machten. Ein Unfall nach dem Danny Boy nicht mehr gerettet werden konnte, beendete nun das Leben des Wallachs viel zu früh.

Eine steile Karriere

Schon 2013 nahm der Oldenburger am CHIO Aachen und den Europameisterschaften teil. Zunächst im Einzelvoltigieren unter Lukas Klouda (CZE) und Miro Rengel unterwegs, etablierte er sich auch schnell im Pas de Deux. So trug er unter anderem das Duo Pia Engelberty und Torben Jacobs zu WM- Silber in 2014. Im Jahr darauf folgte dann der Weltcup-Sieg mit Gera Marie Grün und Justin van Gerven sowie Silber an gleicher Stelle mit Thomas Brüsewitz bei den Herren. Seit 2016 war Danny Boy zudem für die erste Mannschaft vom Team Norka des VV Köln-Dünnwald im Einsatz. Mit den Kölnern feierte er Doppel-Gold in Tryon – bei den Gruppen und im Nationenpreis – sowie Bronze mit Thomas Brüsewitz. Dabei immer an der Longe dabei: Patric Looser.

Nach den Weltreiterspielen, bei denen es für Danny Boy fast durchgängig Pferdenoten über 8,0 von den Richtern gab, hatte sich der Oldenburger eine Pause verdient. Der nächste Höhepunkt seiner Karriere folgte dann im April 2019, als er mit dem Pas de Deux Theresa-Sophie Bresch und Torben Jacobs zum Weltcup-Sieg im französischen Saumur galoppierte. Seinen letzten Auftritt hatte Danny Boy dann Anfang Mai mit Thomas Brüsewitz in Ermelo.

Während viele seiner vierbeinigen Kollegen nur im Einzel oder bei den Gruppen im Einsatz waren, zeigte sich Danny Boy immer als besonders vielseitig. Patric Looser sagt: „Danny Boy war disziplinübergreifend das erfolgreichste Voltigierpferd aller Zeiten.“ 2017 bekam er als erstes Voltigierpferd den Namenszusatz OLD des Oldenburger Verbandes verliehen, eine besondere Ehre.

Emotionaler Abschied

Instagram

Das Team Norka verabschiedete sich letzte Woche auf Instagram von seinem vierbeinigen Partner: „Wir sind dankbar und unglaublich stolz, dass wir Dich kennenlernen durften. Wir haben mit Dir so viele tolle und auch schwere Zeiten erlebt. Du hast uns so viel gelehrt. Ohne Dich wären wir nicht da, wo wir jetzt sind. DANKE für die unvergessliche Zeit. Du bleibst immer etwas ganz Besonderes. Ruhe in Frieden.“

Auch Thomas Brüsewitz fand emotionale letzte Worte für den Wallach: „Danke Danny! Danke, dass ich mit Dir eine so schöne Zeit verbringen durfte und Dich als meinen Trainingspartner an meiner Seite hatte. Du hast mir so viel gegeben, so viel beigebracht und mir persönlich unheimlich viel Selbstvertrauen verliehen, all das können nur wahre Champions. Du hast die Menschen um Dich herum begeistert, näher zueinander gebracht und durch deinen einzigartigen Charakter & Willen einfach glücklich gemacht. Ich bin sehr froh so viele schöne Erinnerungen von Dir zu haben. Danke mein Champion.“

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