Etwa zwei Jahre hat Anna-Christina Abbelen als Bereiterin auf Hof Kasselmann verbracht. Nun will die Dressurreiterin den Sattel gegen einen Bürostuhl tauschen.
Gerade erst ist sie in die Top 50 der Weltrangliste vorgestoßen. Jetzt, so berichtete zuerst eurodressage, nimmt Anna Abbelen einen Kurswechsel vor – zumindest hauptberuflich. Bereits in Wellington sei der Entschluss gefallen, berichtet Abbelen. Sie kann auf viele Erfolge zurückblicken – sowohl bei den Junioren und Jungen Reitern als auch im Seniorenlager.
2020 machte sich Anna Abbelen selbstständig, zog mit ihren Berittpferden nach Bonn. Im Frühsommer 2022 folgte der Wechsel zu Hof Kasselmann. Im Rahmen der Future Champions ist die Dressurreiterin damals mit François Kasselmann ins Gespräch gekommen. Dieser habe ihr dann den Job angeboten. Zwei sehr erfolgreiche gemeinsame Jahre folgten. Erst Ende März berichteten wir darüber, dass Anna Abbelen mit dem Sieg in der Grand Prix Kür beim CDI4* in Wellington einen weiteren Meilenstein ihrer Karriere erreicht hat. „Der Höhepunkt meiner Karriere“, wie sie selbst sagt. Dennoch ist genau zur selben Zeit der Entschluss gefallen, hauptberuflich andere Wege zu gehen. Oder gerade deswegen. „Ich habe das schon immer in mir gespürt, dass ich ausprobieren möchte, mir ein weiteres Standbein aufzubauen, um mir diesen teuren Sport nicht nur vom Reitsport selbst finanzieren zu müssen.“ Und genau das hat Anna Abbelen getan. Neben ihrer Arbeit als Bereiterin hat die 27-Jährige International Business mit Marketing im Bachelor und Sportbusiness und Kommunikation im Master studiert. Auf entsprechende Jobs bewirbt sie sich aktuell aus Düsseldorf, wo ihre Familie lebt. Seit Anfang April arbeitet sie nicht mehr auf Hof Kasselmann, ist aber noch regelmäßig vor Ort, um ihre Freunde und Ex-Kollegen Frederic Wandres und Lars Ligus zu besuchen und zu unterstützen. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und mit dem Verkauf ihres Erfolgspferdes Sam Donnerhall, war für die Dressurreiterin „der Zeitpunkt perfekt.“
Anna-Christina Abbelen bleibt dem Dressursport treu
„Ich bin mein Leben lang geritten und ich bleibe dem Dressursport definitiv treu, nur aktuell nicht mehr so aktiv“, sagt Anna Abbelen. Die Zügel ihrer zehnjährigen Stute Jida Selly v. Zardando hat sie erstmal Freddy Wandres übergeben. Und auch wenn sie der Dressurreiterei treu bleibt, wird man sie wohl zumindest erstmal nicht mehr im Grand Prix-Sport zu sehen bekommen. Allerdings gibt es auch noch einen fünfjährigen Hengst, den Escamillo-Sandro Hit-Sohn Elité, den Abbelen weiterhin selbst reitet und auch auf Turnieren vorstellen will.
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