Das traditionsreiche Wiesbadener Pfingstturnier ist mit der Graf-zu-Rantzau-Trophäe ausgezeichnet worden. Kristina Dyckerhoff, langjährige Präsidentin des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs, wurde darüber hinaus mit dem Deutschen Reiterkreuz in Silber geehrt. Die Auszeichnungen übergab FN-Präsident Hans-Joachim Erbel.
Viele Schleifen und Siegprämien wurden vergangenes Wochenende beim Pfingstturnier in Wiesbaden verteilt. Doch es blieb nicht nur bei den Ehrungen der Reiterinnen und Reiter. FN-Präsident Hans-Joachim Erbel besuchte das Turnier und hatte zwei weitere Auszeichnungen im Gepäck.
Das Pfingstturnier in Wiesbaden hat lange Tradition. 1929, also vor fast 100 Jahren, fand das Turnier zum ersten Mal statt. Ausgetragen wurde es, damals wie heute, vom Wiesbadener Reit- und Fahr-Club (WRFC). 20 Jahre später zog das Turnier an seinen heutigen Standort – in die Kulisse des beeindruckenden Schloss Biebrich. Die Idee dazu stammte von Veronika Dyckerhoff, der Frau des damaligen WRFC-Präsidenten Wilhelm Dyckerhoff.
Die Vielseitigkeit kam etwas später dazu. Doch auch die dritte olympische Reitsportdisziplin hat mittlerweile Tradition in Wiesbaden. Seit Ende der 1990er Jahre ist die Vielseitigkeit mit internationalen Prüfungen beim Pfingstturnier integriert – das war zu dieser Zeit einmalig in Deutschland. Und in diesem Jahr wurde erneut Vielseitigkeitsgeschichte in Wiesbaden geschrieben: Das Pfingstturnier war der Veranstalter der ersten Deutschen Meisterschaften der U25-Vielseitigkeitsreiter. Anna Lena Schaaf und ihre Stute Fairytale sicherten sich den Premierentitel.
Neben hochklassigem Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitssport bekommen auch Voltigiererinnen und Voltigierer in Wiesbaden die Möglichkeit, sich miteinander zu messen. Dabei wird der Wettbewerb nicht wie üblich in einer Reithalle ausgetragen, sondern ebenfalls unter freiem Himmel. „Auch das macht Wiesbaden einzigartig und zu etwas Besonderem“, betonte der FN-Präsident. Außerdem sagte Erbel: „Zum Pfingstturnier kommt jeder gerne, auch wenn er kein ausgewiesener Pferdefan ist – und genau so eine breite Zielgruppe wollen und müssen wir ja erreichen, wenn wir unseren wunderbaren Sport gesellschaftsfähig erhalten wollen.“
Die Graf-zu-Rantzau-Trophäe
Die Graf-zu-Rantzau-Trophäe ist eine Auszeichnung für Turnierveranstaltungen, „die sich durch überdurchschnittliches Engagement auszeichnen, einen großen Beitrag für den Sport leisten und dabei Ehrenamts-Kultur, Tradition und Innovation pflegen“, schreibt die FN. Die Trophäe wurde benannt nach dem 2022 verstorbenen FN-Präsidenten Breido Graf zu Rantzau. Seit dem letzten Jahr vergibt die FN diese Ehrung.
Silbernes Reiterkreuz für Kristina Dyckerhoff
Vater Wilhelm war selbst nach dem Zweiten Weltkrieg etwa 35 Jahre lang Präsident des WRFC. Mutter Veronika war, wie bereits beschrieben, maßgeblich an der Entwicklung des Wiesbadener Pfingstturniers beteiligt. Kristina Dyckerhoff wuchs also schon als Kind in die Veranstaltung und damit anfallende Aufgaben hinein. 1992 trat sie schließlich in die Fußstapfen ihres Vaters und wurde Präsidentin des WRFC. Bis heute ist Kristina Dyckerhoff das Gesicht des Wiesbadener Pfingstturniers. „Auch wenn es – gerade bei der Ausrichtung eines Turnieres – immer vieler Hände bedarf, so sind doch Sie es, die als Präsidentin zusammen mit Ihrem Vorstand dafür sorgt, dass einerseits die Tradition gewahrt wird, aber die Veranstaltung durch neue Ideen und Konzepte dauerhaft attraktiv bleibt – für die Aktiven, die Zuschauer, Mäzene und Sponsoren und nicht zuletzt für die zahlreichen, unverzichtbaren Helfer“, sagte Hans-Joachim Erbel. Für ihre Verdienste rund um das Wiesbadener Pfingstturnier bekam Kristina Dyckerhoff das Deutsche Reiterkreuz in Silber verliehen.
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