In der Rhön, in der Gemeinde Sandberg in Bayern, ist ein Pferd tot auf der Weide gefunden worden. Ob es ein Wolfsriss war, wird untersucht.
Letztes Wochenende wurde in Sandberg/Bayern ein 25-jähriger Wallach auf der Weide offenbar gerissen. Er wies schwere Verletzungen vor allem an der Hinterhand auf. Der Besitzer Johann Söder berichtet von „einem zerlegten Tier“, das er gefunden habe. Das Reitpferd „Genius“, ein ehemaliger Traber, Stockmaß 1,63 Meter und rund 500 Kilogramm schwer, stand mit zwei weiteren Pferden Tag und Nacht in einem Offenstall mit Unterstand am Ortsrand angrenzend an ein Waldstück. „Er war robust und kerngesund“, so Johann Söder. „Meine elfjährige Tochter ist ihn geritten.“
Nach dem Fund verständigte er den zuständigen Jäger und das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU). Ob es sich um einen Wolfsriss handelt, untersucht nun das Senckenberg-Forschungsinstitut in Gelnhausen.
Wölfe seien in der Gegend schon gesichtet worden, heißt es von offizieller Seite. „Es gab auch schon Wolfsrisse bei Schafen hier in der Gegend“, berichtet Johann Söder gegenüber St.GEORG. Die Familie hat die anderen beiden Pferde in einem anderen Offenstall untergebracht und hält momentan jede Nacht Wache.
„Aber das ist ja keine Dauerlösung. Da muss was passieren! Wie soll das weitergehen?“
Der Wolf in der politischen Diskussion
Zuletzt wurde Ende letzten Jahres bei der Umweltministerkonferenz beschlossen, die Bejagung von Wölfen zu gestatten, allerdings in sehr engem Rahmen.
Im Monitoringjahr 2022/2023 sind für ganz Deutschland insgesamt 184 bestätigte Rudel, 47 Paare und 22 territoriale Einzeltiere gelistet. Das Drängen zahlreicher Tierhalter, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen und in Gebieten mit besonders intensiver Weidehaltung wolfsfreie Zonen einzurichten, wurde bisher von der Wolfslobby und der Politik zurückgewiesen.
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