Carina Cassøe Krüth, die dänische Helgstrand-Schülerin, die wegen eines Videos mit Peitschenhieben vom dänischen Verband gesperrt wurde, akzeptiert ihre achtmonatige Sperre nicht und wirft dem Verband indirekt Feigheit vor der Öffentlichkeit vor.
Carina Cassøe Krüth hatte das Video, auf dem sie beim Piaffieren einhändig aus dem Sattel auf Heiline’s Danciera einschlägt und die Stute nicht einmal wegzurennen versucht, die Olympianominierung gekostet. Und 5000 Dänische Kronen Strafe, umgerechnet ca. 670 Euro. Später wurde die Reiterin, die seit Jahren bei Andreas Helgstrand trainiert, vom Dänischen Reitsportverband (Dansk Ride Forbund) zu einer Sperre von acht Monaten bis zum 28. April 2025 verurteilt.
Carina Cassøe Krüth will Sperre nicht akzeptieren
Gegen diese Entscheidung hatte Carina Cassøe Krüth Berufung eingelegt. Das berichtet Ridehesten. Am 28. August hat demnach die Berufungskommission des dänischen Pferdesportverbandes nun endgültig geurteilt, dass es bei der verhängten Sperre bleibt. Gegen diese Entscheidung will die Dressurreiterin bei der nächst höheren Instanz Berufung einlegen. Die Helgstrand-Schülerin beabsichtigt, sich an die Beschwerdekammer des Dänischen Sportverbandes DIF (Danmarks Idrætsforbund) zu wenden.
Dänischer Sportverband soll Sperre nach Peitschenvideo klären
Diese Beschwerdestelle ist ein unabhängiges und unparteiisches Gremium, das vom DIF-Verwaltungsrat gewählt wird. Es besteht aus insgesamt zehn Mitgliedern, darunter vier Richter, die als Vorsitzende fungieren. Alle Mitglieder sind ausgebildete Juristen. Sie verfügen über einen Einblick sowohl in die Welt des Sports als auch in die der Rechtsprechung.
In einer Pressemitteilung sagt Carina Cassøe Krüth zur Sperre, dass sie nach einem konstruktiven Dialog mit dem Verband im Verlaufe des Verfahrens nun überrascht sei: „Ich wurde für mein Vergehen vom dänischen Pferdesportverband mit einer Geldstrafe belegt und habe nie versucht, den Vorfall, der mehr als zweieinhalb Jahre zurückliegt, zu leugnen. Wie ich bereits erklärt habe, tut mir die Situation, die sich auf der Videosequenz von 2022 abspielt, sehr leid. Es handelt sich um einen klaren Fehler und ist nicht repräsentativ für die Art und Weise, wie ich Pferde trainiert habe oder trainiere. Das war auch meine Botschaft in dem Dialog, den ich mit dem dänischen Pferdesportverband aufgenommen habe.“ Doch sie schlägt auch kritische Töne an: „Wir haben es mit einem Verband zu tun, der nicht zu seiner eigenen Entscheidung steht, sondern aufgrund von Druck von außen eine Sanktion aufhebt, die der Verband ursprünglich auf eine Geldstrafe festgelegt hatte.“
Verband wählt „einfache Lösung“
Die floskelhafte Beteuerung, wonach sie die Debatte über das Wohlergehen der Pferde begrüße fehlt ebenso wenig, wie der Hinweis, dass viel passiert sei seit 2022. Dennoch sieht sie sich in der Ausübung ihres Berufs eingeschränkt. „Natürlich müssen Fehler Konsequenzen haben, deshalb habe ich die ursprüngliche Entscheidung voll verstanden. Aber es fällt mir sehr schwer zu verstehen, dass ein einziger Fehler, der mir sehr leidtut und der schon einige Jahre zurückliegt, nun so große Auswirkungen auf meine Zukunft hat. Nicht nur in der dänischen Nationalmannschaft, sondern auch in meiner Arbeit als Berufsreiter, mit einer achtmonatigen Sperre für Turniere. Deshalb werde ich auch gegen die Entscheidung Berufung bei der Berufungsinstanz des DIF einlegen.“ Ihrer Meinung nach dürfe man die Reiter nicht „verunsichern, indem man die einfache Lösung wählt, was der Verband meiner Meinung nach in meinem Fall getan hat“.
Die Reiterin spricht von einem einmaligen Fehler ff….. Die Gebrüder Grimm könnten hier ordentlich Stoff für ihre Märchensammlung finden. Mit Verlaub aber zu versuchen, die Öffentlichkeit für so dumm zu verkaufen, IST dumm, peinlich und frech obendrein.
Naja, die Geldstrafe von €670 ist natürlich ein schlechter Witz. Aber ich verstehe auch das Argument des Berufsverbotes durch die Sperre.
Meine Anregung wäre hier eine Bewährungsstrafe in Verbindung mit einer Geldstafe die, sagen wie mal, einem Monatsgehalt entspricht. Dann gäbe es eine substantielle Strafe, die Bewährungsfrist könnte etwas länger sein und würde ebenfalls den gewünschten erzieherischen Effekt haben.