Weltklassedressur- und -springpferde gingen aus dem französischen Haras de Hus von Xavier Marie hervor, der unter anderem mit dem Kauf von Poetin für Schlagzeilen sorgte. Doch nun soll Schluss sein.
Wie Xavier Marie gegenüber dem französischen Magazin Grand Prix Replay bestätigte, stehen sowohl die Immobilie des Haras de Hus in Petit-Mars zum Verkauf als auch die Pferde.
15 Jahre lang hat Xavier Marie beträchtliche Geldsummen in das Haras de Hus gesteckt und zahlreiche Spitzenpferde für den Dressur- und Springsport gekauft. Bekannte Pferde, die mit dem Gestüt in Verbindung stehen, sind zum Beispiel Poetin, die Xavier Marie 2005 erwarb, nachdem sie zuvor bereits über die PSI-Auktion für den damaligen Rekordpreis von 2,5 Millionen Euro in die Niederlande versteigert worden war.
Schon bei ihrer Ankunft auf dem Haras de Hus litt Poetin unter massiver Hufrehe. Einige Monate später musste sie eingeschläfert werden. Xavier Marie hatte die Stute jedoch klonen lassen und züchtete mit den Ergebnissen weiter. Ergebnis der Anpaarung eines Poetin-Klons mit dem wohl bekanntesten Dressurvererber des Gestüts, dem inzwischen ebenfalls verstorbenen Don Juan de Hus, ist der Fuchs Dorian Grey de Hus, der bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde 2018 Platz fünf belegte.
Die Ausbildung der Dressurpferde lag in der Hand von Jessica Michel Botton, die mit Riwera de Hus die französischen Farben bei den Olympischen Spielen 2012, den Europameisterschaften 2013 und den Weltreiterspielen 2014 vertrat.
Bekannte Springpferde, die das Haras de Hus ebenfalls auf Championaten vertraten, waren etwa Kevin Stauts Silvana (die aber wie Staut ins Haras des Coudrettes wechselte) oder auch Conrad de Hus, mit dem Gregory Wathelet 2015 Einzel-Silber bei den Europameisterschaften in Aachen gewann und der dann in die USA verkauft wurde.
Rennsport statt Dressur und Springen
Xavier Marie, ist von Hause aus Designer, der 1996 das Einrichtungshaus Maisons du Monde gründete. Die Pferde sind für ihn quasi Hobby. Das sollen sie auch bleiben, aber er möchte sich nun einer anderen Sparte der Pferdewelt zuwenden.
Gegenüber Grand Prix Replay erklärte Xavier Marie, er wolle sich verändern. „Der Pferdesport fasziniert mich nicht mehr so. Die Pferde allerdings schon, deshalb möchte ich zu den Galoppern wechseln.“ Sinngemäß sagte er, diese schnelllebigere Welt des Rennsports passe besser zu seinem Temperament.
Er wolle das Haras de Hus allerdings nur dann verkaufen, wenn er einen Abnehmer findet, der alles zusammen erwirbt, Immobilie und Pferde. „Tatsächlich würde ich gerne einen Käufer finden, der das Haras de Hus mit Ehrgeiz weiterführen möchte. Ich werde die Pferde nicht einzeln abgeben, sondern nur verkaufen, wenn ich einen Abnehmer für alles finde, weil ich möchte, dass die 15 Jahre der Entwicklung des Gestüts geschätzt und konsolidiert werden.“
Plan B, wenn er einen solchen Käufer nicht findet, wäre für ihn, die Sportpferdezucht einzuschränken und einen Teil des Gestüts für die Zucht von Rennpferden zu nutzen.
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