Im Reitverein Ganderkesee in der Nähe von Bremen ist am vergangenen Dienstag bei einem Pony die hochgradig ansteckende Infektionskrankheit Druse diagnostiziert worden. Der Vorstand des Reitvereins hat nun eine vierwöchige Quarantäne für die Anlage verhängt.
Das erkrankte Pony konnte mit Antibiotika behandelt werden und ist bereits auf dem Weg der Besserung. Die rund 30 weiteren Pferde im Stall zeigten bisher keine Symptome, allerdings seien weitere Tupferproben geplant, bestätigte die Vereinsvorsitzende Evi Buckenberger gegenüber dem Delmenhorster Kurier. Leider lasse sich auch im Nachhinein nicht mehr feststellen, wo das Pony sich mit der Druse angesteckt hat. Zwar habe das Tier laut Buckenberger die Anlage in den letzten Monaten nicht verlassen, der Erreger könne aber auch schon viel länger im Körper des Pferdes geschlummert haben und erst jetzt ausgebrochen sein.
Vorsichtsmaßnahmen getroffen
Druse kann im schlimmsten Fall lebensgefährlich für das betroffene Tier verlaufen, ist aber dennoch weder anzeige- noch meldepflichtig. „Wir haben hier aber zu viele Mitglieder und zu viel Durchlauf, um eine solche Infektion nachlässig zu behandeln“, betonte die Vorsitzende. „Deshalb haben wir die Vorsichtsmaßnahmen auch bewusst hoch gehängt.“ Um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren, habe der Reitverein sämtliche Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet und alle Mitglieder informiert. So dürfe aktuell kein Pferd die Anlage verlassen oder von außen betreten. Reitschülern sei der Zutritt zur Stallgasse untersagt, um den Erreger nicht weiter zu verbreiten. Auch die Teilnahme an Lehrgängen oder Turnieren sowie Geländeritte seien den Einstellern für die Zeit der Quarantäne nicht gestattet.
Diagnose Druse: Symptome, Behandlung und Vorsorge
Die ersten Anzeichen für Druse gleichen zunächst denen einer harmlosen Erkältung: Das Pferd wirkt schlapp, hat Nasenausfluss und erhöhte Temperatur. Wenn zudem die Lymphknoten geschwollen sind, ist höchste Vorsicht geboten. Was Druse eigentlich ist, wie die bakterielle Krankheit erkannt und behandelt werden kann und welche Rolle Kartoffelbrei dabei spielt, haben wir hier noch einmal zusammengefasst.
Meldungen zu neuen Druse-Fällen in Deutschland tauchen regelmäßig auf. Auch die Forschung beschäftigt sich mit der Pferdekrankheit. Erst vor kurzem ist bekannt geworden, dass Wissenschaftler nun einen Impfstoff gegen Druse entwickelt haben, der ab 2020 auch frei auf dem Markt erhältlich sein soll. Zu diesem Thema haben wir im aktuellen St.GEORG ausführlicher berichtet.
Weitere Erkrankungen auf den umliegenden Höfen sind bisher nicht bekannt. Auch das Vielseitigkeitsturnier in Bergedorf kann nach aktuellem Stand wie geplant im April stattfinden.
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