Jahrelang war Günter Till als Gestütswärter im Landgestüt Neustadt/Dosse tätig nach seiner erfolgreichen Karriere als Springreiter in der DDR. Till verstarb nun im Alter von 77 Jahren.
Günter Till wurde am 22. Oktober 1945 im damaligen Tschechien geboren. Seine Familie betrieb einen Bauernhof und musste in einer Nacht- und Nebel-Aktion fliegen. Somit wuchs Till schließlich in Langendorf bei Zeitz auf. Schnell fand er den Kontakt zu Pferden. Arbeitspferden begleiteten das Leben der Familie, Günter Till lernte auf ihnen das Reiten. Im Jahr 1962 startete er mit der Ausbildung im Landgestüt Neustadt (Dosse) bei Walter Legde. Dort in Neustadt-Dosse blieb Till für fast drei Jahrzehnte mitsamt seiner Familie.
Das Springreiten war das Steckenpferd von Günter Till. Er machte sich damit in der DDR einen Namen, als er 1972 mit Kornett v. Körling zum Meistertitel der DDR ritt. Fünf weitere Male gelang ihm dieser Triumph, in den Jahren 1978 und 1981 mit Fakt II v. Fanfaron, 1980 und 1984 mit Sturmflug v. Sturmball sowie 1987 mit Kosak v. Kosmos I. Sturmflug war es, mit dem Günter Till einen Rekord erzielte. Die beiden absolvierten eine 2,16 Meter hohe Mauer fehlerfrei. Zweimal gewann der Springreiter die Großen Preise der DDR und bestritt insgesamt 27 Nationenpreise.
In der DDR später international erfolgreiche Pferde wie Kai v. Kolibri/Siegmar Stroehmer oder Araff/Rico Lorengels wurden von Günter Till in den Sport gebracht. Sein erfolgreiches Ausbilden von Springpferden führte Günter Till auch nach dem Mauerfall weiter fort. Seit 1991 gehen mehr als 100 Siege bis zur schweren Klasse auf das Konto des Springreiters – und das, obwohl Günter Till seit dem Mauerfall vor allem als Trainer und Ausbilder tätig war. 1992 wechselte er als Ausbilder auf die Anlage der Familie Diederichsmeier nach Dallgow nahe Berlin. So wurden die Schwestern Mylene und Mynou Diederichsmeier seine bekanntesten Schülerinnen. Auch Tills Söhne Olaf und Ingolf waren erfolgreich im Springsattel.
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