Im Alter von 20 Jahren ist der Hengst verstorben, der über den Dressursport hinaus wie kein zweites Pferd polarisierte – Totilas. Er erlag den Folgen einer Kolik am späten Montagabend.
Zuerst hatte Eurodressage über den Tod des KWPN-Hengstes berichtet. „Es ist gestern Abend passiert, aber wir haben uns heute Zeit genommen, es zu verarbeiten“, sagte ein mitgenommener Matthias Rath gegenüber dem Magazin. „Er wurde operiert und ist sogar wieder aufgestanden, hat es dann aber nicht geschafft. Er war super fit.“
Totilas wurde noch leicht geritten, hauptsächlich von Raths Stiefmutter und Mitbesitzerin des Pferdes, Ann-Kathrin Linsenhoff. „Es ist ein anderes Trainingsniveau außerhalb des Sports, man trainiert nicht voll auf Wettkampf. Er war die ganze Zeit über fit und gesund“, erklärte Rath. „Er war täglich auf der Koppel, ging viel im Schritt, an der Hand und unter dem Reiter auf der Galoppbahn. Zwanzig Jahre ist viel zu früh. So alt war er ja noch nicht.“
Auch die Leistungsbereitschaft des Hengstes kam immer wieder zum Vorschein: „Man wusste, wenn er einen guten Tag hatte – dann brauchte es nur ein Schnalzen und er piaffierte – oder wann er es an einem Tag lieber langsam angehen lassen wollte“, sagt Rath über Totilas.
Auf seinem Instagramkanal nahm Mathias Rath auch selbst Abschied von Totilas:
Auch Edward Gal, unter dem Totilas mehrere Weltrekorde im Dressurviereck aufstellte, fand emotionale Worte: „Lebe wohl, mein Freund! Der Himmel hat einen neuen Stern hinzugewonnen, aber mein Herz ist gebrochen. Ruhe in Frieden, Totilas. Du wirst immer in Erinnerung bleiben. Gemeinsam mit dir habe ich Glück und auch Leid erlebt. Die Zeit hat Wunden geheilt. Aber meine Liebe für dich wird ewig andauern. Du hast mir dein Vertrauen geschenkt. Du warst mein Freund.“
Bewegtes Leben von Totilas
Der Gribaldi-Sohn wurde 20 Jahre alt. Unter dem Sattel von Edward Gal brach er 2009 alle Rekorde, denn im „Garten“ der Queen wurde Totilas das erste Pferd, das für eine Grand Prix-Kür über 90 Prozent erhielt. Ein Rekord, den sie ebenfalls 2010 bei der Weltcup-Etappe in London überbieten konnten. Dort gab es 92,30 Prozent für das schwarze Piaffier-Wunder, das die Gemüter spaltete.
2010 führte das Duo die niederländische Mannschaft bei den Weltmeisterschaften in Kentucky zu Mannschaftsgold, und dann wechselte Totilas den Besitzer. Der Kauf des Rappen von Paul Schockemöhle wurde zu einem der spektakulärsten Pferdedeals, die es je gab. Totilas setzte seine Karriere unter Matthias Alexander Rath fort, die Erfolgssträhne des imposanten Hengstes konnte Rath jedoch nicht weiterführen.
Totilas‘ letzter öffentlicher Auftritt erfolgte bei den Europameisterschaften in Aachen im Jahr 2015. Lahmend bestritt Totilas unter Rath die Prüfung und ließ das verletzte Hinterbein bei der letzten Grußaufstellung ruhen – eine Szene, die das Karriereende dieses Pferdes mit einem faden Beigeschmack besiegelte.
Erst Anfang dieses Jahres zeigte sich Raths Stiefmutter, Ann-Kathrin Linsenhoff, via Social Media selbst im Sattel des Hengstes, der seit dem Ende der sportlichen Karriere im Deckeinsatz stand. Wohl alle seine Fans wünschten Totilas eine glückliche und lange aktive Rente. Nun jedoch bleibt dem St.GEORG nur noch zu sagen: Leb wohl, Totilas!
Stimmen zum Tod von Totilas
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Es ist eine sehr traurige Nachricht für alle Pferdefreunde
Eine begnadete Kreatur, welche Spielball menschlicher Gelüste wurde – das ist die Tragik hinter dieser aussergewöhnlichen Geschichte.
Möge die Legende Totilas uns allen ein Lehre sein!
Ich durfte Totilas in München-Riem mit Edward Gal live erleben. Nie zuvor und auch danach habe ich jemals wieder einen solchen Gänsehautmoment am Abreiteplatz bzw. Viereck erlebt. Nie zuvor haben sich vom Springplatz Menschenmassen zum Dressurplatz bewegt. Springreiter, Besucher, die bis dato kein Interesse an der Dressur hatten…alle haben sich in diesem Moment bemüht, einen Blick auf dieses unglaubliche Pferd zu erhaschen. Während der Prüfung hat kein Mensch gequatscht…auch das hatte ich bis dahin noch nicht erlebt. Beim Abreiten völlig unauffällig und alles andere als spektakulär. Doch dann… ich war und bin gerührt. Und ja, ich habe geweint, als ich gestern diese traurige Nachricht gelesen habe.
The best die young.
So traurig!
Für das Pferd waren die letzte 10 Jahre einfach nur tragisch.
Totilas wurde Opfer der Geldmaschinerie und die ganze Welt hat zugeschaut und nichts getan.
Nach der Trennung von Edward Gal hat dieses Tier seinen Glanz verloren.
Für das Pferd tut es mir einfach nur leid, das hat er nicht verdient.
Ist zwar kein Trost für das Pferd aber, für alle Pferdesportbegeisterte dürfte es der Beweis dafür sein,
dass mit Geld eben nunmal nicht alles erreicht werden kann.
Die letzten Jahre waren wohl die besten, die er hatte… der vermeintliche Glanz war wohl eher Stress und Druck. Leider ist er zu früh auf die Himmelsweide umgezogen.
Mit Entsetzen und grosser Trauer habe ich vom Tod Totilas erfahren. Für mich ist ein Stern vom Himmel gefallen. Danke Totilas das ich Dich erleben durfte. Als Du von Paul Schoeckemoehle gekauft worden bist habe ich an ihn eine Mail mit den Worten: Danke Paul dafür. Eine der großen Bewunderin Doris.
Ich weiß garnicht was viele Poster hier haben.
Das Pferd war ein Spitzenpferd und ist seit seines Lebens optimal betreut worden.
Nicht wie einige Stuten und Fohlen, die letzten Winter armselig bei „Tierschützern“ krepiert sind.
Bei all dem ideologisch verbrähmten weinerlichen Getue über den Pferdesport: wo ist euer Mitgefühl für wahrhaftige Tierquälerei und Vernachlässigung?
Nur weil das Leben dieser jungen, hungernden, kranken Wildpferde nicht öffentlichkeitswirksam war, kräht heute keine Henne mehr nach ihnen?
Seltsame Vorstellung von Tierschutz!
Da haben Sie wahrlich Recht! Da fallen mir auch einige bewegende St.Georg-Berichte ein.
Die Nachricht vom Tod des Ausnahmepferdes Totilas hat mich zutiefst geschockt. Gleichsam war sie vrstörgnd Denn wie kann ein Pferd welches einf rundumdie Uhr eine eins zu eins Betreuung hat an einer Kolik versterben. Er ist das traurige Ende eines Ausnahmepferdes , welches durch Geldgier und Rumsucht insbesondere durch Schockemöhle Lknsenhoff zu Schanden geritten worden ist. Ein Knochenödem ,welches zur Lahmheit in Aachen führte ist Ausdruck einer Fraktur ( genannt auch Bone Bruce). Armes Pferd! Alle haben weggeschaut und Applaudiert. Wie es dem Tzer die letzten Jahre ging, weiß man nicht, aber der plötzliche Tod an einer vermeintlichenvKolkk hat etwas verstörende und unglaubwürdiges, weil die Besitzer das Verteauen in einen fairen Reitsport schon lange verspielt haben.