Eric Lamaze von der FEI für vier Jahre gesperrt

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Eric Lamaze mit der Hannoveraner Stute Fine Lady bei den Olympischen Spielen in Rio. (© Pauline von Hardenberg)

Die gefälschten medizinischen Dokumente, die der kanadische Springreiter Eric Lamaze in einem zivilgerichtlichen Prozess vorgelegt hat, haben nun auch in einem Verfahren vor dem Verbandsgericht der FEI Konsequenzen für ihn.

Ende September veröffentlichte der Weltverband FEI die Mitteilung, dass man in einem laufenden Verfahren gegen den ehemaligen Olympiasieger der Springreiter, Eric Lamaze, einen weiteren Anklagepunkt aufgenommen habe, nämlich Manipulation. In dem ursprünglichen Verfahren gegen den 55-jährigen Kanadier, das schließlich vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS landete, ging es um die Verweigerung eines Drogentests bei der Global Champions Tour-Etappe von Valkenswaard 2021. Zu seiner Verteidigung hatte Eric Lamaze medizinische Unterlagen vorgelegt, die seine angebliche Krebserkrankung belegen sollten.

Es handelte sich um die gleichen Unterlagen, mit denen Lamazes damaliger Anwalt in einem anderen zivilgerichtlichen Verfahren gegen den ehemaligen Weltklassereiter eine Entscheidung des Gerichts hinauszögern konnte, weil er Lamazes angebliche Krebserkrankung und Behandlungstermine vorschob. Diese Unterlagen haben sich als gefälscht erwiesen. Das hat nun auch die Entscheidung der FEI beeinflusst.

Das FEI-Urteil

In einer Mitteilung, die der Weltverband am 9. Oktober 2023 auf seiner Website veröffentlich hat, heißt es, man habe eine „endgültige Entscheidung“ gemäß Artikel 8.3.3 der Anti-Doping-Bestimmungen für menschliche Athleten in einem Anti-Doping-Fall betreffend Eric Lamaze erlassen.

Das Schiedsgericht der FEI urteilte, Lamaze habe einen Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen gemäß ADRHA Artikel 2.5 (Manipulation) begangen, da er während eines laufenden CAS-Verfahrens (s. o.) gefälschte medizinische Dokumente vorgelegt hat.

Da Lamaze nicht auf die Anklage reagiert hat, geht das Gericht aufgrund ADRHA Artikel 8.3.2 davon aus, dass er auf eine Anhörung verzichtet, den Verstoß zugegeben und die Konsequenzen akzeptiert hat.

Besagte Konsequenzen sind eine Sperre von vier Jahren, die seit dem 12. September 2023 gilt und am 11. September 2027 endet. Zudem muss Lamaze eine Geldstrafe in Höhe von 15.000 Schweizer Franken entrichten und der FEI die Verfahrenskosten erstatten.

Lamaze hat noch die Möglichkeit, Berufung vor dem internationalen Sportgerichtshof (CAS) einzulegen. Das muss innerhalb von 21 Tagen nach Erhalt des obigen FEI-Urteils geschehen. Auch für die Welt-Anti-Doping-Agentur sowie ihr nationales Pendant in Kanada besteht diese Möglichkeit.

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Das Urteil der FEI im Wortlaut finden Sie hier.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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