Eva-Maria Pracht, die Tochter von Josef Neckermann und selbst international erfolgreiche Dressurreiterin, starb durch eine Corona-Infektion.
Im Alter von 83 Jahren ist Eva Maria Pracht in Kanada an den Folgen einer Infektion mit Covid 19 gestorben. Sie war die einzige Tochter des Weltmeisters und sechsfachen Olympiamedaillengewinners Josef Neckermann, die auch selbst im Dressursattel internationale Erfolge errang, unter anderem die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul mit dem kanadischen Team.
Während ihre Brüder Peter und Johannes Neckermann sich im Springsattel versuchten, verlegte sich „Evi“ Neckermann schon als junges Mädchen nach ersten Anfängen im Parcours ganz auf die Dressur. Trainiert wurde sie von ihrem Vater auf der elterlichen Reitanlage in der Nähe von Frankfurt.
Josef Neckermann galt als überaus strenger Reitlehrer, dem nichts als Perfektion gut genug war. Aber Evi hielt durch und wurde belohnt mit guten Pferden und beachtlichen Erfolgen. Einer ihrer Lehrmeister war das Pferd, mit dem Josef Neckermann 1964 in Tokio Mannschaftsgold gewonnen hatte, die Holsteiner Schimmelstute Antoinette, die er ihr 1967 überließ und mit der sie ihre ersten Grand Prix-Platzierungen verbuchte.
Ihre Herkunft aus einer sportlich und wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmerfamilie, die in den Wirtschaftswunderjahren ihr Glück gemacht hatte, bot ihr viele Chancen, barg aber auch Probleme. Die Erwartungen an die Tochter des Versandhauskönigs („Neckermann macht’s möglich.“) wurden zuweilen zur Last.
„Turnierreiten in Deutschland war nicht leicht, vor allem nicht bei einem Vater wie meinem“, sagte sie vor ein paar Jahren in einem Interview. „Wenn ich meinen Vater im Grand Prix oder Grand Prix Special geschlagen habe, freuten sich alle anderen Reiter mit mir. Sie wussten, wie hart ich dafür arbeiten musste, um das zu erreichen.“
Bei den Olympischen Spielen in München durfte sie als „Guinea Pig“, als Vorreiterin, die Richter einstimmen, ihr Vater gewann dann Mannschaftssilber und Einzelbronze.
Sie heiratete den Speditionsunternehmer Hans Pracht, selbst begeisterter Springreiter, und 1981 wanderte das Ehepaar mit seinen beiden Kindern nach Kanada aus. Hier begann so etwas wie ein zweites Leben für Familie Pracht. In ihrer Reitanlage in Cedar Valley, 40 Autominuten von Toronto, errichteten sie ein Dressurzentrum, trainierten zahlreiche Pferde und Schüler und bauten Evis internationale Dressurkarriere, nun unter kanadischer Flagge, sehr erfolgreich aus. 1986 wurde in Cedar Valley die Dressur-Weltmeisterschaft ausgetragen, zum ersten Mal außerhalb Europas.
Zeitweise, vor allem im Winter, verlegte Evi Pracht das Training ins warme Florida. 1987 gewann sie Teamgold bei den Pan-Amerikanischen Spielen, ein Jahr vor dem Karrierehöhepunkt, dem olympischen Mannschaftsbronze von Seoul.
Auch nach dem Tode ihres Mannes blieb Evi Pracht in Kanada, förderte ihre ebenfalls dressurreitende Tochter Martina von Buttlar und bildete weitere Schüler aus. „Mein Vater sagte immer, er sei nicht gut genug, aber mein Mann war mein größter Fan“, sagte sie über Hans Pracht. „Er half mir, Vertrauen zu gewinnen.“
Gabriele Pochhammer
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Hallo, das haben sich wohl ein paar Fehler eingeschlichen. Die Spiele in Tokio waren 1964, nicht 1984.
„Einer ihrer Lehrmeister war das Pferd, mit dem Josef Neckermann 1984 in Tokio Mannschaftsgold gewonnen hatte, die Holsteiner Schimmelstute Antoinette, die er ihr 1967 überließ und mit der sie ihre ersten Grand Prix-Platzierungen verbuchte.“
Und bei den Olympischen Spielen in Seoul war die gute Dame nicht dabei. Weiterhin gab es Gold für die deutsche Dressurmannschaft, mit Nicole Uphoff, Ann-Kathrin Linsenhoff, Rainer Klimke und Monika Theodorescu.
Ich muss mich korrigieren, sie war in Seoul dabei. Aber nicht mit der deutschen Mannschaft, sondern mit der kanadischen.