Gestern wurden die Gewinner der FEI Awards 2020 bekannt gegeben: Vier von fünf Auszeichnungen gingen nach Deutschland! Über ihren jeweils zweiten Award durften sich Ingrid Klimke, Semmieke Rothenberger, Dr. Angelika Trabert und Carmen Thiemann freuen.
Seit 2009 zeichnet der Weltreiterverband FEI herausragende Persönlichkeiten aus dem Pferdesport aus. Da die Corona-Pandemie keine normale Saison möglich machte, hatte man in diesem Jahr allerdings den Modus ein bisschen abgeändert. Gesucht waren die Gesamtsieger des letzten Jahrzehnts. Demnach waren alle bisherigen Preisträger und Preisträgerinnen noch einmal nominiert. Insgesamt standen 55 Nominierte aus 19 Nationen zu Wahl. Entschieden hat ausschließlich ein Online-Voting, an dem sich Pferdefans aus der ganzen Welt beteiligen konnten.
Da Corona-bedingt keine Preisverleihung stattfinden konnten, gab die britische Para-Dressurreiterin Natasha Baker die Gewinner per Videobotschaft online bekannt. Eine besondere Überraschung hatten sich ihre Eltern für Semmieke Rothenberger überlegt: Während sich die 21-Jährige auf einer kleinen privaten Weihnachtsfeier wägte, übergaben ihr ihre Eltern den Award als „Rising Star“, den sie auch schon 2019 gewonnen hatte. Die Freude war entsprechend groß!
„Ich bin sehr dankbar, dass so viele Menschen für mich abgestimmt haben und dass ich so eine tolle Fangemeinde habe, die mich unterstützt. Es ist auch irgendwie surreal, weil so viele gute Sportler in dieser Kategorie nominiert waren, darunter auch mein Bruder Sönke. Daher habe ich nicht wirklich erwartet, dass ich den Award noch einmal gewinne“, so Semmieke Rothenberger.
22 Medaillen bei Nachwuchs-Europameisterschaften gehen auf das Konto der 21-Jährigen, die aktuell ein Studium absolviert. Nach ihren Zielen für die Zukunft gefragt, sagte sie: „Meine Eltern haben mir immer beigebracht große Träume zu haben – und ich würde wirklich gerne irgendwann bei den Olympischen Spielen die Mittellinie entlang galloppieren. Ich habe meinen Bruder zu den Olympischen Spielen in Rio begleitet und ich würde mich sehr gerne selbst mit einem meiner Pferde dort sehen und spüren, wie es ist mein Land bei Olympia zu repräsentieren!“
Ingrid Klimke denkt schon an Olympia 2024
Die zweifache Mannschafts-Olympiasiegerin in der Vielseitigkeit, Ingrid Klimke, konnte sich ebenso über ihren zweiten Award nach 2019 freuen. Sie darf sich nun „FEI Best Athlete“ der Dekade nennen und erhielt außerdem einen Gutschein für einen neuen Pferdetransporter vom Titelsponsor Peden Bloodstock.
„Es noch nicht so richtig real, aber ich bin so begeistert und glücklich“, sagte Klimke. Die 52-Jährige ist erst die zweite Reiterin überhaupt, der es gelang gleich zweimal hintereinander Einzelgold bei den Vielseitigkeits-Europameisterschaften zu gewinnen. Auf Hale Bob holte sie nach 2017 im letzten Jahr erneut den Titel. Und auch in dieser Saison konnte sie ihre Klasse noch einmal unterstreichen und bereits zum fünften Mal Deutsche Meisterin werden.
Obowhl Ingrid Klimke bei den Olympischen Spielen in Tokio ihr erstes Einzelgold anstrebt, geht der Blick für sie auch schon weiter in die Zukunft: „Ich denke jetzt schon an Paris 2024, das ist gar nicht mehr so lange hin. Ich liebe es zu reiten, ich liebe es zu konkurrieren und ich liebe es, immer weiter zu machen.“
Die gute Seele im Stall Klimke
Einen weiteren Grund zum Feiern gab es für den Stall Klimke gestern, als Carmen Thiemann ihren zweiten FEI Award nach 2013 als „Best Groom“ gewann. Seit mehr als 20 Jahren ist sie Stallmanagerin und rechte Hand von Ingrid Klimke, zuvor war sie schon Pflegerin für deren Vater, den unvergessenen Dr. Reiner Klimke. „Es sind das gegenseitige Vertrauen und der Spaß, den wir mit den Pferden haben“, begründete Carmen Thiemann die lange Zusammenarbeit mit ihrer Chefin. „Ich versuche die Pferde glücklich und gesund zu halten.“
Ingrid Klimke bestätigte: „Jeder weiß, wie wertvoll Carmen als Mensch ist und besonders in ihrem Job mit den Pferden. Wir sind seit vielen Jahren ein erfolgreiches Team und ich würde niemals ohne Carmen auf ein Turnier oder zu einem Championat fahren.“
Zehn Jahre ist es her …
… dass Dr. Angelika Trabert zum ersten Mal mit dem „Against All Odds“ Award ausgezeichnet worden ist. Die Para-Dressurreiterin kam ohne Beine und mit nur drei Fingern an der rechten Hand zur Welt. In der Pferdewelt ist sie für ihren unermüdlichen Kampfgeist und ihr Motto “It’s ability, not disability, that counts!” bekannt. Als sie 2010 den ersten FEI Award überreicht bekamt, hatte sie gerade Einzelgold bei den Weltmeisterschaften gewonnen.
„Man sollte immer die positiven Seiten sehen, besonders in diesen Zeiten. Es ist gerade sehr schwer für viele Menschen und daher ist es wichtiger denn je, die Möglichkeiten und Fähigkeiten zu sehen, die wir haben. Und davon gibt es viele“, so Dr. Trabert.
Der Solidarity Award
Ebenfalls vor zehn Jahren ging auch der Solidarity Award an den Ebony Horse Club in Großbritannien – der nun auch zum Gesamtsieger gevotet wurde. „Dieser Award am Ende eines wirklich schwierigen Jahres bestätigt alles, wofür wir arbeiten“, bedankte sich die Vorsitzende Naomi Howate. „Als Gewinner der letzten Dekade anerkannt zu werden ist ein Ritterschlag und macht uns sehr stolz. Ebony ist mehr ein Jugendclub mit Pferden als ein Reitstall, weil unser Ethos vor allem darin besteht, unseren jungen Menschen zu ermöglich, die beste Version von sich selbst zu sein – mit und ohne Pferde.“
Die Organisation ist im Londoner Stadtviertel Brixton beheimatet und gibt jährlich etwa 400 jungen Leuten aus einkommenschwachen Familien die Möglichkeit an Reitstunden und anderen sportlichen sowie pädagogischen Aktivitäten teilzunehmen. Die erneute Auszeichnung mit dem FEI Award ist euch mit einer finanziellen Spende verbunden, die der Club dringend benötige, um seine Arbeit weiterführen zu können, so Naomi Howate.nike air jordan 1 mid outlet | 1576 nike air jordan 1 grises y negras
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