Vom 18. bis 21. November hielt die FEI ihre Generalversammlung in Mexico City ab. Ein Blick auf die wichtigsten Entscheidungen.
Die FEI hat mit nur 14 Gegenstimmen eine Regel durchgedrückt, die besagt, dass jede irgendwie beteiligte Person, außer Reitern auch Richter, Funktionäre, Pfleger und Trainer, verpflichtet werden kann, Dokumente bis hin zu privaten Emails oder Gegenstände aller Art herauszugeben, wenn es für Ermittlungen notwendig erscheint. Mehrere nationale Verbände, darunter auch die deutsche FN, haben sich unter Verweis auf Menschenrechte und das Prinzip des „Nemo tenetur“ (Kein Mensch muss sich selbst belasten) dagegen ausgesprochen. Schon im Vorfeld hatte die deutsche FN darauf hingewiesen, dass diese Regelung vor deutschen Gerichten nicht standhalten wird.
Wie stramm ist noch erlaubt?
Über den Nasenriemen hatte es in den letzten Monaten heftige Diskussionen gegeben. Bis auf Weiteres gilt die „Ein bis zwei Finger-Regel“, die müssen noch zwischen Pferd und Nasenriemen passen. Wobei diese Messmethode mehr als fragwürdig ist, weil Finger bekanntlich nicht alle gleich dick sind. Auch ein kleiner Keil, der in den Zwischenraum geschoben wird, ist nach Ansicht der Szene disziplinübergreifend nicht genau genug. Deswegen soll jetzt ein „Tool“ entwickelt werden, das objektiv an der richtigen Stelle misst. Das geht natürlich nicht so schnell. Da müssen erst noch Untersuchungen angestellt werden. Alle Beteiligten sollen eingebunden und konsultiert werden. Und dann müssen sie noch geschult werden. Also frühestens ab 2025 tut sich da was.
Fachkräftemangel
Alle Offiziellen bis hin zum letzten Hilfssteward, müssen bei internationalen Turnieren mindestens einen „FEI Level 1“-Status haben, verbunden mit einer entsprechenden Prüfung. Die nationale Lizenz reicht nicht. Schon jetzt steht fest, dass man damit nicht überall genügend Offizielle zusammenbekommt. In den Niederlanden mussten erste Turniere abgesagt werden. Eine besonders realitätsferne Blüte der FEI-Bürokratie. Die deutsche FN konnte immerhin erreichen, dass die Regel um ein Jahr auf 2025 verschoben wird, damit alle In-Frage-Kommenden nochmal geschult werden können.
Doping
Nur 0,1 Prozent aller untersuchten Dopingproben im Springsport im vergangenen Jahr waren positiv. 16-mal so häufig (1,6 Prozent) wurden Distanzreiter mit illegaler Medikamentengabe erwischt. Zwei kleine Zahlen mit einem großen Unterschied.
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