Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat ihre Jahrestagung in Hamburg zum Anlass genommen, fünf Persönlichkeiten der Pferdewelt für ihre Verdienste auszuzeichnen.
Zweimal wurde die Dieter-Graf-Landsberg-Velen-Medaille in Gold vergeben, beide Male an Mitarbeiter der FN. Zum einen erhielt Siegmund Friedrich die Auszeichnung. Mehr als drei Jahrzehnte lang war er das Gesicht des FN-Verlags. Es gelang ihm, den Verlag von einem reinen Regel- und Richtlinienwerksproduzenten zu einem Branchenführer für Reitsportliteratur weiterzuentwickeln.
„Siegmund Friedrich stellte an den Verlag, seine Autoren und sich selber vor allem diese zwei hohen Ansprüche: ein gut gestaltetes Buch zu bezahlbaren Bedingungen zu produzieren und die Werke des FNverlags auf den Grundsätzen der klassischen Reitlehre fußen zu lassen: Beides ist ihm unzählige Male gelungen und prägt die Produktpalette des FN-Verlags“, sagte FN-Vizepräsident Dieter Medow, der die Ehrungen im Rahmen des Festabends bei den FN-Tagungen vornahm.
Zum anderen ging die Dieter-Graf-Landsberg-Velen-Medaille an Gerlinde Hoffmann, die Leiterin der FN-Abteilung Umwelt und Pferdehaltung. Hoffmann war zunächst als Geschäftsführerin des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten tätig, ehe sie 1991 Leiterin der FN-Abteilung Allgemeiner Reit- und Fahrsport wurde. Ein Jahr später erschien die erste Auflage von Hoffmanns Standardwerk „Orientierungshilfen für den Reitanlagen und Stallbau“. Seit 2001 hat die Diplom-Agrar-Ingenieurin die Leitung der Abteilung „Umwelt und Pferdehaltung“ inne.
Hoffmann ist politisch gut vernetzt, unter anderem durch ihren ehrenamtlichen Einsatz in unterschiedlichen Organisationen. So ist sie Beisitzerin im Vorstand des Deutschen Naturschutzringes (DNR), Mitglied im Beirat Umwelt und Sport des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und seit 2010 Vize-Präsidentin der Internationalen Pferdesport-Föderation FITE, die unter anderem die Pferdesportdisziplinen Orientierungsreiten sowie den Pferdesport-Tourismus weltweit vertritt. Eines ihrer jüngsten Projekte war die Initiative “Pferde fördern Vielfalt“, mit der sich die FN in Kooperation mit Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitsberater Dr. Stefan Rösler, Pferdesportberater Rolf Berndt und dem Pferdesportverband Baden-Württemberg am DOSB-Projekt „Sport bewegt – biologische Vielfalt erleben“ beteiligt hat. Die Initiative wurde als Projekt des Jahres 2017 der UN-Dekade Biologische Vielfalt geehrt.
Reiterkreuz für Fuß
Wer schon mal beim CHIO Aachen war, könnte in einer stillen Ecke des Dressurabreiteplatz einen statiösen Mann wahrgenommen haben, der mit Argusaugen die Arbeit der Reiter mit ihren Pferden überwacht. Das ist Rolf-Peter Fuß. Seit Jahren ist er als Steward beim Weltfest des Pferdesports, dem CHIO Aachen in seiner rheinischen Heimat eine feste Größe am Abreiteplatz. Und nicht nur dort.
Der Diplom-Agrar-Wissenschaftler und ehemalige Geschäftsführer des Rheinischen Pferdestammbuchs hat den Pferden sein Leben gewidmet. Selbst im Dressursattel einst erfolgreich bis zur schweren Klasse, ist er als Richter national und international eine gefragte Größe.
Gustav-Rau-Medaille in Bronze für Verleger Hugo Matthaes
Hugo Matthaes, selbst passionierter Reiter und Züchter, stammt aus einer Verlegerfamilie. Er ist der geistige Vater des „Reiter-Journals“, dem Regionalmagazin von Baden-Württemberg, das 1981 aus der Taufe gehoben wurde.
2005 gab sein Verlag das erste „Züchterforum“ heraus, ein Magazin, das sich ausschließlich auf alle Bereiche rund um die Pferdezucht konzentriert. Zudem war Matthaes maßgeblich an der Gründung der Hippo-Press beteiligt, eines Zusammenschlusses der deutschen Landes-Fachmagazine.
Überhaupt ist Matthaes äußerst kreativ. So hatte er auch die Idee für das sogenannte 8er-Team, einer Initiative, die er 2013 zusammen mit Christoph Hess ins Leben rief. Unter dem Motto „Gutes Reiten soll belohnt werden“ sind alle Reiter des Landesverbandes, die in der Turniersaison Wertnoten von 8,0 und besser erhalten haben, zu einem großen Finale eingeladen. Dort werden sie von Porfis unterrichtet, wie z.B. Michael Jung oder Jeroen Dubbeldam. Die Idee hat inzwischen auch in den anderen Landesverbänden Schule gemacht.
Gustav-Rau-Medaille in Silber für Uwe Witt
Fast drei Jahrzehnte lang war Uwe Witt Zuchtleiter und Geschäftsführer des Verbandes der Pferdezüchter Mecklenburg-Vorpommerns. Seit Anfang des Monats ist er nun im Ruhestand. Auf seine Initiative gehen beispielsweise die Mecklenburger Körtage, die Landes-Elitestutenschau, das Landes-Elite-Fohlenchampionat etc. zurück.
Dem Mecklenburger Pferd war Witt seit Kindesbeinen an verbunden. Er wuchs als Sohn eines Gestütswärters im Landgestüt Redefin auf und machte später eine Ausbildung zum Agrar-Ingenieur mit Zusatzausbildung Pferdezucht und -sport. Noch in der DDR war er dann Zuchtleiter in Rostock. Als der Mecklenburger Zuchtverband nach der Wende neu gegründet wurde, avancierte Witt zu seinem ersten Zuchtleiter und Geschäftsführer.
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