Gefängnis und lebenslanges Tierhalteverbot für britischen Grand Prix-Reiter Sam Duckworth

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Symbolfoto Weide

Symbolfoto Weide (© www.toffi-images.de)

Sam Duckworth ist ein britischer Dressurreiter. Ihm wurde vorgeworfen, fünf Jungpferde schlimm vernachlässigt zu haben und musste sich dafür gestern vor Gericht verantworten. Das Gericht befand ihn für schuldig.

Es geht um fünf Jährlinge in Obhut von Sam Duckworth, die stark unterernährt waren. Duckworth wurde vorgeworfen, sie vernachlässigt zu haben. Im Oktober 2020 sei er aufgefordert worden, etwas gegen den schlechten Zustand der Tiere zu unternehmen. Angeblich habe er auch den Rat eines Tierarztes befolgt, bei dem es vor allem um Fütterung und Entwurmung gegangen sei. Doch acht Wochen später hatte sich am schlechten Allgemeinzustand der Tiere nichts geändert.

Duckworth sei den Bedürfnissen der Tiere nicht nachgekommen, indem er weder für adäquate Futterversorgung noch für Parasitenkontrolle und Hufpflege Sorge getragen habe und auch keinen Tierarzt rief, um ihnen in ihrem schlechten Allgemeinzustand zu helfen. Die Pferde wurden von der Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA) beschlagnahmt.

Nach einem elftägigen Verfahren vor dem Kidderminster Magistrate’s Court befand das Gericht ihn bereits am 9. November für schuldig. Gestern wurde das Urteil verkündet.

Der 42-Jährige wurde zu einer Gefängnisstrafe von 18 Wochen verurteilt, muss 68.860 Britische Pfund Strafe zahlen (knapp 80.000 Euro) und hat nun ein lebenslanges Verbot, Tiere zu halten. Gegen letzteres kann nach fünf Jahren Einspruch erhoben werden.

Quelle: horseandhound.co.uk

Statement British Dressage

Zu Wort gemeldet hat sich auch der Verband British Dressage. In dem Statement zu der Sache heißt es, man sein während des gesamten Prozesses in Kontakt mit der RSPCA gewesen. Sam Duckworth sei aktuell gesperrt und somit kein aktives Mitglied bei British Dressage und auch bei keinem anderen Anschlussverband von British Equestrian.

Beide Verbände hätten eine „Null-Toleranz-Einstellung“, wenn es um das Wohlergehen von Pferden geht. Dementsprechend werde British Dressage angesichts dieser schwerwiegenden Fälle auch noch eine unabhängige Untersuchung in die Wege leiten und vor die eigene Disziplinarkommission bringen.nike air force 1 uv color change da8301 100 101 release date | cheapest jordan 1 low colorways

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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  1. Monika

    Vorbildhaft
    Mit diesem Urteil bin ich mal gespannt, welche Strafe der Holsteiner Pferdezüchter in Deutschland bekommt, der vor wenigen Wochen in den Schlagzeilen stand. Immerhin sind bei ihm Fohlen sogar so vernachlässigt gewesen, dass sie nicht zu retten waren. Davon ist bei dem englischen Reiter nicht die Rede.
    In Bayern wurde übrigens ein Großbauer ebenfalls zu Gefängnis verurteilt, der Kühe durch Vernachlässigung solchen Qualen ausgesetzt hat, dass einige dann notgeschlachtet werden mussten.
    Es wäre wirklich zu wünschen, dass hochgradig mangelnde Versorgung nicht als Kavaliersdelikt unter den Tisch gekehrt wird.

  2. Carolin A.

    Es freut mich solche Urteile zu hören. Dennoch muss ich mich im Gegenzug immer wieder über die laschen und teils lächerlichen Urteile in Sachen Kindesmissbrauch ärgern! Ich verstehe diese Justiz nicht!

  3. D. St.

    Es ist einfach zum K…., sorry, ich kann es anders nicht mehr ausdrücken. Es dürfen Kinder im Mutterleib getötet, Wiederholungstäter nicht verurteilt werden, und hier wird einer verurteilt, weil Tiere vernachlässigt sind. Es ist nicht richtig, keine Frage, aber das geht hier entschieden zu weit und regt mich dermaßen auf. Verkehrte, kranke Gesellschaft!!!!


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