FN Generalsekretär Soenke Lauterbach zieht Konsequenzen aus den Diskussionen um seine Amtsführung und die aktuelle Situation der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Er wird den Verband verlassen, im September 2025. Das wurde den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerade in Warendorf mitgeteilt.
Soenke Lauterbach, seit 2009 Vorsitzender des Geschäftsführenden Vorstandes und Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), hat seinen Dienstvertrag zum 30. September 2025 gekündigt. Das hat der 50-Jährige heute auf einer Mitarbeiterversammlung der Belegschaft mitgeteilt.
FN Generalsekretär Lauterbach wegen Haushaltsloch nicht entlastet
Der angekündigte Rückzug von Soenke Lauterbach folgt auf die außerordentliche Verbandstagung in Warendorf vom Donnerstag vergangener Woche. Der damalige Präsident Hans Joachim Erbel sowie Finanzkurator Gerhard Ziegler waren nicht entlastet worden. Daraufhin waren die beiden Ehrenamtler aus dem Präsidium von ihren Ämtern zurückgetreten.
Im Hauptamt war neben dem FN Generalsekretär auch der Finanzvorstand René Straten nicht entlastet worden. Straten hatte aber selbst bereits gekündigt. Der Haushalt der Deutschen Reiterlichen Vereinigung ist in Schieflage. Das hatte ein unabhängiges Wirtschaftsprüfungsunternehmen nach einer Untersuchung attestiert. Immerhin hat das Unternehmen in seinem Gutachen den Haushaltsplan 2024 als „insgesamt plausibel“ eingeschätzt.
Soenke Lauterbach: „zunehmend Belastung für die FN geworden“
Nach der Mitarbeiterversammlung hat die FN eine Pressemitteilung veröffentlicht. Darin wird Soenke Lauterbach wie folgt zitiert:„Das Vertrauen in meine Person hat massiv gelitten und die Kritik am Verband hat sich in den letzten Wochen immer mehr auf meine Person zugespitzt. Ich habe das Gefühl, dass ich zunehmend zur Belastung für die FN geworden bin. Ich sehe mich nicht mehr in der Position, den Verband auf Dauer zu führen“.
Die Kündigung sieht er als seine persönliche Konsequenz für das Finanzchaos, das die Reiterszene schon länger beschäftigt hat. „Ich übernehme die Verantwortung für die Fehler, die im Rahmen der Haushaltsplanung und Überwachung 2023/2024 gemacht wurden und dafür, dass unsere Kontrollmechanismen nicht gut genug funktioniert haben“, so der Noch-FN-Generalsekretär.
Präsidium hält weiterhin zu Lauterbach
Ein interessantes Statement findet sich in der Pressemitteilung, wonach das Präsidium findet, Lauterbach sei „der richtige Mann an der richtigen Stelle“. FN-Vizepräsident Dr. Harald Hohmann: „Ich musste diese Nachricht erst einmal verdauen. Soenke Lauterbach hat gemeinsam mit seinen Kollegen im Vorstand und mit den zuständigen Gremien der FN aus den Versäumnissen und Fehlern der Vergangenheit die richtigen Schlüsse gezogen und Maßnahmen vorgeschlagen bzw. bereits umgesetzt, die zur Bewältigung der aktuellen Situation erforderlich sind. Er genoss stets das uneingeschränkte Vertrauen der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Führungsorgane“. Die Kündigung verdiene „größten Respekt.“
Der 50-Jährige Jurist Lauterbach, der in der FN groß geworden ist, will in den verbleibenden 14,5 Monaten noch einmal die Ärmel hochkrempeln: „Ich werde meine ganze Kraft für die anstehenden Aufgaben einsetzen, um den Verband wieder in sicheres Fahrwasser zu führen“, zitiert ihn die Pressemitteilung.
Interessante Kündigung(sfrist)! Entweder läuft da der Vertrag sowieso aus oder man hat sich einvernehmlich geeinigt und eine schöne Abfindung draufgepackt.
Was solls, ist ja genug Geld da!!